Melanchthonstadt Bretten

Bretten (seit 1. Oktober 2023 offiziell: Melanchthonstadt Bretten) ist eine Stadt im westlichen Kraichgau, etwa 23 km nordöstlich von Karlsruhe in Baden-Württemberg. Sie ist nach Bruchsal und Ettlingen die drittgrößte Stadt des Landkreises Karlsruhe, und bildet ein Mittelzentrum für die umliegenden Gemeinden. Seit 1. Januar 1975 ist Bretten Große Kreisstadt. Mit der Nachbargemeinde Gondelsheim hat Bretten eine Verwaltungsgemeinschaft vereinbart.

Berühmtester Sohn der Stadt ist der Kirchenreformator und Luther-Zeitgenosse Philipp Melanchthon, weshalb sich Bretten „Melanchthonstadt“ nennt.

Lage

Bretten liegt im Kraichgau auf der Wasserscheide zwischen Walzbach und Saalbach im Südwesten bis ins Kraichbachtal im Nordosten. Die Stadt liegt etwa 17 km nördlich von Pforzheim und 39 km südwestlich von Heilbronn. Das Saalbachtal ist seit dem Mittelalter die südliche Hauptverkehrsachse durch den Kraichgau (die Nördliche führt über Sinsheim) zwischen dem Odenwald im Norden und dem Schwarzwald im Süden von Norden/Nordwesten/Westen nach Südosten. In ihm verlaufen die wichtige B 35 und die Eisenbahnstrecke nach Stuttgart.

Religion

Das Gebiet der Stadt Bretten gehörte wohl seit der Stadtgründung, jedoch mit Sicherheit seit 1283 zum Bistum Speyer und war dem Archidiakonat St. Guido in Speyer unterstellt. Ab 1536 traten Täufer auf, und ab 1540 fasste die Reformation Fuß [1]. War die Stadt ab 1556 zunächst lutherisch, so wandte sie sich Ende des 16. Jahrhunderts mehrheitlich dem reformierten Bekenntnis zu.

Marktplatz in Bretten mit Melanchthonhaus

Ab 1685 gab es aber auch wieder eine lutherische Gemeinde. Beide Gemeinden vereinigten sich 1822 zu einer protestantischen Gemeinde, zumal das Großherzogtum Baden, zu dem Bretten seit 1803/06 gehörte, 1821 die Union beider Bekenntnisse eingeführt hatte. Bretten wurde Sitz eines Dekans, dessen Verwaltungsbezirk, der Kirchenbezirk Bretten, sich im Laufe der Geschichte mehrmals veränderte. Auch die meisten Stadtteile Brettens wurden früh protestantisch, und so gehörten zum Evangelischen Kirchenbezirk Bretten, bevor er 2015 mit dem Bezirk Bruchsal vereinigt wurde, insgesamt 26 Kirchengemeinden, darunter die sieben Kirchengemeinden der Stadt Bretten (Bretten, Diedelsheim, Dürrenbüchig, Gölshausen, Rinklingen, Ruit, Sprantal). Die Protestanten in den Stadtteilen Büchig und Neibsheim werden von der Kirchengemeinde Gondelsheim und im Stadtteil Bauerbach von der Kirchengemeinde Kürnbach aus mitversorgt.

2015 wurde der Melanchthon-Stadt Bretten der Ehrentitel Reformationsstadt Europas durch die Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa verliehen [1].

Quelle: Seite Bretten(auszugsweise). In: Wikipedia – Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 3. Oktober 2023
Bildnachweis: Marktplatz Bretten, Public Domain, via Wikimedia Commons

Referenzen

[1] Stadtporträt des Projekts Reformationsstädte Europas: Reformationsstadt Bretten. Deutschland. Melanchthons Heimat. In: reformation-cities.org/cities, abgerufen am 19. August 2016, sowie das Stadtporträt des Projekts Europäischer Stationenweg: Bretten. (Memento vom 29. Juni 2019 im Internet Archive) In: r2017.org/europaeischer-stationenweg, abgerufen am 19. August 2016.


Eingestellt am 3. November 2023