Ergebung

Ergebung.   Die Ergebung ist die Wurzel des Friedens. Einem frommen Knaben war ein Ring von seiner Mutter gegeben, den er sehr hoch hielt; aber unglücklicherweise verlor er ihn und weinte bitterlich deshalb. Nachdem er sich besonnen, ging er bei Seite und betete, worauf seine Schwester ihm lachend sagte: „Bruder, was nützt es, wegen des Ringes zu beten – wird das Gebet ihn wieder bringen?“ – „Nein, Schwester“, antwortete er, „aber das Gebet hat dies für mich gethan: es hat mich ganz willig gemacht, den Ring zu entbehren, wenn es Gottes Wille ist, und ist das nicht beinahe ebenso gut, als ihn zu haben?“

So macht uns der Glaube ruhig durch die Ergebung, wie ein Kindlein an seiner Mutter Busen stille wird. Der Glaube macht uns ganz willig, das Gut zu entbehren, das wir einst schätzten; und wenn das Herz ohne dasselbe zufrieden ist, so ist es ebenso glücklich, wie wenn es mit demselben sein würde; denn es hat Ruhe.

Aus: Charles Haddon Spurgeon, Federn für Pfeile, oder Illustrationen für Prediger und Lehrer (autorisierte Übersetzung von E. Spliedt)
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