1) Gern in alles mich zu fügen,
mich der Stille still zu freu’n,
ohne Worte mit Vergnügen
mich der Menschen Dienst zu weih’n,
nie mit Gaben stolz zu prangen,
Menschenruhm nie zu verlangen:
diese Weisheit fleh‘ ich mir,
hocherhab’ner Gott, von dir.
2) Unbekannte Wege wandeln,
Wege, die dein Aug‘ nur kennt,
stille dulden, schweigend handeln,
wo kein Menschenmund mich nennt.
Das, du freundlicher Gewährer,
Aller Demut Quell und Mehrer,
Jesus Christus, lehre mich
still und schweigend seh’n auf dich!
3) Gott der Niedrigen und Stillen,
die so gern im Schatten ruh’n,
streng und fromm nach deinem Willen
einsam leiden oder tun;
laß, o Vater, mich nicht klagen,
sollt‘ ich schwere Lasten tragen,
schweigend lieber in mich geh’n,
demutsvoll auf dich nur seh’n!
4) Gott, du bist mein Gott! ich falle
demutsvoll zu Füßen dir!
Du erquickst, begnadigst alle,
schenkest Gnad‘ und Ruh‘ auch mir;
unterstützest mein Bestreben,
immer stiller dir zu leben,
meiner Ohnmacht nie zu trau’n,
fester stets auf dich zu bau’n!
Liedtext: Johann Kaspar Lavater (1741-1801)
Melodie: 1661, Wolfgang Wessnitzer „Jesu, meines Lebens Leben„
Weblinks und Verweise
Lied-Nr. 119, in: Gesangbuch der Zionsgemeinde zu Baltimore/Zion Church of the City of Baltimore, Baltimore, Md., 1902
Audiofile der Melodie (midi, Wessnitzer, externer Link zu Hymnary.org)
Notensatz, 4stimmig (externer Link zu Hymnary.org)