Offenbarung 2, 20

Aber ich habe wider dich, daß du lässest das Weib Isebel, die da spricht, sie sei eine Prophetin, lehren und verführen meine Knechte, Hurerei* zu treiben und Götzenopfer zu essen. (Offb. 2, 20)

Das Weib „Isebel“, d. i. „unvermählt“, „die da sagt, sie sei eine Prophetin, lehrt und führt irre MEINE Sklaven, zu huren und Götzenopfer zu essen“, bekommt ein fürchterliches Urteil. Diese „Hurerei“ kennen wir als Untreue gegen den treuen Gott und sein Wort; dazu als Buhlerei mit geistigen und materiellen Abgöttern, dann aber auch als Buhlerei mit der Weltmacht. Hat doch auch die geschichtliche Isebel, eine sidonische Königstochter, als Gattin des israelitischen Königs Ahab, um ihre Machtgelüste durchzusetzen, den Gottesdienst im Reiche Israel abgeschafft, die Propheten und Anbeter Gottes verfolgt
und dagegen ihren heimatlichen Götzendienst eingeführt (1. Könige 18, 4.9).

Sie „verführte MEINE Sklaven zu huren und Götzenopfer zu essen!“ – Gott selbst aber hat diese Untreue Israels IHM gegenüber als „Ehebruch und Hurerei“ gebranntmarkt.
Mit diesem „Weibe Isebel“ ist hier im Sendschreiben ohne Zweifel das Papsttum dargestellt. Die „Verführung MEINER Sklaven zu huren und Götzenopfer zu essen“ ist aber das Schlimmste, welches Christus ihr zum Vorwurf macht, und die Geschichte hat dieses vernichtende Urteil des erhöhten Herrn nur zu sehr bestätigt.

zit. aus: Das Sendschreiben an Thyatira (pdf, Georg Flessa, Die sieben Sendschreiben der Offenbarung als kirchengeschichtliche Schau, 1988, externer Link zu philadelphia-laodicea.de)


* Das Wort Hurerei, griech. πορνεῦσαι (porneusai) steht hier metaphorisch für Götzendienst, d.h. die Untreue gegen den lebendigen Gott.

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