Offenbarung 2, 21

Und ich habe ihr Zeit gegeben, daß sie sollte Buße tun für ihre Hurerei; und sie tut nicht Buße. (Offb. 2, 21)

Der Herr gab auch diesem tief gesunkenen Kreis Zeit zur Buße, damit sie keine
Entschuldigung hätten; aber sie taten nicht Buße, weshalb Er ihnen das Gericht ankündigt.

Wenn Jesus sagt, Er werfe die Isebel in ein Bette, so deutet Er damit wohl das Siechbett
an. Der Herr straft sie am Leibe, an dem sie gesündigt hatte, und ihre Mitsünder wirft Er
in große Trübsal. Das ist der Fluch der Fleischessünden, daß sie schon in diesem Leben
den Leib ruinieren. Sind wir doch soweit, dass Frauen schon an ihrem Hochzeitstag
vergiftet werden und nach der Hochzeitsreise ins Hospital wandern.

Fleischlich gesinnt sein ist der Tod, das steht nicht nur in Römer 8, 6a, sondern es steht auch vielen an der Stirne geschrieben. O, daß unser Geschlecht lernen möchte! So schlimm diese leiblichen Folgen sind, so sind sie doch nicht das größere Übel. Ist der Leib des Menschen in diesem Leben nicht ein Tempel des Heiligen Geistes, sondern eine Behausung der Unreinigkeit, so hat der Mensch kein Erbe in dem Reich Christi und Gottes, Epheser 5, 5; er erntet, was er gesät hat.

(Elias Schrenk)

Quelle:

Schrenk, Elias: “Die sieben Sendschreiben des Herrn Jesu Christi an die kleinsiatischen Gemeinden”. Druck und Verlag von Ernst Röttger, Kassel, oh. J.

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Sie gab sich für eine Prophetin aus, wie seitdem so manches in Fleischessinn und Fleischeslust gefangene Weib in der Geschichte der Kirche; und diese Verführerin gewinnt Macht über die Männer, über „Knechte Christi“ in der Gemeinde.  Sie pries, so scheint es, einen Weg, auf dem man die Angst vor dem Satan gründlich loswerden könne. Man müsse nur sein Machtgebiet „bis in die Tiefen“, bis auf den Grund durchschauen. Ist der Geist befreit durch Christus und ist er (wie sie durch ihre Geistesgabe der Prophetie an sich zu erweisen vorgab) völlig geeinigt mit Gott, so könne ihm das Fleisch nichts mehr anhaben. Wer im Geiste lebe, für den gebe es kein Gesetz, er könne ruhig das Fleisch sich ausleben lassen, ohne aus seiner Geisteshöhe zu fallen. Auch der Verkehr mit heidnischer Sitte, Teilnahme an Götzenfesten u. dergl. sei nur etwas Äußerliches, das den inneren Menschen nicht berühre noch beflecke. Das Weib ist gewarnt vom Herrn, aber Fleischeslust und geistlicher Hochmut haben sie verblendet, so daß nun das Gericht über sie angekündigt wird. (V. 22f.). Sie soll aufs Siechbett kommen, und alle, die mit ihr und durch sie in Fleischessünden geraten sind, werden den Kelch der Trübsal trinken, und es soll ihr und ihren Verführten gehen wie David an dem im Ehebruch erzeugten Kind (2. Samuel 12, 14) es erleben mußte, und wie es Weish. 3, 16 heißt: „Die Kinder der Ehebrecher gedeihen nicht, und der Same aus unrechtem Bette wird vertilgt werden“. Dieses Gericht wird die Greuel so furchtbar enthüllen und strafen, daß Entsetzen und große Furcht die Gemeinden ringsum ergreifen wird, wenn sie sehen, welche Vergeltung über die ergeht, die die Geheimnisse der Gnade in Geheimnisse der Bosheit verkehren.

Quelle:

Christian Römer, weil. Prälat und Stiftsprediger zu Stuttgart: Die Offenbarung des Johannes, in Bibelstunden erläutert (Verlag von D. Gundert, Stuttgart 1916)

Weblinks und Verweise

Das Sendschreiben an Thyatira (pdf-Format, aus: Georg Flessa, Die sieben Sendschreiben der Offenbarung als kirchengeschichtliche Schau, 1988, externer Link zu philadelphia-laodicea.de)

Pergamonaltar – Thron Satans. Gedanken zum Pergamonaltar (pdf, zusammengestellt von Horst Koch, Herborn, 2007, externer Link zu horst-koch.de)

Eingestellt am 21. Juli 2023