Geistlicher Kampf.
1) Auf, ihr Streiter, durchgedrungen,
Auf, und folgt dem Lamme nach,
Das durch Marter, Tod und Schmach
Sich auf Zions Berg geschwungen!
Nach! Das Haupt hat schon gesiegt.
Faules Glied, das müßig liegt.
2) Sind wir schwach, das Lamm hat Stärke;
Sind wir arm, der Herr ist reich.
Wer ist unserm König gleich?
Unser Gott tut Wunderwerke.
Sagt, ob der nicht helfen kann,
Dem die Himmel untertan?
3) Ja, er kann und will uns schützen,
Drum so dringet mutig ein,
Schämet euch, so träg zu sein!
Mag es drohen, mag es stürmen:
Nur durch Müh, Geduld und Streit
Führt der Weg zur Seligkeit.
4) Nun, so wachet, kämpfet, ringet,
Streitet mit Gebet und Fleh’n,
Bis wir auf dem Berge stehn,
Wo das Lamm die Fahne schwinget!
Ist der Erde Werk getan,
Hebt des Himmels Sabbat an.
Liedtext: nach Johann Simon Buchka (1705-1752)
Melodie: F.B. Heß;
Andere Melodie: Altdorf 1653 „Ach, was soll ich Sünder machen?„
Schriftstellen
Es wird ein Durchbrecher vor ihnen herauffahren; sie werden durchbrechen und zum Tor ausziehen; und ihr König wird vor ihnen her gehen und der HERR vornean. (Micha 2, 13)
Denn ihr habt noch nicht bis aufs Blut widerstanden in den Kämpfen wider die Sünde. (Hebräer 12, 4)
Quelle:
Lied Nr. 694, in: Evangelisches Gesangbuch mit vierstimmigen Melodien für den öffentlichen und häuslichen Gottesdienst, S. 485. Verlagshaus der Evang. Gemeinschaft, Cleveland, 1894 [Digitalisat mit 4 stimmigem Notensatz (F.B. Heß); jeweils externe Links zu Hymnary.org]
Johann Simon Buchka wurde am 27. April 1705 zu Arzberg im Bayreuthischen geboren. Buchka wirkte als Prediger zu Hof im Bayreuthischen. Seine Studien begann er zu Wunsiedel und Gera, und setzte sie an den Universitäten Jena und Leipzig fort.
Am letzteren Orte nahm ihn die teutsche Gesellschaft, wegen seiner vortheilhaft bewiesenen poetischen Talente am 12. Mai 1731 unter ihre Mitglieder auf. Nach beendigter akademischer Laufbahn kam er als Lehrer an das Pädagogeum zu Kloster Bergen, wo er mit Beifall und glücklichem Erfolg Unterricht in Sprachen, in der Dichtkunst, in der Mathematik und Philosophie erteilte. Er wurde zum Konrektorat nach Hof berufen, und trat am 19. Oktober 1735 sein Amt mit der Rede an: De studiis, quae christianos magistros Julianus olim docere vetuit, nostris temporibus maxime necessariis. Am 10. Julius 1739 wurde er zum Subdiakon in Hof, und Prediger in Trogen, und 1745 zum Syndiakon und Freitags=Prediger in Hof ernannt. Buchka verstarb am 25. März. 1752.
Quelle: Lexikon verstorbener Baierischer Schriftsteller des achtzehenten und neunzehenten Jahrhunderts. Ausgearbeitet von Clemens Alois Baader. Des Ersten Bandes Erster Theil: A-L, S. 61f.. Augsburg und Leipzig, in der von Jenisch und Stage’schen Buchhandlung, 1824. [Digitalisat]
Weblinks und Verweise
Liedeintrag bei Christliche Gedichte und Lieder (nach Joh. Simon Buchka, 5 Strophen, tw. andere Textfassung):
1) Auf, ihr Streiter, durchgedrungen,
auf und folgt dem Heiland nach,
der durch Marter, Tod und Schmach
sich zum Himmel aufgeschwungen!
Ringt ihm nach in seiner Kraft;
Er ist´s, der den Sieg verschafft!
2) Kein Erlöster müsse sagen,
ihm gebreche Kraft und Mut
zu dem Kampf mit Fleisch und Blut;
alles soll der Jünger wagen,
weil der Herr die Wunden heilt
und den Schwachen Kraft erteilt.
3) Sind wir schwach, bei ihm ist Stärke;
sind wir arm, der Herr ist reich.
Wer ist unserm Führer gleich?
Unser Gott tut Wunderwerke.
Sagt, ob der nicht helfen kann,
dem die Himmel untertan?
4) Ja, Gott kann und will uns schirmen.
Drum, so dringet mutig ein,
schämt euch, träg und feig zu sein!
Mag es drohen, mag es stürmen:
Nur durch Müh, Geduld und Streit
führt der Weg zur Seligkeit.
5) Nun so wachet, kämpft und ringet,
bleibet wacker im Gebet,
bis ihr auf der Höhe steht,
wo der Sieg die Fahne schwinget!
Ist der Erde Werk getan,
hebt des Himmels Sabbat an.