Die finsteren Pläne des Teufels

Falsche Religionen, Verfolgung und Einschränkung der religiösen Freiheit

Der Teufel ist ein Meister im Anbieten falscher Vorstellungen in den  letzten Tagen. Im Bereich der Sekten und falschen Religionen gibt es praktisch für jeden Geschmack
etwas. Er hält eine Vielzahl von verführerischen Möglichkeiten parat, um die unterschiedlichen Wünsche der Menschen zu befriedigen.

Sekten und falsche Religionen

Wer es reizvoll findet, sein eigener Gott zu sein, blickt vielleicht auf die New-Age-Bewegung oder den Mormonismus. Wenn Ihnen persönliche Ermächtigung und die Erschaffung einer eigenen Realität interessant erscheinen, dann könnte (auch hier) die New-Age-Bewegung absolut richtig für Sie sein. Wenn Sie das Wohlstandsevangelium anspricht, dann könnte die Wort-des-Glaubens-Bewegung genau das
Richtige für Sie sein. Wenn Ihnen Schmerzen, Leiden und Tod nicht gefallen, ist die Christliche Wissenschaft möglicherweise, was Sie brauchen – denn diese Sekte bezeichnet
Schmerzen, Leiden und Tod als «Irrtümer des vergänglichen Verstandes». Wenn Sie mehr daran interessiert sind, mit verstorbenen Freunden und Verwandten in Kontakt zu
treten, könnte Spiritismus etwas für Sie sein. Sind Sie eher ein Freund sinnlicher Erfahrungen, sind möglicherweise die Kinder Gottes – heute Familie der Liebe genannt – interessant für Sie, da diese Sekte von moralischer Freiheit und Laxheit gekennzeichnet ist. Ist es in Ihren Augen attraktiv, durch Reinkarnation viele Leben zu führen? Dann sind Sie eventuell dem Hinduismus zugeneigt.

Jede vom Teufel inspirierte sektiererische Gruppe und falsche Religion zielt darauf ab, Menschen von Gott, Jesus Christus und dem wahren Evangelium fernzuhalten. So überrascht es nicht, dass die Heilige Schrift Christen warnt, sich vor den Absichten des Teufels in Acht zu nehmen (2. Kor. 2, 11).

Beim Aufkommen von Sekten und falschen Religionen haben stets «Geister» eine grosse Rolle gespielt. Der Mormonismus entstand aus einer vermeintlichen Offenbarung
des sogenannten Engels Moroni an den «Propheten» Joseph Smith. Dem Islam sind angebliche Offenbarungen des Engels Gabriel an den «Propheten» Mohammed vorangegangen.

Der Swedenborgianismus (die «Neue Kirche») ist ein weiteres Beispiel. Emanuel Swedenborg (1688–1772) behauptete, Kontakt zur Welt der Geister zu haben. Er gab an, in der Sphäre der Geister mit vielen religiösen Berühmtheiten aus der Vergangenheit gesprochen zu haben, darunter der Apostel Paulus, Augustinus, Martin Luther und Johannes Calvin. Diese Gespräche bestätigten angeblich seine göttliche Berufung, aus dem Bibeltext esoterische (geheime und verborgene) Bedeutungen abzuleiten. Er behauptete:

«Ich habe ganze Seiten vollgeschrieben, und die Geister haben mir die Worte nicht
diktiert, sondern meine Hand geführt, sodass sie es waren, die das Schreiben übernommen haben.»

Ein anderes Beispiel ist die von Helena Petrowna Blavatsky mitgegründete Theosophie – ein Vorläufer der New-Age-Bewegung. Blavatsky behauptete, in Kontakt mit sogenannten «Meistern der Weisheit» zu sein, die der Menschheit angeblich helfen wollen, sich spirituell zu entwickeln. Auch in der New-Age-Bewegung haben mehrere Führungspersonen davon gesprochen, Kontakt zu Geistwesen aus dem Jenseits zu haben. Ein Beispiel ist Kevin Ryerson (das Medium von Shirley MacLaine), der behauptete, mit
verschiedenen Geistern in Kontakt zu sein. Ich war im selben Raum wie Ryerson und habe beobachtet, wie er Kontakt zu diesen Geistwesen aufnahm. Während er meinte, er stünde
in Kontakt mit verstorbenen Menschen, glaube ich, dass er in Wirklichkeit Kontakt zu dämonischen Geistern hatte (Anderen Christen ist von einer solchen Vorgehensweise
abzuraten. Nur Apologeten, die Sekten und das Okkulte studiert haben, sollten sich an derartigen Nachforschungen beteiligen – und dann auch nur zusammen mit einem
anderen Apologeten mit vergleichbarem Ruf. In meinem Fall war es der verstorbene Elliot Miller, ehemaliger Herausgeber des Christian Research Journal).

Ich könnte noch viele weitere Beispiele anführen. Aber ich möchte es bei diesen belassen und nur deutlich machen, wie sektiererische Gruppen und falsche Religionen ihren Ursprung bei dämonischen Geistern haben. Derartige «Offenbarungen» von der «anderen Seite» sind heutzutage leider weitverbreitet. Die Heilige Schrift warnt uns, dass sich der Teufel als ein Engel des Lichts tarnt, um die Menschen zu verführen (2. Kor 11, 14; 1. Johannes 4, 1) fordert uns auf: «Prüft die Geister, ob sie aus Gott sind!»

Heute gibt es eine beträchtliche Anzahl falscher Offenbarungen, die von bösen Geistwesen
stammen. Wir müssen ihre Lehren anhand der Bibel überprüfen, die vom Heiligen Geist, dem «Geist der Wahrheit», inspiriert wurde (Joh. 14, 17; 15, 26; 16, 13). Aktuelle Statistiken beweisen ohne Zweifel, dass falsche Religionen und Sekten unzählige Menschen verführt haben.

Der Islam rühmt sich, mehr als 1,8 Milliarden Anhänger zu haben, also über 24 Prozent der Weltbevölkerung. Der Hinduismus hat 851 Millionen und der Buddhismus 375 Millionen Anhänger. Einst befanden sich die Sekten am äusseren Rand unserer Gesellschaft, aber mittlerweile sind sie in die Mitte gerückt. Sie tauchen jetzt im Fernsehen und Radio auf, veröffentlichen Magazine und lassen von PR-Unternehmen weltweit Werbekampagnen für sich schalten. Jedes Jahr werden immer mehr Menschen von Sekten vereinnahmt.

Welche Arten von falschen Lehren gehen aus Sekten und falschen Religionen hervor? Normalerweise gehören dazu:

Neue Offenbarungen – entweder von Gott oder anderen spirituellen Wesen, die allesamt die Offenbarungen der Bibel übertrumpfen wollen
• eine Leugnung der alleinigen Autorität der Bibel – sie befürworten entweder neue heilige Bücher oder neue Offenbarungen von Geistwesen
• eine entstellte Sicht von Gott – einschliesslich Pantheismus (alles ist Gott), Polytheismus (es gibt viele Götter) und religiöser Dualismus (es gibt einen guten und einen schlechten Gott)
• eine verzerrte Sicht von Christus – Leugnung seiner Gottheit, Kreuzigung und physischen Auferstehung von den Toten
• eine verfälschte Sicht vom Kreuzeswerk Christi – es wird geleugnet, dass der Kreuzestod Christi die Sünden der Menschen gesühnt hat
• eine verzerrte Sicht vom Heiligen Geist – die behauptet, dass er eine göttliche Kraft ist und nicht eine Person der Dreieinheit Gottes
• eine falsche Sicht vom Menschen – die behauptet, dass Menschen ein Teil von Gott sind und somit ihre eigene Realität erschaffen können oder dass sie Gott werden können
• eine Leugnung der Errettung ausschliesslich aus Gnade – mit der Betonung, dass Werke zur Errettung erforderlich sind

Von Sekten und falschen Religionen geht eine gewaltige Verführung aus. Heute sehen wir eine Fülle von falschen Christussen (Matth. 24, 24; Mark. 13, 22), falschen Propheten (Matth. 24, 11) und falschen Aposteln (2. Kor. 11, 13; Offb. 2, 2), die allesamt «Lehren der Dämonen» verbreiten (1. Tim 4, 1).

Ich sage es nur sehr ungern, aber ich glaube, in den nächsten Jahren wird das noch zunehmen. Was heute vor sich geht, bereitet die Bühne für die endgültigen Verführungen, die in der siebenjährigen Drangsalszeit unter dem falschen Propheten und dem Antichrist stattfinden werden (s. Offb. 13).

Verfolgung und Märtyrertum

Der Teufel kann eine weltweite Christenverfolgung initiieren – die sogar zum Märtyrertod führt. Der Herr Jesus warnte die Gemeinde in Smyrna: «Fürchte nichts von dem, was du
erleiden wirst! Siehe, der Teufel wird etliche von euch ins Gefängnis werfen, damit ihr geprüft werdet, und ihr werdet Drangsal haben zehn Tage lang. Sei getreu bis in den Tod, so werde ich dir die Krone des Lebens geben!» (Offb. 2, 10).

Wir erfahren auch, dass dem – vom Teufel angetriebenen (2. Thess. 2, 9; Offb. 13, 2) – Antichrist in der Drangsalszeit erlaubt  wird, «mit den Heiligen Krieg zu führen» und sie «zu überwinden» (Offb. 13, 7). Angriffe auf Christen werden in der Endzeit eine wichtige Taktik des Teufels und des Antichrists sein.Auch das jüdische Volk wird vom Teufel verfolgt werden. In Offenbarung 12, 12-13 lesen wir: «Wehe denen, die auf der Erde wohnen und auf dem Meer! Denn der Teufel ist zu euch herabgekommen und hat einen grossen Zorn, da er weiss, dass er nur wenig Zeit hat. Und als der Drache sah, dass er auf die Erde geworfen war, verfolgte er die Frau, die den Knaben geboren hatte.»

Bildlich ist der «Drache» Satan, die «Frau» ist Israel und der «Knabe» Jesus Christus. In der zweiten Hälfte der Drangsalszeit wird der Teufel Israel verfolgen – das Volk, aus dem der Messias Gottes stammt. Die Heilige Schrift gibt eindeutig zu verstehen, dass die
Verfolgung und der Märtyrertod von Gläubigen in der Drangsalszeit explosionsartig zunehmen werden. Um es klar zu sagen: Die auf der Erde lebenden Christen werden vor dem Beginn der Drangsalszeit entrückt werden (1. Thess. 1, 10; 4, 13-17; 5, 9; Offb. 3, 10). Aber nach der Entrückung werden in der Drangsalszeit noch viele Menschen zum Glauben kommen (s. Mt. 25, 31-46; Offb. 7, 9-10). Einige werden von der Wahrheit des Christentums überzeugt werden, nachdem sie gesehen haben, dass bei der Entrückung Millionen von Christen auf übernatürliche Weise von der Erde verschwunden sind. Vielleicht werden sie aber auch Christen durch den Dienst der 144 000 jüdischen
Evangelisten aus Offenbarung 7 (die ebenfalls erst nach der Entrückung zum Glauben an Christus kommen). Viele werden möglicherweise auch gläubig durch den wunderwirkenden Dienst der beiden Zeugen in Offenbarung 11, der zwei Propheten, die offensichtlich dieselbe Macht haben werden wie damals Mose und Elia. Christliche Bücher und Videos, die bei der Entrückung zurückgeblieben sind, werden auch ihren Anteil an der Errettung vieler Menschen haben. Diese Bekehrten werden in der Drangsalszeit Ziele von Verfolgung und Märtyrertum. Nicht alle werden den Märtyrertod sterben, denn beim zweiten Kommen Christi werden viele von ihnen noch am Leben sein (s. Mt. 25, 31-46). Dennoch werden in diesem sieben Jahre dauernden Zeitraum unzählige Menschen den Tod finden. In Verbindung mit dem fünften Gerichtssiegel in Offenbarung 6, 9-11 werden offensichtlich viele den Märtyrertod erleiden:

«Und als es[das Lamm; Jesus Christus] das fünfte Siegel öffnete, sah ich unter dem Altar die Seelen derer, die hingeschlachtet worden waren um des Wortes Gottes willen und
um des Zeugnisses willen, das sie hatten. Und sie riefen mit lauter Stimme und sprachen: Wie lange, o Herr, du Heiliger und Wahrhaftiger, richtest du nicht und rächst nicht unser Blut an denen, die auf der Erde wohnen? Und jedem von ihnen wurden weisse Kleider gegeben, und es wurde ihnen gesagt, dass sie noch eine kleine Zeit ruhen sollten, bis auch ihre Mitknechte und ihre Brüder vollendet wären, die auch wie sie getötet werden sollten.»

Diese Stelle zeigt, dass der Märtyrertod eine allgegenwärtige Realität in der Drangsalszeit sein wird. Einige «Mitknechte», die als Märtyrer sterben werden, gehören zur in Offenbarung 7, 9-17 erwähnten «grossen Schar», «die, welche aus der grossen Drangsal kommen; und sie haben ihre Kleider gewaschen, und sie haben ihre Kleider weiss
gemacht in dem Blut des Lammes» (V. 14).

Offenbarung 13, 7 verrät uns, dass der – vom Teufel angetriebene – Antichrist der Hauptverantwortliche ist, der das Volk Gottes in der Drangsalszeit verfolgt. In Daniel 7, 21
steht, dass der Antichrist «Krieg führte mit den Heiligen und sie überwand».

Diese Prophezeiungen über Verfolgung und Märtyrertod beziehen sich speziell auf die Drangsalszeit, aber heute schon sehen wir, wie sich diese Vorhersagen ansatzweise
erfüllen. So wie einem schweren Erdbeben oft kleinere Beben vorausgehen, sind Andeutungen einiger Prophezeiungen bereits vor der eigentlichen Drangsalszeit zu erkennen. Schon heute werden Christen auf der ganzen Welt verfolgt. Die besten aktuellen Schätzungen sagen, dass 80 Prozent der religiös motivierten Verfolgungen weltweit gegen Christen gerichtet sind. Ausserdem steht in einem vor Kurzem erschienenen Bericht
über eine global zunehmende Christenverfolgung: «Der jüngste Bericht der Europäischen Union über Religions- oder Glaubensfreiheit enthält einen furchtbaren Katalog mit Menschenrechtsverstössen gegen Christen und andere Gläubige. […] Er nennt ‹bedeutsame religiöse Einschränkungen› weltweit, einschliesslich der beinahe kompletten Auslöschung von Christen in Syrien und im Irak.» Ernüchternde Zeiten kommen auf uns zu.

Einschränkung der Religionsfreiheit

Eine letzte Taktik des Teufels und des Antichrists in der Endzeit betrifft die Abschaffung der Religionsfreiheit. In der Drangsalszeit wird die mit dem neuen Babylon in Verbindung
stehende falsche Religion nach weltweiter Exklusivität streben. Sie wird jene verfolgen, die sich ihr nicht beugen, vor allem Christen. Der Heiligen Schrift zufolge wird in den
Strassen des neuen Babylons «das Blut der Propheten und Heiligen gefunden und aller derer, die hingeschlachtet worden sind auf Erden» (Offb. 18, 24). Diese falsche Religion ist «berauscht vom Blut der Heiligen und vom Blut der Zeugen Jesu» (Offb. 17, 6).

Nachdem der Antichrist und seine Verbündeten diese falsche Religion zerstört haben (Offb. 17, 16), wird sich der Antichrist – der sich zur Gottheit erheben wird – zum alleinigen Anbetungsgegenstand machen. Der falsche Prophet – die rechte Hand des Antichrists – wird «das Malzeichen des Tieres» durchsetzen: «Und es bewirkt, dass allen, den Kleinen und den Grossen, den Reichen und den Armen, den Freien und den Knechten, ein Malzeichen gegeben wird auf ihre rechte Hand oder auf ihre Stirn, und dass niemand kaufen oder verkaufen kann als nur der, welcher das Malzeichen hat oder den Namen des Tieres oder die Zahl seines Namens» (Offb. 13, 16-17).

Die in der Drangsalszeit mit dem neuen Babylon verbundene globale Religion wird konkurrierende Religionen nicht dulden – ebenso wenig wie der Antichrist, der sich zum Gott erheben und seine Anbetung einfordern wird. Das bedeutet, dass die religiöse Toleranz weltweit abgeschafft wird. Schon heute sehen wir erste Anzeichen dafür, dass die
Religionsfreiheit immer mehr abnimmt. Obwohl Amerikaner nach wie vor das verfassungsmässige Recht auf Religionsfreiheit geniessen, geht die glaubensfreundliche Haltung in der Gesellschaft gegenüber Christen und dem Christentum massiv zurück. Im Fadenkreuz befinden sich heute christliche Feiertage, weihnachtliche Krippenspiele, christliche Moralvorstellungen, die Bibel und öffentliche Darstellungen des Kreuzes. Der christliche Einfluss in Schulen und Bildung, in der Regierung und Politik sowie in den Medien wird vielerorts an den Rand gedrängt. In Hollywoodfilmen und im Fernsehen gibt es mittlerweile eine starke antichristliche Haltung. Christen werden in den Medien zunehmend verteufelt. Eine Lieblingstaktik der Medien ist die Verwendung des negativ besetzten Ausdrucks religiöse Rechte für konservative Christen. Damit sollen Christen als intolerante, hinterwäldlerische Fanatiker dargestellt werden, die ihr Gehirn nicht einschalten – intellektuelle Neandertaler. Säkulare Humanisten sind hingegen «erleuchtete Intellektuelle».

Durch die zunehmenden Angriffe spüren viele Christen, wie ihr Glaube unter Druck gerät. Eine Studie zeigt: «Wenn wir uns die breiteste Gruppe praktizierender Christen anschauen […] sagt eine Mehrheit, dass sie sich ‹missverstanden› (54 Prozent) und ‹verfolgt› (52 Prozent) fühlt, während Millionen anderer, wenn sie ihren Glauben in der heutigen Gesellschaft ausleben wollen, Begriffe verwenden wie ‹an den Rand gedrängt› (44 Prozent), ‹im Abseits stehen› (40 Prozent), ‹zum Schweigen gebracht› (38 Prozent) ‹Angst haben, den Mund aufzumachen› (31 Prozent) und ‹Angst haben, dumm dazustehen› (23 Prozent).»

Mittlerweile ist die Religionsfreiheit von Christen auf der ganzen Welt zurückgegangen. Zu den Ländern mit den grössten religiösen Einschränkungen für Christen zählen
Nordkorea, China, Russland, Ägypten, Indonesien, Pakistan und die Türkei. In diesen Staaten haben im Allgemeinen die Regierung und die Gesellschaft dem religiösen Leben
und den Praktiken von Christen zahllose Begrenzungen auferlegt. Auch die wachsende Bedrohung seitens des Islams darf nicht vergessen werden. Einige islamische Führer lehren, der Dschihad ist eine aussenpolitische Option, mithilfe derer die Autorität des Islams auf die ganze Welt ausgedehnt werden kann. Viele schiitische Muslime glauben, am apokalyptischen Ende der Welt wird ein grosser, bewaffneter Dschihad die ganze Welt dem Islam unterwerfen. So kommt es nicht von ungefähr, dass die Religionsfreiheit von Christen am stärksten in den muslimischen Ländern angegriffen wird, in denen die Scharia herrscht: «Der gefährdete Status von Gemeinden und anderen christlichen Ausdrucksformen unter der Scharia ist sinnbildlich für die von Natur aus bestehende
Feindseligkeit des Islams gegenüber dem Christentum. Das islamische Recht geht aber noch weiter und verweigert allen Christen die Redefreiheit und christlichen Bekehrten sogar die Freiheit ihres Gewissens und ihrer Überzeugung. Die Scharia beschneidet diese Freiheiten durch drei Gesetze, die sich, wenn auch voneinander getrennt, überschneiden: die Gesetze gegen Glaubensabfall, Gotteslästerung und Bekehrung. Muslime, die sich zum Christentum bekehren, machen sich beispielsweise des Abfalls vom Glauben schuldig. Sie können aber ebenso als Gotteslästerer angesehen werden, deren Existenz eine Beleidigung für den Islam ist. Und wenn sie mit Muslimen über das Christentum sprechen – was Neubekehrte oft mit Begeisterung tun –, werden sie des Bekehrens beschuldigt. Diese drei islamischen Gesetze heben die Redefreiheit, Religionsfreiheit und Gedankenfreiheit erfolgreich auf.»

Die Bibel macht deutlich, dass die Religionsfreiheit in der Endzeit immer weiter abnimmt. In Matthäus 24, 9 sagte Jesus: «Dann wird man euch der Drangsal preisgeben und euch töten; und ihr werdet gehasst sein von allen Heidenvölkern um meines Namens willen.» Obschon dieser Vers speziell von der Drangsalszeit spricht, sehen wir schon heute
erste Anzeichen, insbesondere in islamischen Ländern. Religiöse Unterdrückung findet sich sogar in Familien. Jesus sagte: «Es wird aber ein Bruder den anderen zum Tode
ausliefern und der Vater das Kind, und Kinder werden sich gegen die Eltern erheben und werden sie töten helfen; und ihr werdet von allen gehasst sein um meines Namens willen » (Mk. 13, 12-13). Schon heute sehen wir «Ehrenmorde», bei denen ein Vater seinen Sohn oder ein Bruder seine Schwester tötet, weil sie sich vom Islam losgesagt haben und Christ
geworden sind.

Jesus warnte auch: «Vor diesem allem aber werden sie Hand an euch legen und euch verfolgen und in Synagogen und Gefängnisse übergeben und vor Könige und Fürsten führen um meines Namens willen» (Lk. 21, 12). Heute sehen wir das in den zuvor genannten Ländern wie Nordkorea, China, Russland, Ägypten, Indonesien, Pakistan und der Türkei. Mir gefällt es ganz und gar nicht, darüber nachzudenken, aber die Zukunft sieht düster aus. Wahrscheinlich wird diese religiöse Unterdrückung nicht nur weitergehen, sondern sich auch noch verschärfen, je näher wir der Endzeit kommen. Wir müssen uns geistig und geistlich darauf vorbereiten. In diesen schweren Zeiten, in denen die Religionsfreiheit schwindet – und Christenverfolgung und Märtyrertod zunehmen –, ruft Christus seine Gemeinde zu tieferer Hingabe auf.

Jesus lehrte: «Wer mir nachkommen will, der verleugne sich selbst und nehme sein Kreuz auf sich und folge mir nach!» (Mk. 8, 34). Jesus fordert uns zu absoluter Hingabe auf. Dahinter steckt der Gedanke: Wenn ihr mir wirklich nachfolgen wollt, dann nicht mit euren Worten, sondern mit eurem ganzen Leben, und folgt mir auf dem Weg des Kreuzes – einem Weg, der Opfer, Selbstverleugnung und möglicherweise auch Leiden und Tod um meines Namens willen beinhaltet.

Quelle: Auszug aus Ron Rhodes, «Geistlicher Kampf in der Endzeit», S. 151–164, entnommen aus Mitternachtsruf 06.2023.

 

 

 

 

Eingestellt am 26. Mai 2023