Brich herein, heller Schein (EG 680 Württ., M. Schmalenbach)

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Liedvortrag: Pastor Detlef Korsen
Liedtext: Marie Schmalenbach
Evangelisches Gesangbuch Niedersachsen/Bremen Nr. 643

1) Brich herein, heller Schein selger Ewigkeit!
Leucht in unser armes Leben,
unsern Füßen Kraft zu geben,
unsrer Seele Freud,
unsrer Seele Freud.

2) Hier ist Müh, morgens früh und des Abends spät,
Angst, davon die Augen sprechen, Not,
davon die Herzen brechen;
kalter Wind oft weht,
kalter Wind oft weht.

3) Jesus Christ, du nur bist unsrer Hoffnung Licht.
Stell uns vor und lass uns schauen
jene immergrünen Auen,
die dein Wort verspricht,
die dein Wort verspricht.

4) Ewigkeit, in die Zeit leuchte hell hinein,
daß uns werde klein das Kleine
und das Große groß erscheine,
selge Ewigkeit,
selge Ewigkeit.

Liedtext: um 1875, Marie Schmalenbach (1835-1924)
Melodie: 1877, Karl Gustav Arnold Kuhlo (1818-1909);
1911, Joseph Schott (EG 680, Regionalteil Württ.)

Marie Schmalenbach

Die Dichterin dieses Liedes, Marie Schmalenbach, wurde 1935 in dem kleinen Dorf Holtrup (Kreis Herford) in einem Pfarrhaus geboren. Ihr Vater war der spätere Superintendent Ferdinand Huhold (1802-1880). Drei ihrer Geschwister verstarben früh. Nachdem ihr Vater nach Vlotho versetzt worden war, mußten dort noch einmal drei Geschwister beerdigt werden. So hatte die kleine Marie schon früh die Ewigkeit vor Augen.

Später wirkte sie 36 Jahre lang treu an der Seite ihres Mannes, des Pfarrers Theodor Schmalenbach (1831-1901) in Mennighüffen (heute Löhne). Nach dem Tode ihres Mannes veröffentlichte sie seine bedeutendsten Predigten. Marie Schmalenbach war häufig erkrankt. Als die Ärzte sie einmal schon aufgegeben hatten, heilte sie Gott durch ein Wunder. Doch blieb ein nervöses Leiden zurück, das ihr über 25 Jahre hinweg das Sprechen fast unmöglich machte. In der Inflation nach dem Ersten Weltkrieg verlor sie über Nacht alle ihre Ersparnisse und verarmte. Als sie im Jahr 1924 starb, wußten ihre Töchter nicht, wie sie den Sarg bezahlen sollten. Da sprang die Kirchengemeinde Mennighüffen ein und übernahm aus Dankbarkeit alle Kosten.

Der Verleger Heinrich Bertelsmann gab 1882 eine Auswahl ihrer Gedichte unter dem Titel „Tropfen aus dem Wüstenquell“ heraus. Darin steht auch das hier wiedergegebene Lied „Brich herein, süßer Schein“.

(Quellen: Beate und Winrich Scheffbuch; Hermann Multhaupt, s.u.)

Weblinks und Verweise

Scheffbuch, Beate und Winrich: So entstanden bekannte Lieder – Band 1: Den Kummer sich vom Herzen singen, S. 50ff. 8. Auflage, 2003. Hänssler Verlag, Holzgerlingen [Digitalisat als pdfepubdoc-File bei sermon-online.de]

Multhaupt, Hermann: Marie Schmalenbach. Kurzbiograpie bei: Deutschland-Lese.

Theodor Schmalenbach: Superintendent Huhold in Hausberge [Nachruf], in: Evangelische Kirchen-Zeitung, Berlin 1880, Nr. 38, Sp. 740–735.

Löhne, Gotteshaus und Schule. Neue Westfälische vom 8.3.2012

Liedeintrag bei „Christliche Liederdatenbank“

Liedeintrag bei liederindex.de

Notensatz, 4stimmig (pdf, externer Link zu liederindex.de)

Lied Nr. 87, in: Christliches Hausbüchlein. Von Pfarrer Gottlob Baumann in Kemnat. Eine Sammlung meist alter, bewährter Gebete und Lieder, besonders über die Heilsordnung, 15. Auflage, Seite 12f. Verlag der Evangelischen Gesellschaft, Färberstraße 2,  Stuttgart 1910.

Melodie/Musik: Gerhard Wagner


Erstellt am 9. Januar 2021 – Letzte Änderung am 22. September 2023