1) Komm , Seele, betend zu dem Herrn!
Dein Heiland hört die Bitten gern;
Er, der Befehl zum Flehen gab.
Schlägt niemals, was du bittest, ab.
2) Zu einem König nahest du;
Bring große Bitten froh herzu;
Sein herrlich Lieben hat kein Ziel;
Du kannst nie bitten um zu viel.
3) Mit meinen Bürden ich beginn:
Herr, nimm von mir die Sünde hin
Und gib in deinem Blut mir Trost,
Das für die Sünder du vergoßt.
4) Ich komme, Herr, zu dir um Ruh.
In meinem Herzen wohne du,
Regier‘ ohn’ alle Schranken hier;
Du hast durch Blut ein Recht zu mir.
5) Wie ein lebendig‘ Angesicht
Im Spiegel seinem Bild entspricht,
So leuchte du im Herzen mein’
Und drück’ dein eig’nes Bild hinein.
6) So lang ich hier ein Pilger bin,
Weck mir durch Liebe Geist und Sinn;
Sei du mein Freund, der mich regiert
Und näher stets zum Ziele führt.
7) Zeig stündlich, was ich solle tun;
Laß stets in deiner Kraft mich ruhn;
Laß leben mich auf dein Gebot
Und sterben deines Volkes Tod.
Liedtext: Nach dem Englischen
Melodie: „Vom Himmel hoch, da komm ich her“
Quelle: Lied Nr. 9, in: Evangelisches Gesangbuch für Gemeinde und Haus. Neunte, unveränderte Auflage. Teschen, Verlag der k.k. Hofbuchhandlung, 1885 [Digitalisat]