Was ist im Himmel und auf Erden
Nicht Gottes Winken untertan,
In welchem alles Sein und Werden
Als seinem letzten Grund begann?
Wohl hat er Macht ja zu dem Seinen,
Und schaffen kann er, was er will;
Wer kann und mag ihm das verneinen?
So schweige jede Klage still!
Allmächtig, frei ist seine Gnade;
Doch giebt sein Herz uns Kindesrecht,
Und was er Schweres auf uns lade,
Es gilt nicht dem verdammten Knecht.
Darum hinweg mit Murren, Grollen!
So geht man nicht zum Himmel ein:
Am Müssen lernen wir das Wollen,
Und an den Fesseln, frei zu sein,
Das Wesen an dem Schein, dem nichtgen,
Das Ew’ge an der Spanne Zeit,
Das, was da bleibet, an dem Flüchtgen,
Am Sterben die Unsterblichkeit.
So zieht er seine Reichsgenossen
Sich unter Sturm und Sonnenschein:
Darum nur mutig, unverdrossen,
Und immer mehr ins Licht hinein!
Es steigt auf tausend starken Aesten
Der Liebe Baum zum Himmel auf,
Und unter Kämpfen, unter Festen
Vollenden wir den Siegeslauf.
Liedtext: Albert Zeller
aus: Albert Zeller, Lieder des Leids, S. 18f (Druck und Verlag von Georg Reimer, Berlin 1865)