Jean Houston (* 1937)

Jean Houston (geboren am 10. Mai 1937) ist eine US-amerikanische Autorin, die sich für das Human-Potential Movement einsetzt [1]. Zusammen mit ihrem Mann Robert Masters hat sie die Foundation for Mind Research mitbegründet [2].

Frühes Leben und Ausbildung

Houston wurde in New York City als Tochter von Mary Todaro Houston, die sizilianischer Abstammung war, und Jack Houston, der mit Sam Houston aus Texas verwandt war, geboren [3]. Ihr Vater war ein Comedy-Autor, der Material für Bühne, Fernsehen und Film entwickelte, unter anderem für die Komiker Bob Hope und George Burns. Seine Arbeit erforderte es, daß er und die Familie häufig umzogen [4]. Nach dem Scheitern der Ehe ihrer Eltern verbrachte sie ihre Teenagerjahre in New York City.

Houston besuchte das Barnard College in New York City, wo sie 1958 ihren Abschluß machte.

Anschließend erwarb sie einen Doktortitel in Psychologie an der Union Graduate School und einen Doktortitel in Religion an der Graduate Theological Foundation [5].

Werdegang

Während der Teilnahme an einem [damals noch] von der US-Regierung genehmigten Forschungsprojekt über die Auswirkungen von LSD lernte Houston Robert Masters kennen, einen Schriftsteller und Forscher über die „Vielfalt des menschlichen Verhaltens“ und der „menschlichen Potenziale“. Die beiden heirateten 1965 und wurden bald durch ihre Arbeit im „human potential movement“ bekannt. An der Foundation for Mind Research erforschten sie 14 Jahre lang gemeinsam die Interdependenz [wechselseitige Abhängigkeit] von Körper, Geist und Seele [6] [7].

Die von Houston und Masters durchgeführten Forschungen zu psychedelischen Erfahrungen gipfelten 1966 in der Veröffentlichung von The Varieties of Psychedelic Experience. Im selben Jahr verbot die US-Regierung die psychedelische Forschung. In ihrem Buch über psychedelische Studien beschrieben sie die „erweiterten kognitiven Fähigkeiten“ und die „Kreativität“, die die Teilnehmer unter dem Einfluß von LSD erlebten. Nach dem Verbot dieser Forschung konzentrierten sich Houston und Masters auf die Erforschung anderer Möglichkeiten, altered states of consciousness (veränderte Bewußtseinszustände) ohne den Einsatz von Drogen zu erreichen. In ihrem 1972 erschienenen Buch Mind Games beschreiben Houston und Masters ihre Erkenntnisse darüber, daß geführte Bilder (Imaginationen) und spezifische Körperbewegungsprogramme das Gehirn auf eine „ganzheitlichere Wahrnehmung der Welt“ umprogrammieren können. Der „Beatle“ John Lennon nannte Mind Games „eines der beiden wichtigsten Bücher unserer Zeit“ [2].

Houston unterrichtete von 1965 bis 1972 am Marymount College in Tarrytown. 1961 war sie für weniger als ein Jahr Dozentin am Hunter College [8]. Ihr Interesse an der Anthropologie führte zu einer engen Zusammenarbeit mit Margaret Mead, die vor ihrem Tod 1978 mehrere Jahre mit Houston und Masters zusammenlebte.

1982 begann Houston, ein Seminar zu unterrichten, das auf dem Konzept der alten Mysterienschulen [9] basiert. Houston erforschte die antike Idee der Entelechie und behauptete, daß Individuen ein angeborenes Potential besäßen, das ihre Erfahrungen und Handlungen motiviert. Eine Technik, die sie für die Wahrnehmung und Entwicklung dieses inneren spirituellen Selbst befürwortet, besteht darin, sich die „Verwirklichung des eigenen Potenzials“ in voll verkörperter Form vorzustellen [zu imaginieren], um es in das gegenwärtige physische Selbst zu integrieren [10].

Kontroverse

Während der ersten Amtszeit der Clinton-Regierung (1993-1997) lud die First Lady Hillary Clinton, die gerade an ihrem Buch It Takes a Village (1996) schrieb, Houston ein, als Beraterin mit ihr im Weißen Haus zu arbeiten. Houston leitete eine „kreative Denkübung“ mit Rollenspielen, bei der Clinton imaginäre Dialoge mit Gandhi und Eleanor Roosevelt führte [4]. 1996 wurde diese Übung in Bob Woodwards Buch The Choice öffentlich gemacht. Nachdem sowohl die New York Post als auch die Daily News Houston als „Hillarys Guru“ bezeichneten und der Boston Herald sie als „spirituelle Beraterin der First Lady“ titulierte, berichtete People, daß Houston sich „plötzlich als unglückliche Zielscheibe von tausend Gags wiederfand“ [11]. Als die Medien ihr daraufhin „die Tür einrannten“ [Zitat erforderlich], sah sie sich gezwungen zu erklären, daß „wir mit einer Fantasieübung ihre Ideen hervorrufen wollten, um darüber nachzudenken, wie Eleanor auf ein bestimmtes Problem reagiert hätte“. Weiter äußerte Houston. „Ich war noch nie bei einer Séance*“ [12].

* Séance = spiritistische Sitzung

Auftritte in Film und Fernsehen

Referenzen

  1. „Jean Houston Foundation“. Jean Houston Foundation. Retrieved 2011-09-20.
  2. Rubin, Howard Jay (May 1985). „Vision of the Possible: An Interview with Jean Houston“. The Sun Magazine. Retrieved 3 July 2020.
  3. Houston, Jean 1996 A Mythic Life. New York: Harper Collins
  4. Berger, Joseph (1996-06-25). „Performing Seances? No, Just ‚Pushing the Membrane of the Possible'“. The New York Times. ISSN 0362-4331. Retrieved 2020-07-03.
  5. „Meet Jean“. Jean Houston. Retrieved 2012-11-06.
  6. „Mythic Imagination Institute“. www.mythicjourneys.org. Retrieved 2019-02-01.
  7. McLellan, Joseph (1978-12-02). „Jean Houston: A Matter of Mind Over…“ Washington Post. ISSN 0190-8286. Retrieved 2020-07-03.
  8. Gardner, Martin (17 October 2001). Did Adam and Eve Have Navels?: Debunking Pseudoscience. ISBN 9780393322385.
  9. Scott London, „On Soul, Shadow and the American Psyche: An Interview with Jean Houston,“ Salt Journal (November/December 1997), portions of this interview were broadcast on the NPR series „Insight & Outlook.“
  10. Heron, John (1992). Feeling and Personhood: Psychology in Another Key. London: SAGE. p. 70. ISBN 0803987293.
  11. Anne-Marie O’Neill (1996-07-08). „Rare ‚medium'“. People.com. Retrieved 2012-11-06.
  12. Joseph Berger (June 25, 1996). „Performing Seances? No, Just ‚Pushing the Membrane of the Possible'“. New York Times. Retrieved 2020-11-05.
Quelle: Wikipedia contributors. (2022, August 18). Jean Houston (excerpts). In Wikipedia, The Free Encyclopedia. Retrieved 08:54, September 1, 2022, from https://en.wikipedia.org/w/index.php?title=Jean_Houston&oldid=1105065945

Beurteilung der Lehren und Methoden aus christlich-biblischer Sicht:

Wir verweisen hierzu auf die gut recherchierten Artikel des angesehenen apologetischen Dienstes „The Berean Call“ von Dave Hunt und T.A. McMahon:

Hunt, Dave: Nuggets from Occult Invasion — Pursuing a Delusion. August 25, 2018 (online, externer Link zu The Berean Call)

Zitat:

„Jean Houston, die sowohl Psychologin als auch Theologin ist, präsentiert uns in ihren Workshops und Schriften eine Synthese aus Psychologie, Okkultismus und Evolution. In einigen ihrer Workshops führt sie die Teilnehmer in eine angebliche ‚Erweckung alter vormenschlicher Erinnerungen‘ als Mittel, um Einblick in ihre Persönlichkeit zu gewinnen und ‚emotionale Blockaden‘ zu lösen“

Hunt, Dave: Nuggets from Occult Invasion — How do we Know what is Real? . April 3, 2019 (online, externer Link zu The Berean Call)

Zitat:

„1996 machten sich die Medien einen Spaß aus der Geschichte, daß die First Lady Hillary Clinton Kontakt zu einer früheren First Lady, Eleanor Roosevelt, aufgenommen und Gespräche mit ihr geführt habe. Hillary erklärte, daß die Gespräche ‚imaginär‘ gewesen seien. Hat sie also nur mit sich selbst gesprochen? Da muß doch mehr dahinterstecken! In der Tat wurde Hillary von Jean Houston in die alte okkulte Technik der Visualisierung eingeführt.“

Hunt, Dave: Nuggets from Occult Invasion — Playing a dangerous Game. April 3, 2019 (online, externer Link zu The Berean Call)

Zitat:

„Die Psychologin und Theologin Jean Houston und ihr Ehemann Robert Masters brachten den Schamanismus in die Wohnzimmer. In ihrem Buch Mind Games geben sie detaillierte Anweisungen für einen ‚Guide‘, der eine Gruppe gemeinsam ‚in einen veränderten Bewußtseinszustand führen soll … eine sich ständig vertiefende Trance‘. (Der Führer wird angewiesen, darauf zu achten, daß er sein normales Bewußtsein behält, falls es notwendig wird, die anderen Spieler aus ihren veränderten Zuständen zu befreien). Der Höhepunkt ist die Begegnung mit einem Wesen, das als ‚Gruppengeist‘ bezeichnet wird, und das der gesamten Gruppe sehr real erscheint…“

TBC Staff: Dead Talkers. February 4, 2003 (online, externer Link zu The Berean Call)

Zitate:

Man says: Former First Lady Mrs. Clinton, defending her practice of occultist Jean Houston’s teachings, stated: „Now I’m sure that there will be a talk-show host somewhere who will point out with great glee that I have gone over the edge and am talking to myself and to Mrs. Roosevelt on a regular basis, but I believe that the world, and particularly our country, would be better off if we all spent a little time talking with Mrs. Roosevelt . . .“
(Hillary Rodham Clinton, „Keynote Address at the Dedication of
Eleanor Roosevelt College, San Diego, CA“, January 26, 1995).
God says: „When thou art come into the land the Lord thy God giveth thee, thou shalt not learn to do after the abominations of those nations. There shalt not be found among you anyone that maketh his son or his daughter to pass through the fire, or that useth divination, or an observer of times or an enchanter, or a witch, or a necromancer [someone who contacts the dead], for all that do these things, are an abomination unto the Lord” (Deuteronomy 18:9–12).

Dave Hunt / T.A. McMahon: Die Verführung der Christenheit, S. 53. CLV – Christliche Literatur-Verbreitung e.V., Bielefeld. 2. Auflage 1987.

Zitat (man beachte das Herausgabejahr des Buches! Die endzeitliche Entwicklung ist heute weit fortgeschritten):

»Die Hinwendung zu einer neuen „religiösen Wissenschaft“ist schon einige Jahre lang auf dem Gebiet der Psychologie zu beobachten; jetztaber beschleunigt sie sich noch. Sowohl die humanistische als auch die transpersonale Psychologie stecken tief in dem, was sie „geistliche“ Therapien nennen, was aber nichts anderes ist als ein Wiederaufleben des Okkultismus unter psychologischen Vorzeichen, wie wir später noch darlegen werden.
Die frühere Vorsitzende der Gesellschaft für Humanistische Psychologie, Jean Houston, wird die „Prophetin des Möglichen“ genannt (anscheinend ist der Ruf von Margaret Mead auf sie übergegangen). Sie ist bekannt geworden als „eine verblüffende Seherin, Gelehrte und Lehrerin in der Bewegung der menschlichen Möglichkeiten“* und als eine führende Sprecherin für die kommende „Umwandlung in ein neues Zeitalter“«

Jean Houston sagte in einem Interview**:

„Ich sage voraus, daß wir noch zu unseren Lebzeiten die Entstehung einer vom wesen her ganz neuen Weltreligion sehen werden… …Ich glaube, daß sich ein neues geistliches System entwickeln wird.“

* Whole Life Times, Okt./Nov. 1984, Titelgeschichte, S. 24
** Jean Houston: The New World Religion (ein Interview). The Tarrytown Letter, Juni/Juli 1983, S. 5.
Eingestellt am 1. September 2022