Sie sollen, spricht der HERR Zebaoth, an dem Tage, den ich machen will, mein Eigentum sein, und ich will mich ihrer erbarmen, wie ein Mann sich seines Sohnes erbarmt, der ihm dient. (Maleachi 3, 17)
In dem folgenden Kapitel redet hernach der Prophet ausführlicher von dem Tag, den Gott machen, und an welchem der Unterschied zwischen dem Gerechten und Gottlosen deutlich in die Augen fallen werde. Er beschreibt ihn aber als einen Tag, der die Gottlosen anzünden und wie Stroh verzehren werde (Vers 19), und sagt V. 3., daß hernach die Gerechten auf den Gottlosen herumlaufen werden, wenn diese Asche unter ihren Füßen sein werden. Dieser Tag ist also die Zeit, da Jerusalem das zweite Mal zerstört und mit vielen Leichnamen getöteter Einwohner verbrannt worden ist. Die Gerechten flohen vorher nach dem Wort Christi, und die christliche Kirche nahm von da an nach V. 2. innerlich und äußerlich zu, da hingegen das unglaubige Judentum einen tödlichen Stoß bekam.
Es gibt noch jetzt tägliche Gelegenheiten, zu bemerken, daß es dem Gerechten wie dem Gottlosen gehe (Pred. Sal. 9, 2), daß zuweilen die Gerechten schwerere Plagen leiden, als viele Gottlosen. Der HErr merkt’s und hört’s aber, was die Menschen tun und reden, und es ist vor Ihm ein Denkzettel geschrieben für die, so den HErrn fürchten und an Seinen Namen gedenken. Er kennt die Seinen. Auch im Leiden waltet zwischen den Gerechten und Gottlosen dieser Unterschied vor, daß jene durch Geduld und Trost der Heiligen Schrift Hoffnung haben, diese aber nicht. Auch läßt er jene oft eine besondere gnädige Vorsorge und Verschonung genießen. Niemals aber wird der Unterschied zwischen den Gerechten und Gottlosen deutlicher in’s Licht gesetzt werden, als am Tag Jesu Christi. An diesem Tag werden die Gerechten mit Freude und Herrlichkeit zur Rechten des Richters stehen, und nach Seinem Ausspruch das ewige Reich Gottes erben, die Gottlosen aber mit Schande zur Linken stehen und vom Feuer des göttlichen Zorns ergriffen werden. Es ist also nicht umsonst, wenn man Gott dient, und es nützt viel, wenn man Seine Gebote hält.
Querverweise
Denn siehe, es kommt ein Tag, der brennen soll wie ein Ofen; da werden alle Verächter und Gottlosen Stroh sein, und der künftige Tag wird sie anzünden, spricht der HERR Zebaoth, und wird ihnen weder Wurzel noch Zweige lassen. (Maleachi 3, 19)
Übersicht: Der Prophet Maleachi