1. Petrus 4, 12

Lasset euch die Hitze, so euch begegnet, nicht befremden, als widerführe euch etwas Seltsames. (1. Petr. 4, 12)

Starke, anhaltende Hitze ist schwer zu ertragen, darum nimmt Petrus sie als ein Bild der fortgesetzten Verfolgungen und Trübsale, die den ersten Christengemeinden widerfuhren. Einige der geheiligtsten Christengemeinden, die auch in späteren Zeiten gewürdigt wurden, um des Bekenntnisses Jesu willen zu leiden, haben nach überstandener Probe erzählt, daß viel mehr als alle äußere Pein die innere Anfechtung sie geplagt habe, ob sie ihre Trübsal selbst verschuldet, ob Gott ihnen widerstehe oder gar sie verlassen habe. Auf solch quälende Fragen bezieht sich die trostreiche Antwort unseres Textes.

Laßt euch das Leiden nicht befremden. Es ist euch ja vom Herrn selbst vorausgesagt. Es muß kommen. Eher müßte es euch befremden und bekümmern, wenn gar kein Widerstand, keinerlei Verfolgung oder Abneigung sich regte. Ein zweiter, sehr stärkender Gedanke ist dieser: Was euch widerfährt ist nichts Seltsames, nichts Außergewöhnliches. Eben dieselben Leiden, auch die Versuchungen des Bösen, gehen über eure Brüder in der Welt (Kap. 5, 9). Ihr seid in guter Gesellschaft in eurer Trübsalshitze. Darüber freut euch! Und ist etwas Selbstverschuldetes mit dabei, so soll es nur ans Licht kommen und verzehrt werden, damit ihr als geläutertes Gold hervorgeht aus dem heißen Tiegel.

Herr, gib mir Treue im Bekenntnis, Mut im Leiden, Sieg im Streit, Freude im Glauben!

(Dora Rappard)

Quelle: CLV, Andachten

Viele werden gereinigt, geläutert und bewährt werden; und die Gottlosen werden gottlos Wesen führen, und die Gottlosen alle werden’s nicht achten; aber die Verständigen werden’s achten. (Daniel 12, 10)