Matthäus 1, 21

,,Des Namen sollst du Jesus heißen.« (Matth. 1, 21):

1. Januar.

Es ist bekannt, wie Columbus am Gestade des neuen Erdteils zuerst ein Kreuz aufpflanzteund in Jesu Namen Besitz vom unbekannten Lande nahm. Wollen auch wir das  neue unbekannte Jahr damit anfangen, daß wir Panier aufwerfen in Jesu Namen! Wissen wir sonst nichts Sicheres, was das neue Jahr uns bringt, — ob es ein Todesjahr wird für unser Haus, unseren Freundeskreis, unser Volk! — eins ist uns jetzt schon ganz gewiß: Jesus bleibt unser Jesus! Über alle Schatten und Sorgen weg leuchtet sein Name als unser Trost und Licht!

Dann aber mach’ du, lieber Leser, auch damit Ernst, daß du seinen Namen Jesus nennst, d. h. du mußt dafür sorgen, daß du selbst das von ihm erlebst, weshalb man ihn Jesus, Seligmacher, nennt! Wer sich immer noch nicht von ihm hat helfen lassen, dem soll’s im Ohre nachklingen wie ein unerfüllter Befehl Gottes: »Du sollst seinen Namen Jesus heißen!« Dann bleibt dieses Wort so lang dein Ankläger und es dröhnt dir das , »du sollst« wie eherner Glockenton in’s Herz, daß du nicht zur Ruhe und Gleichmut über diesem Worte , »Jesus« gelangst, bis du endlich als armer Sünder kommst und den Heiland annimmst als deinen Heiland. Dann eröffnet sich dir auch im Kriege eine Friedensbahn, eine stille Straße, über der wie Morgenluft der Ewigkeit Jesu Name glänzt: Er mein Schild und Trost! Mein Name zugedeckt durch seinen! Mein Elend zugedeckt durch seine Herrlichkeit!

Jesus, das neue Jahr wollen wir nur mit dem Ruf deines Namens beginnen! Ob des Krieges Wunden noch schmerzen, gib du dich uns als unser persönlicher Heiland und Helfer zu erkennen und tröste unsere Herzen durch deine ewige Erlösung!

(Samuel Keller: Lebendige Worte – Tägliche Andachten)


Bildnachweis:

Keller, Samuel, Pfarrer in Düsseldorf; aus Bestand: AEKR Bibliothek BK3005