Das Melanchthonhaus befindet sich in der Bissingerstraße 6 in der Pforzheimer Innenstadt. Der Name Melanchthonhaus ist in erhabenen Lettern im Fries an der Enzseite zu lesen. Es ist nach dem Reformator Philipp Melanchthon benannt.
Ursprünglich 1914 vom Architekten Hans Blöchle (Pforzheim) als Christliches Hospiz Melanchthonhaus im Auftrag des evangelischen Stadtmissionsvereins gebaut.
Am 22. November 1933 waren im Melanchthonhaus 1.000 und zeitgleich im Saalbau über 2.400 evangelische Christen versammelt, um gegen die Einflussnahme der NSDAP auf die evangelische Kirche zu protestieren. Führer der „Deutschen Christen“, einer NS-nahen Gruppierung innerhalb der evangelischen Kirche, hatten das Alte Testament als „Viehhändler- und Zuhältergeschichten“ verunglimpft. In der Versammlung kritisierte Pfarrer Karl Dürr die „Deutschen Christen“ als „Totengräber des evangelischen Bekenntnisses und Schrittmacher eines neuen Heidentums“.
Den Krieg überstanden nur die Arkaden des Melanchthonhauses und die dahinterliegende Natursteinfassade an der Enzfront. 1949-1952 wurde es mit neuer Innenaufteilung und einer Aufstockung wiederhergestellt. In der frühen Nachkriegszeit wurde dann auch eine Umnutzung, von den Speisesälen und Fremdenzimmern als Christliches Hospiz in ein Wohn- und Bürogebäude mit Gemeindesaal vollzogen. Zeitweise diente es auch als Pfarr- und Gemeindehaus der Melanchthongemeinde an der Stadtkirche. In den 1980er Jahren wurden die Sprossenfenster durch einfachgeteilte Fenster ersetzt.
Quelle (Text): Seite „Melanchthonhaus„, in: Stadtwiki Pforzheim/Enz –Version vom 23. Dezember 2018
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Bildnachweis:
Melanchthonhaus/panoramio – Augenstein, CC BY-SA 3.0, via Wikimedia Commons