Alles und in allen Christus. (Kolosser 3, 11)
Die Welt ist in so viele Nationen und Sprachen, Länder und Sitten, Stände und Zunften geteilt und kann in allen alles leiden, nur Christum nicht; wider diesen ist alles einig, und seine Jünger sind Auswürflinge. Aber im Christentum kann jenes alles stehen, wenn Christus alles und in allen ist.
1) Keine Weisheit macht mich froh,
Keine Kunst erheb‘ ich hoch,
Keine Klugheit heiß‘ ich fein –
Alles soll mir Jesus sein.
2) Keine Schätze sind gewiß,
Keine Wollust ist mir süß,
Keine Ehre gibt mir Schein,
Alles kann mir Jesus sein.
3) Keine Treue acht‘ ich fest,
Keine Gnade, die mich tröst‘,
Keine Liebe nimmt mich ein –
Alles mag mir Jesus sein.
4) Keine Menschen retten mich,
Keinen Engel flehe ich,
In mir selber hätt‘ ich Pein,
Alles muß mir Jesus sein.
5) Mein Gerechtsein nützt mir nicht,
Mein Ruhm schwindet im Gericht,
Mein Blut machte mich nicht rein –
Jesus will mir alles sein.
6) Sonst bedarf ich weiter nichts,
Keines Lebens, Heils und Lichts,
Auch im Himmel wird allein
Gott und Jesus alles sein.
Liedtext: Philipp Friedrich Hiller (1699-1769)
Weise: „Gott sei Dank in aller Welt„
Quelle: Philipp Friedrich Hiller, Pfarrer in Steinheim bei Heidenheim:
Geistliches Liederkästlein zum Lobe Gottes, bestehend aus 366 kleinen Oden über so viel biblische Sprüche, Kindern Gottes zum Dienst aufgesetzt von M. Ph. Friedr. Hillern, Erster Theil, Basel 1819, zu finden bei Niclaus Müller, Buchdrucker
Betrachtung zum Vers, von G.D. Krummacher
Weitere Betrachtung zum Vers, von A.H. Nourney