Der Verzagten aber und Ungläubigen und Greulichen und Totschläger und Hurer und Zauberer und Abgöttischen und aller Lügner, deren Teil wird sein in dem Pfuhl, der mit Feuer und Schwefel brennt; das ist der andere Tod. (Offenbarung 21, 8)
Die vom Heil Ausgeschlossenen
Aber wehe denen, die feige waren, die sich dem Glaubenskampf entzogen haben und fahnenflüchtig geworden sind! Und wehe den Ungläubigen, die gar nicht auf den Ruf zur Ewigkeit hören wollten, sondern im Diesseits mit ihrem Leben und Streben untergingen! Weiter reiht die Stimme Gottes an die Greulichen, die sich mit dem, was unsauber ist, befleckt haben, mit solchen Dingen, von denen 2. Korinther 6, 17 gesagt ist: „Rühret kein Unreines an“, und von denen es 1. Korinther 6, 9.10 heißt, „die solches tun, werden das Reich Gottes nicht ererben“.
Wir sollen nicht denken, derlei betreffe selbstverständlich nicht uns, sondern sollen zu Herzen nehmen, daß es jetzt noch Zeit ist, daß man abgewaschen und gereinigt werde von dem Schmutz der Sünde, der Unmäßigkeit, Wollust, Geldliebe und was dergleichen mehr ist. Von diesen Sünden, dabei man vielleicht meint, es mehr nur mit seiner eigenen Person zu tun zu haben, schreitet die göttliche Warnung weiter zu dem sündlichen Haß, der des Nächsten Leben nicht achtet und zu der sündlichen Lust, die sich in Hurerei kundgibt. Endlich folgen die in besonderem Sinn heidnischen Sünden: die Zauberei, die über das Diesseits hinübergreift, aber nicht die jenseitige göttliche Hilfe sucht, sondern Kräfte des Geisterreichs für sich ausbeuten will, und der Götzendienst, der zwar überirdische Mächte, aber nicht den, der allein wahrer Gott ist, verehrt. Wir kennen diese Sünden ja leider nur zu gut und sie treten stolz als „höhere Weisheit“, ja als fromm und heilig auf in „Spiritismus“, in „Christlicher Wissenschaft“ und unter allen möglichen einschmeichelnden Namen. Man lockt die unruhig Suchenden hinüber in Berührung mit überirdischem Geschehen und treibt sie zugleich weg vom lebendigen Gott.
Johannes hat dafür das furchtbare Wort “Lüge”. Mit den Worten “und alle Lügner” faßt er zum Schluß alle Arten von Sündern zusammen, alle, welche die göttliche Wahrheit vertauscht haben mit dem Lügenwesen, das die Welt beherrscht, und die vor Gott und vor ihren Nebenmenschen nicht in Wahrhaftigkeit des Denkens, Redens und Handelns sich üben. „Ihr Teil“ wird, im Gegensatz zum Erbteil der Überwinder, im Feuerpfuhl sein, sie werden die Qualen des „andern Todes“ erleiden.
Was sollen wir über die Verheißungen und über die Drohung weiter sagen, die aus diesem einzigartigen Abschnitt der Heiligen Schrift zu uns reden? Es wird für uns am meisten austragen, wenn wir des Sehers Worte uns einprägen und die Hoffnung und Furcht in uns wirken lassen.
HErr, diese Offenbarung
drück du mir zur Bewahrung
beständig in den Sinn,
daß ich auf das nur sehe,
ich gehe oder stehe,
wie ich vor d e i n e m Auge bin!
Quelle: Christian Römer, weil. Prälat und Stiftsprediger zu Stuttgart: Die Offenbarung des Johannes, in Bibelstunden erläutert, S. 226f. (Verlag von D. Gundert, Stuttgart 1916).
Bibeltext: Luther 1912, aus: bibeltext.com / bibel-online.net
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Aber den Feigen und Ungläubigen und mit Greueln Befleckten und Mördern und Unzüchtigen und Zauberern und Götzendienern und allen Lügnern ist ihr Teil in dem See, der mit Feuer und Schwefel brennt, das ist der zweite Tod. (Offenbarung 21, 8)
Es trifft den, der diese Verse liest, wahrscheinlich wie ein Schlag, daß die Feigen und Ungläubigen hier zusammen mit denen aufgezählt werden, die wir als zügellose, bösartige Sünder bezeichnen würden, und daß sie für alle Ewigkeit mit der gleichen Strafe belegt werden. Und es trifft uns vielleicht zusätzlich als Überraschung, daß die Feigen hier auch noch an erster Stelle kommen. Das sollte ungeheuer ernüchternd wirken auf jeden, der seine Schüchternheit bisher als eine unbedeutende Sache entschuldigt hat. Vielleicht fürchtet er sich, den Herrn Jesus anzunehmen, weil er nicht weiß, was seine Freunde dazu sagen werden, oder weil er von Natur aus eher zurückhaltend ist. Gott entschuldigt das aber nicht als eine Nebensächlichkeit; Er sieht es vielmehr als schuldhafte Feigheit an. Es sollte genauso ernüchternd auf die wirken, die hier an zweiter Stelle genannt werden: die Ungläubigen.
Wir hören oft Menschen sagen: »Ich kann einfach nicht glauben« oder »Ich wünschte, ich könnte das glauben«. Aber das sind eigentlich unehrliche Sätze. Es gibt nichts am Heiland, was es für Menschen unmöglich macht, an Ihn zu glauben. Die Schwierigkeiten liegen nicht beim Verstand, sondern beim Willen. Ungläubige wollen nicht an Ihn glauben. Der Herr Jesus hat zu den ungläubigen Juden Seiner Zeit gesagt: »… und ihr wollt nicht zu mir kommen, damit ihr Leben habt« (Johannes 5, 40). Zweifellos halten sich viele von den Feigen und Ungläubigen für anständige, gebildete und sittsame Menschen. In diesem Leben wollen sie bestimmt nichts zu tun haben mit Mördern, mit Unzüchtigen oder mit denen, die magische Künste anwenden. Aber die Ironie liegt gerade darin, daß alle diese Leute die Ewigkeit zusammen verbringen werden, eben weil sie sich niemals an Jesus Christus gewandt haben und so nicht von Ihm errettet worden sind. Ihr Schicksal ist »der See, der mit Feuer und Schwefel brennt, das ist der zweite Tod«. Natürlich ist das das Schlimmste, was man sich vorstellen kann. Die Leute mögen darüber streiten, ob es die Hölle und eine ewige Bestrafung gibt oder nicht, aber die Bibel spricht hier sehr deutliche Worte. Es gibt die Hölle am Ende eines Lebens ohne Christus. Und was die Sache besonders traurig macht, ist die Tatsache, daß weder die Feigen noch die Ungläubigen noch irgendjemand von den anderen, die in unserem Bibelvers aufgezählt sind, unbedingt in diesen Feuersee kommen müssen. Es ist sogar ganz und gar unnötig. Wenn sie Buße tun würden wegen ihrer Ängste und Zweifel und wegen ihrer anderen Sünden, und sich dem Herrn Jesus in einem einfachen, vertrauensvollen Glauben zuwenden würden, dann würde ihnen vergeben, sie wären gereinigt und hätten alle Voraussetzungen, um in den Himmel zu kommen.
Quelle: CLV Andachten (Archiv) ─ Offenbarung ─ Offenbarung 21, 8
Die Offenbarung Jesu Christi durch Johannes ─ Offenbarung 21