Das Volk ward fröhlich, daß sie willig waren; denn sie gaben von ganzem Herzen dem Herrn freiwillig. Und David, der König, freute sich auch hoch und lobte den Herrn. (1. Chronika 29, 9f.)
Welch ein Ton inniger, wahrer Freude durchzieht dieses Wort! Was machte denn das Volk so fröhlich? Nicht nur, daß sie geben konnten, wiewohl das schon an und für sich etwas Beglückendes ist, nach dem Wort des Herrn: Geben ist seliger denn Nehmen. Was ihre Freude erhöhte und heiligte, war das Wirken Gottes in ihrem Herzen. Er hatte sie gelöst vom Gelde und freiwillig gemacht, es d e m H e r r n zu geben. –
Ich erhielt einst von einem Fabrikarbeiter eine Missionsgabe im Wert von hundert Mark in lauter Gold. Als mir der schlichte Mann das Päckchen in die Hand legte, glänzte wahrlich sein verwittertes Gesicht wie eines Engels Antlitz, so daß ich mich darob verwundern mußte. Aber ich fand die Erklärung, als ich im Umschlagpapier die Worte las: „V o n g a n z e m H e r z e n d e m H e r r n f r e i w i l l i g“.
Das ganze Herz dem Herrn hingeben, etwas, das uns wertvoll ist, seinem Dienste weihen, und das nicht als ein saures Muß, sondern als ein seliges Vorrecht, bringt himmlische Freude. Der Geiz, das Hangen am irdischen Besitz, macht das Herz kalt und leer; der Opfersinn, das freudige Geben aus Liebe und Dankbarkeit zum Herrn, macht das Herz fröhlich und reich.
Wie kann ich jemals, Herr, vergelten Dir alle Deine Wohltat, die Du an mir tust? Ich möchte Dir danken nicht mit Worten nur, sondern mit der Tat.
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