7. Februar

Dies Gebot befehle ich dir, nach den vorigen Weissagungen über dir, daß du in denselbigen eine gute Ritterschaft übest. 1. Timotheus 1, 18

Wahre Christen sind zum Kriege geboren, durch die Wiedergeburt ist der Geist in ihnen gelegt, der ein streitbarer Held ist wider das Fleisch, der es mit Gott wider alles Ungöttliche hält, und in einem unaufhörlichen Widerspruch gegen alle Sünde steht. Sobald aber dies Kindlein in der Krippe des Herzens geboren ist, trachtet ihm auch irgend ein Herodes nach dem Leben. Das Fleisch gelüstet wider den Geist, diese sind wider einander.

Sie sind auch zum Streit befähigt, und die Gemeinde wird im Hohenliede beschrieben als schrecklich wie Heeresspitzen. „In allem überwinden wir weit“, sagt Paulus. Wie vortrefflich müssen sie denn nicht gerüstet und bewaffnet sein! Der Schwächste unter ihnen wird ja sein wie David. Alle sind sie bewaffnet gegen die Schrecken der Nacht und haben Schwerter in ihren Händen. Gott lehret ihre Fäuste kriegen, und indem sie die ganze Waffenrüstung Gottes anlegen, sind sie stark in dem Herrn und in der Macht
seiner Stärke, und also tüchtig, Kriegsvölker zu zerschmeißen.

Und so führen sie wirklich den allerwichtigsten Krieg. Freilich ist’s kein fleischlicher, sondern ein geistlicher Krieg, denn mit Fleisch und Blut, mit körperlichen Dingen, zu denen körperliche Kraft gehört, haben sie’s als Christen nicht zu thun. Die Waffenrüstung wie die Ritterschaft ist geistlich, das Herz, das Innerste der Seele ist das Schlachtfeld, ist der Tummelplatz, wo ohne äußeres Geräusch und unsichtbar die Kämpfe geführt, die Niederlagen erlitten, die Siege erfochten werden, deren eigentlicher Zeuge nur Gott ist.

Rüstet euch, ihr Christenleute,
Die Feinde suchen euch zur Beute,
Ja Satan selbst hat eu’r begehrt.
Wappnet euch mit Gottes Worte,
Und kämpfet frisch an jedem Orte,
Damit ihr bleibet unversehrt!

Andacht aus: Tägliches Manna für Pilger durch die Wüste. Schatzkästlein aus Gottfried Daniel Krummachers Predigten, Seite 39. Neu herausgegeben von J. Haarbeck, Pastor in Elberfeld, im November 1899 (Verlag der Buchhandlung des Erziehungsvereins, Neukirchen, Kreis Mörs)

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