Wo ist Gott? (Hörst du des Sturmes Brausen)

1) Hörst du des Sturmes Brausen,
das Donnern der Natur?
Erfaßt es dich mit Grausen
in Wald und Feld und Flur?
Wenn Baumesriesen neigen
sich im gewalt’gen Weh’n,
dann mußt du es bezeugen:
Ja, hier ist Gott zu sehn.

2) Und wenn die Erde bebet,
der Felsen wankt und kracht,
dann schaut, was lebt und webet,
des großen Gottes Macht.
Dann heißt es in dem Tale,
dann tönt’s auf Bergeshöhn:
Nicht nur im Himmelssaale,
auch hier ist Gott zu sehn.

3) Wenn wild die Flammen wogen
gleich einem Feuermeer,
dann steht am Himmelsbogen:
Der Herr ist groß und hehr.
An unsre Ohren dringet
geheimnisvoll Getön,
das uns die Botschaft bringet:
Auch hier ist Gott zu sehn.

4) Doch hör ich lindes Sausen,
dann flüstert es ganz leis‘
im Heim und auch da draußen:
Das ist der Gnade Preis.
Jehovas tiefstes Wesen
ist Liebe allezeit.
So hat Er sich erlesen
Sein Volk in Ewigkeit.

5) Drum laß dein Herz erweichen
im Gnadensonnenschein.
Komm, laß dich heut erreichen;
laß jetzt den Heiland ein!
Dann braucht Er nicht zu nahen
im ernsten Strafgericht,
dann wirst du Heil empfa’hen
vor Seinem Angesicht.

Liedext und Musik: Friedrich Wilhelm Kniepkamp (1859-1926)

Weblinks und Verweise:

Notensatz, 4stimmig (pdf, Kniepkamp, externer Link zu liederindex.de)

Audiofile (mp3, Kniepkamp, externer Link zu liederindex.de)