Gott steht in der Gemeinde Gottes und ist Richter unter den Göttern.
»Gott steht … inmitten der Götter …« Er ist der Wächter, der von Seinem eigenen Standpunkt aus alles betrachtet, was die Großen der Erde tun. Sie mögen noch so gewaltig erscheinen, Er steht über ihnen, bereit einzugreifen, wenn sie das Recht beugen. Richter werden gerichtet, und wer Recht spricht, dem wird entsprechend Recht zugemessen werden. Gott leiht ihnen Seinen Namen, und das macht ihre Autorität aus, als Richter zu fungieren; doch müssen sie sich in Acht nehmen, daß sie die ihnen anvertraute Macht nicht mißbrauchen; denn der Richter der Richter waltet unter ihnen Seines Amtes.
Indirekt wird hier gesagt, daß die Ratsherren ungerecht und korrupt waren. Sie entschuldigten die Bösen nicht nur, sondern entschieden sogar zu deren Gunsten gegen die Gerechten. Es ist ein Elend und eine Not, zu einem Volk zu gehören, dessen Justiz kein Recht und dessen Richter keine Gerechtigkeit kennen. Weder seine Pflicht zu kennen noch zu wünschen, sie zu erfahren, ist eher das Kennzeichen eines unverbesserlichen Gauners als eines Rechtsprechers, doch gerade dieses Brandmal wurde den Obersten Israels gerechterweise aufgedrückt. Wenn solche, die das Recht verwalten sollen, sich von ihm verabschieden, wird jede Ordnung aufgehoben, die Gesellschaft gerät aus den Fugen, und das Zusammenleben des ganzen Volkes wird erschüttert. Wenn Unrecht im Namen des Gesetzes geschieht, wird in der Tat die Welt aus der Bahn geworfen. Die Menschen müssen einer gewissen Leitung unterworfen sein, und weil die Engel nicht dazu bestimmt sind, diese auszuüben, erlaubt Gott, daß Menschen über Menschen herrschen, und heißt ihr Amt gut, zumindest so lange, wie sie damit nicht in Seine eigenen Hoheitsrechte eingreifen. Die Obrigkeit hätte kein Recht, die Schuldigen zu bestrafen, wenn Gott die Einsetzung der Regierung nicht angeordnet hätte, um das Recht zu verwalten und Urteile zu vollstrecken. Hier stuft der Heilige Geist dieses Amt höchst ehrenvoll ein, wenn Er auch die Amtsträger verurteilt. Damit lehrt Er uns, dem Ehre zu geben, dem Ehre gebührt, und das Amt zu ehren, selbst wenn die Amtsinhaber es nicht verdient haben.
»Stehe auf, o Gott, richte die Erde!« Komm, Richter der ganzen Menschheit, stelle die bösen Richter vor Deinen Richterstuhl und mache ihrer Korruption und Gemeinheit ein Ende! Hier liegt die wahre Hoffnung für die Welt, den Ketten der Tyrannei zu entrinnen. Es kommt die Zeit, in der alle Geschlechter der Menschen Ihn als ihren Gott erkennen und Ihn als ihren König annehmen werden. Es gibt einen, der König nach göttlichem Recht ist, und Er ist schon unterwegs. Am Ende der Tage werden wir Ihn auf dem Thron sehen. Dann wird Er alle ungerechten Herrscher mit Seinem starken Zepter wie Töpfergefäße zerschlagen. Das Zweite Kommen Jesu ist immer noch die größte Hoffnung der ganzen Erde. Komm schnell! Komm jetzt, Herr Jesus!