Jerusalem, du hochgebaute Stadt (EG 150, Württ. Gesangbuch #534)

Hinweise zum Datenschutz in Bezug auf eingebettete youtube-Videos

Liedvortrag (Strophen 1-3): Pastor Detlef Korsen, aufgenommen in der evangelischen Kirche in Brinkum (Stuhr).

Zukunft des Herrn, Gericht, Ewiges Leben

Kräftig. Bewegt.

1) Jerusalem,
du hochgebaute Stadt,
wollt Gott, ich wär in dir!
Mein sehnend Herz
so groß Verlangen hat
und ist nicht mehr bei mir.
Weit über Berg und Tale,
weit über Flur und Feld
schwingt es sich über alle
und eilt aus dieser Welt.

2) O schöner Tag
und noch viel schönre Stund‘,
wann wirst du kommen mir,
da ich mit Lust,
mit freiem Freudenmund
die Seele geb‘ von mir
in Gottes treue Hände
zum auserwählten Pfand,
daß sie mit Heil anlände
in jenem Vaterland?

3) O Ehrenburg,
sei nun gegrüßet mir,
tu auf der Gnaden Pfort!
Wie große Zeit
hat mich verlangt nach dir,
eh ich bin kommen fort
aus jenem bösen Leben,
aus jener Nichtigkeit
und mir Gott hat gegeben
das Erb‘ der Ewigkeit.

4) Was für ein Volk,
was für ein‘ edle Schar
kommt dort gezogen schon?
Was in der Welt
von Auserwählten war,
seh ich: die beste Kron‘,
die Jesus mir, der Herre,
entgegen hat gesandt,
da ich noch war so ferne
in meinem Tränenland.

5) Propheten groß
und Patriarchen hoch,
auch Christen insgemein,
die weiland dort
trugen des Kreuzes Joch
und der Tyrannen Pein,
schau ich in Ehren schweben,
in Freiheit überall,
mit Klarheit hell umgeben,
mit sonnenlichtem Strahl.

6) Wenn dann zuletzt
ich angelanget bin
ins schöne Paradeis,
von höchster Freud‘
erfüllet wird der Sinn,
der Mund von Lob und Preis.
Das Halleluja reine
man singt in Heiligkeit,
das Hosianna feine
ohn‘ End‘ in Ewigkeit,

7) mit Jubelklang,
mit Instrumenten schön,
in Chören ohne Zahl,
daß von dem Schall
und von dem süßen Ton
sich regt der Freudensaal,
mit hunderttausend Zungen,
mit Stimmen noch viel mehr,
wie von Anfang gesungen
das große Himmelsheer.

Liedtext: 1626, Johann Matthäus Meyfart (1590-1642)
Melodie: 1663, Melchior Franck / Darmstadt 1698
Andere Melodie: 1610, Michael Praetorius (1571-1621)

Johann Matthäus Meyfart war Professor der Theologie in Jena und wirkte vielseitig als Pädagoge, Rhetoriker, Erbauungsschriftsteller und Liederdichter. Viele seiner Schriften und Lieder handeln von den letzten Dingen„.

In seinen Schriften drang Meyfart besonders auf eine Reform der Sitten in Kirche und Schule; er kritisierte die Schäden im akademischen Lehrbetrieb und im Pfarrerstand und stritt gegen die Praxis der Hexenprozesse.

Wer dahin begehret /
und dermahl eins nur eine Noten mitsingen /
oder doch der Thür hütten will in dem Hause unsers Gottes /
der sage im Hertzen Amen.
Hilff aber HErr Jesu Christe /
daß viel diese ewige Frewde wol fassen /
an jhren Todtbett jhrer eingedenck werden /
und durch diese liebliche Betrachtung allhier ritterlich ringen /
durch Todt vnd Leben zu dir tringen / Amen / O Jesu / Amen.

Weblinks und Verweise

Lied# 534: Gesangbuch für die evangelische Kirche in Württemberg, Schmuckausgabe, S. 562f. (Verlagskontor des evangelischen Gesangbuchs, Stuttgart 1912)

Eintrag bei Wikipedia (DE)

Liedeintrag bei Die Christliche Liederdatenbank

Liedeintrag bei Hymnary.org

Notensatz, 4stimmig, ohne Text (Praetorius, externer Link zu Hymnary.org)

Audiofile der Melodie (midi, Praetorius, externer Link zu Hymnary.org)

Audiofile Orgelmusik (mp3, Praetorius, externer Link zu Hymnary.org)

Portrait Meyfarth: Johann Dürr / Public domain

Lied Nr. 69, in: Christoph Dölker und Wilhelm Dölker, Geistliche Lieder mit Melodieen zur gemeinschaftlichen Erbauung. 4., vermehrte Auflage, Stuttgart 1873.

Hier noch enthalten (als Strophe 3):

3) Im Augenblick wird sie erheben sich
bis an das Firmament,
wenn sie verläßt so sanft, so wunderlich
die Stätt‘ der Element‘,
fährt auf Eliä‘ Wagen,
mit engelischer Schaar,
die sie in Händen tragen,
umgeben ganz und gar.

Eingestellt am 29. September 2020 – Letzte Änderung am 9. Juli 2023