Laut Allerhöchster Entschliessung Seiner Königlichen Hoheit des Prinz-Regenten Luitpold von Bayern vom 12. Oktober vor. Jrs. Nro. 14464 wurde
1) dem Gymnasiallehrer Dr. Hermann Bezzel zum Zwecke der Uebernahme der Stelle eines Rektors der Diakonissenanstalt Neuendettelsau seinem allerunterthänigsten Ansuchen entsprechend die Entlassung aus dem Staatsdienste mit Wirksamkeit vom 15. September lfd. Jrs. bewilligt und demselben zugleich Aussicht auf Wiederanstellung im Staatsdienste in einer seinen bisherigen Dienstesverhältnissen entsprechenden Stelle für die Dauer der nächsten drei Jahre vorbehalten;
2) der Gymnasiallehrer am humanistischen Gymnasium in Dillingen Karl Günther seinem allerunterthänigsten Ansuchen entsprechend vom 16. Oktober an beginnend an das neue Gymnasium in Regensburg versetzt.
Inhaltlich höchster Ministerialentschliessung vom 10. Oktober vor. Jrs. Nr. 14697 wurde genehmigt, dass die Funktion eines protestantischen Religionslehrers an Stelle des zum Rektor der Diakonissenanstalt in Neuendettelsau berufenen Dr. Hermann Bezzel dem Inspektor am protestantischen Alumneum dahier Pfarrer Rudolf Ullmann übertragen, ferner laut höchster Ministerialentschliessung vom 12. Oktober vor. Jrs. Nr. 14640, dass der vom K. Rektorate am Beginn des Schuljahres einberufene geprüfte Lehramtskandidat Joseph Kimmerl bis zur Wiederbesetzung der durch den Rücktritt des Dr. Hermann Bezzel erledigten Lehrstelle zur Aushilfe im Unterrichte verwendet werde. Dr. Hermann Bezzel hat als Studienlehrer vom Oktob. 1883 und zugleich als Religionslehrer vom Sommersemester 1888 bis 14. Juli 1891 am neuen Gymnasium gewirkt. Mit ihm ist ein gediegener, ernster, pflichttreuer, rastlos vorwärts strebender Lehrer, ein wohlwollender treuer Führer und Berater seiner Schüler, ein freundlicher, gefälliger Kollege, ein verlässiger überzeugungstreuer Charakter, ein Mann, der selbst von Religiosität durchdrungen in den Herzen der Schüler den religiösen Sinn durch Wort und Beispiel belebte, nährte und stärkte, von der Anstalt geschieden. Allseitige Liebe und Verehrung und die besten Segenswünsche geleiteten ihn in seinen neuen Wirkungskreis. Mögen dort seine Mühen mit gleichen Erfolgen belohnt werden!
Quelle:
Jahresbericht des Königlichen neuen Gymnasiums in Regensburg für das Studienjahr 1891/92, S. 59f. Regensburg. Buchdruckerei M. Wasner. 1892 [Digitalisat]