Präzéptor (Praeceptor, lat., »Lehrer«, »Erzieher«): Im Mittelalter und der frühen Neuzeit verwendet als Bezeichnung für Schulmeister, Sprachlehrer; Hofmeister eines Zöglings und besonders für Hauslehrer. – In Württemberg bedeutet P. soviel wie in Norddeutschland Oberlehrer im Unterschiede von Professor.
Präzeptorat: Lehramt, Lehrstelle eines Präzeptors, Hofmeisterstelle.
Präzéptum: Vorschrift.
Beispiele
Bei dem 1095 gegründeten Hospitalorden der Antoniter wurde der Klostervorsteher als Präzeptor, auch Generalpräzeptor, bezeichnet. Johann Albrecht Bengel war Präzeptor an der Klosterschule in Denkendorf.
Fürstenerzieher, die Fürstenkinder an die Universität oder auf Bildungsreisen begleiteten, wie z. B. Johann Gottfried Herder oder Justus Georg Schottelius, wurden auch Präzeptor genannt.
Praeceptor Germanĭae: Lehrer Deutschlands (Beiname des Hrabanus Maurus; später auf Philipp Melanchthon übertragen und jetzt meist für diesen gebräuchlich)
Quellen und Verweise
Brockhaus‘ Kleines Konversations-Lexikon, Band 16. Leipzig 1908, S. 247; Fünfte Auflage, Band 2. Leipzig 1911., S. 449;
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 16. Leipzig 1908, S. 270.
Wikipedia (DE): Präzeptor