13. Januar

Sei ein starker Fels, und eine Burg, daß du mir helfest.
(Psalm 31, 3)

Bedarf und begehrt jemand Sicherheit gegen den mit seinen Sünden verdienten Zorn Gottes, und den eben so schrecklichen Fluch des Gesetzes; Sicherung gegen die eben so listigen Anfälle des Satans oder dessen feurige Pfeile; Sicherung gegen die bedenklichen Versuchungen des schlimmen Feindes, unseres eigenen Herzens; Sicherung gegen die namen- und zahllosen Gefahren, die uns von allen Seiten bedrohen: dieser Fels bietet sie im vollkommensten Maße dar. Daher nennt David Gott seine Burg und seinen Felsen. Möchten die Zeitereignisse auch so zagenerregend sein, daß die Menschen verschmachteten vor Furcht und vor Warten der Dinge, die kommen sollen auf Erden, daß des Himmels Kräfte sich bewegen und die Wasserwogen brausen: so gebietet doch Christus den Seinigen, ihre Häupter empor zu heben, weil sich ihre Erlösung nahe, und versichert sie, kein Haar von ihrem Haupte solle umkommen. Er spricht: siehe, ich sende euch wie Schafe mitten unter die Wölfe – ohne etwas für sie zu fürchten. Er darf keins verlieren von denen, die ihm der Vater gegeben hat, soll’s auferwecken am jüngsten Tage. So ist’s des Vaters Wille, und so thut er’s auch. Daher war Paulus des auch in guter Zuversicht, daß, der in euch angefangen hat das gute Werk, der wird’s auch vollführen, bis an den Tag Jesu Christi (Phil. 1, 6).

Der Schild des Glaubens wird mich decken
Auch in der allerschwersten Zeit;
Laß Erd‘ und Himmel selbst vergehen,
Der Fels, auf dem ich ruh‘, bleibt stehen,
Und mit ihm meine Seligkeit.

Schriftstellen:

Und es werden Zeichen geschehen an Sonne und Mond und Sternen; und auf Erden wird den Leuten bange sein, und sie werden zagen, und das Meer und die Wassermengen werden brausen, und Menschen werden verschmachten vor Furcht und vor Warten der Dinge, die kommen sollen auf Erden; denn auch der Himmel Kräfte werden sich bewegen. (Luk. 21, 25+26)

Wenn aber dieses anfängt zu geschehen, so sehet auf und erhebet eure Häupter, darum daß sich eure Erlösung naht. (Luk. 21, 28).

Denn das ist der Wille des, der mich gesandt hat, daß, wer den Sohn sieht und glaubt an ihn, habe das ewige Leben; und ich werde ihn auferwecken am Jüngsten Tage. (Joh. 6, 40)

Und ich bin darin guter Zuversicht, dass der in euch angefangen hat das gute Werk, der wird’s auch vollenden bis an den Tag Christi Jesu. (Phil. 1, 6)

Aus: Tägliches Manna für Pilger durch die Wüste. Schatzkästlein aus Gottfried Daniel Krummachers Predigten. Neu herausgegeben von J. Haarbeck, Pastor in Elberfeld (Verlag der Buchhandlung des Erziehungsvereins, Neukirchen, Kreis Mörs)