Wach auf, du Geist der ersten Zeugen (EG 241)

Liedvortrag: Wach auf, Du Geist der ersten Zeugen · Gerhard Schnitter
Was Gott tut, das ist wohlgetan ℗ 2015 SCM Hänssler im SCM-Verlag GmbH & Co.KG

1) Wach auf, du Geist der ersten Zeugen,
die auf der Mau’r als treue Wächter stehn,
die Tag und Nächte nimmer schweigen
und die getrost dem Feind entgegengehn,
ja deren Schall die ganze Welt durchdringt
und aller Völker Scharen zu dir bringt.

2) O daß dein Feuer bald entbrennte,
o möcht es doch in alle Lande gehn!
Ach Herr, gib doch in deine Ernte
viel Knechte, die in treuer Arbeit stehn.
O Herr der Ernte, siehe doch darein:
die Ernt ist groß, die Zahl der Knechte klein.

3) Dein Sohn hat ja mit klaren Worten
uns diese Bitt in unsern Mund gelegt.
O siehe, wie an allen Orten
sich deiner Kinder Herz und Sinn bewegt,
dich herzinbrünstig hierum anzuflehn;
drum hör, o Herr, und sprich: „Es soll geschehn.“

4) So gib dein Wort mit großen Scharen,
die in der Kraft Evangelisten sein;
laß eilend Hilf uns widerfahren
und brich in Satans Reich mit Macht hinein.
O breite, Herr, auf weitem Erdenkreis
dein Reich bald aus zu deines Namens Preis!

5) Ach daß die Hilf aus Zion käme!
O daß dein Geist, so wie dein Wort verspricht,
dein Volk aus dem Gefängnis nähme!
O würd es doch nur bald vor Abend licht!
Ach reiß, o Herr, den Himmel bald entzwei
und komm herab zur Hilf‘ und mach uns frei!

6) Ach laß dein Wort recht schnelle laufen,
es sei kein Ort ohn dessen Glanz und Schein.
Ach führe bald dadurch mit Haufen
der Heiden Füll zu allen Toren ein!
Ja wecke dein Volk Israel bald auf,
und also segne deines Wortes Lauf!

7) Laß jede hoh‘ und niedre Schule
die Werkstatt deines guten Geistes sein,
ja sitze du nur auf dem Stuhle
und präge dich der Jugend selber ein,
daß treuer Lehrer viel und Beter sein,
die für die ganze Kirche flehn und schrein!

8) Du wirst dein herrlich Werk vollenden,
der du der Welten Heil und Richter bist;
du wirst der Menschheit Jammer wenden,
so dunkel jetzt dein Weg, o Heil’ger, ist.
D’rum hört der Glaub‘ nie auf, zu dir zu flehn;
du tust doch über Bitten und Verstehn.

Text: Karl Heinrich von Bogatzky 1750 / letzte Strophe: Albert Knapp 1837
Melodie: Hamburg 1690 / Halle 1704
Weise:„Dir, dir, Jehova, will ich singen“ (1704, Johann A. Freylinghausen’s Geistreiches Gesangbuch)

In früheren Gesangbüchern* hat die 7. Strophe die Fassung:

7) O beßre Zions wüste Stege,
und was dein Wort im Laufe hindern kann,
das räum‘, ach räum‘ aus jedem Wege;
vertilg‘, o Herr, den falschen Glaubenswahn,
und mach uns bald von jedem Mietling frei,
daß Kirch‘ und Schul‘ ein Garten Gottes sei.

Die obengenannten Strophen 7 und 8 werden dann zu Strophen 8 und 9.

* z.B. im Gesangbuch der Evangelischen Kirche (herausgegeben von der Deutschen Evangelischen Synode von Nord-Amerika, Eden Publishing House, St. Louis, Mo., 1908); als Nr. 216, in: Evangelisches Kirchengesangbuch, Ausgabe für die Vereinigte Evangelisch-protestantische Landeskirche Badens, Karlsruhe 1951

Weblinks und Verweise:

Eingesungen von Kantor Arnd Pohlmann (externer Link)

Liedeintrag bei Hymnary.org (externer Link)

Audiofile (Clyde Mc Lennan: Orgel, Bb Major 4 Verse, externer Link)

Erstellt am 3. April 2020 – Letzte Überarbeitung am 29. Juli 2021