Von ihm kommt auch ihr her in Christo Jesu, welcher uns gemacht ist von Gott zur Weisheit und zur Gerechtigkeit und zur Heiligung und zur Erlösung. (1. Kor. 1, 30)
Der Zusammenhang zwischen Rechtfertigung und Heiligung
Nach Römer 8 besteht die Freiheit des neuen Lebens, d.h. die Heiligung, im Sieg des Geistes gegen das alte Leben, gegen das Fleisch. Sie baut sich daher auf der Rechtfertigung des Sünders auf. Die Rechtfertigung ist total. Sie ist ans Kreuz Christi gebunden. Das heißt: an die Verdammung der Sünde im Fleisch, wie Paulus es Römer 8, 3 bezeugt:
Denn was dem Gesetz unmöglich war, weil es durch das Fleisch geschwächt war, das tat Gott: Er sandte seinen Sohn in der Gestalt des sündigen Fleisches und um der Sünde willen und verdammte die Sünde im Fleisch.
Dieser Zusammenhang zwischen dem Kreuz Christi und der Freiheit des neuen Lebens – zwischen Rechtfertigung und Heiligung – muß deutlich gesehen werden. Wer diesen Zusammenhang übersieht, hat Heiligung jedesmal falsch verstanden. Sein Streben danach ist ein mühevolles und letztlich nutzloses Ringen in eigener Kraft.
Biblische Heiligung ist die Entfaltung der Rechtfertigung – die Entfaltung des „In-Christus-seins“. Dabei ist an der Rechtfertigung des Sünders in ihrer biblischen Totalität festzuhalten. Worin besteht diese Totalität? Meist wird sie auf die Vergebung der Sünden beschränkt. Gewiß – sie schließt die Vergebung ein. Aber sie umfaßt mehr. Römer 6, 7 gibt die Antwort: „Wer gestorben ist, der ist gerechtfertigt von der Sünde“.
Der Heilige Geist ist mit der Wiedergeburt als neue, göttliche Natur ins Leben des Erlösten eingezeugt worden. Der Geist aber ist der Christusverklärer. Er verweist in seinem Kampf um die Darstellung des neuen Lebens ständig auf Christus. Er wacht mit heiligem Eifer* darüber, daß sein Widerpart, die alte Natur, das Fleisch, seinen Platz hat, den Gott ihm gab – am Kreuz. Billiger geht es nicht.
* Der Geist, der in euch wohnt, begehrt und eifert. (Jakobus 4, 5)
(Quelle: Fritz Hubmer, Die dreifache Freiheit des Erlösten)