Konvikt (lat. convictus, auch convictorium), gemeinschaftliches Leben, namentlich dem Klosterleben nachgebildete, meist auf alten Stiftungen beruhende (daher auch Stifte) oder aus öffentlichen Mitteln unterhaltene Institute für Studierende der Theologie, in denen diese einer gemeinsamen Hausordnung unterworfen sind.
Auf mehreren deutschen Universitäten heißt K. der Ort, wo Studenten die ihnen gewährten Freitische (vgl. Stipendien) gemeinschaftlich verzehren. In der katholischen Kirchensprache ist K. soviel wie Knabenseminar (s. Priesterseminare).
Quelle: Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 11. Leipzig 1907, S. 449f.
Lexikalischer Artikel bei zeno.org

Tübingen, Evangelisches Stift (Evangelisches Konvikt)
Michael Fiegle at German Wikipedia, CC BY-SA 3.0, via Wikimedia Commons
Neben den für Studenten bzw. Seminaristen bestimmten Konvikten gab es an verschiedenen Orten auch Konvikte für Gymnasiasten. Sie waren häufig als Internat einer kirchlichen Schule angeschlossen, es gab jedoch auch kirchliche Konvikte, in denen Schüler lebten, die ein staatliches bzw. städtisches Gymnasium besuchten. Hier bestand also keine direkte organisatorische Verbindung zwischen Konvikt und Schule (z. B. in Trier, wo die Bewohner des bischöflichen Konvikts das Friedrich-Wilhelm-Gymnasium besuchten). Schulkonvikte sind in der Vergangenheit meist in reguläre Schulen oder Internate bzw. Schülerhorte umgewandelt worden.
Sprachenkonvikte
Sprachenkonvikte sind Einrichtungen der evangelischen Landeskirchen oder katholischer Diözesen, an denen die alten Sprachen (Altgriechisch, Hebräisch, Latein) erlernt und erforscht werden.
Quelle:
Seite „Konvikt“. In: Wikipedia – Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 3. Februar 2023, 10:23 UTC (Abgerufen: 27. März 2023, 19:12 UTC
Siehe auch Einträge:
Repetent – Jürgen Henkys – August Tholuck
Weblinks und Verweise
Konvikt (Deutsch), in: Wiktionary (de.wiktionary.org)
Konvikt, in: Wortschatz (corpora.uni-leipzig.de)