Diese Unfläter prassen bei euren Liebesmahlen ohne Scheu, weiden sich selbst; sie sind Wolken ohne Wasser, von dem Winde umgetrieben, kahle, unfruchtbare Bäume, zweimal erstorben und ausgewurzelt.
Sonst ganz wie Wolken. Nur ohne Wasser. Wo sie von dem Wind der Zeitströmung und Modemeinung hingetrieben werden, gibt es keinen fruchtbaren Geistesregen, keine Tränen zur Buße, keine Bekehrungen, kein Wachstum des Christen – denn Gras wächst nicht ohne Wasser, und wo es nie regnet, wird die Wüste. Eine fürchterliche Schilderung falschen Christentums, das wohl seltsame Gedankengänge und seelische Stimmungen kennt, aber keine Kraft aus dem erhöhten Heiland empfängt, um sich vom Bösen zu scheiden. Gibt es nicht solche neumodische Christen auch in unseren Tagen, deren Unfruchtbarkeit mit ihrer Anmaßung wetteifert. Gott bewahre seine Gemeinde vor solchen Predigern und unsere Kinder vor solchen Lehrern! Christus ist nicht in ihrem Getriebe; mögen sie zu Zeiten noch so viel Ansehen bei der Welt haben und noch so viel tönende Worte machen. An der Kraft, die die Sünde ausscheidet und den Sünder zur Bekehrung bringt, muß es sich auf die Dauer zeigen, ob der Herr sich zu solchen Wolken ohne Wasser bekennt. Christen ohne den lebendigen Christus, ohne Glauben an seine Versöhnung und leibliche Auferstehung sind Irrlehrer.
Herr, behüte du die Einfältigen, daß sie nicht verführt werden. Der Abfall wächst, und das Geheimnis der Bosheit wird offenbar. Ach, offenbare uns deine Kraft und deine Wahrheit. Wir schauen aus nach dir, Herr Jesu! Amen.
Quelle: Glaubensstimme – Die Archive der Väter