Römer 8, 3+4

Denn was dem Gesetz unmöglich war (sintemal es durch das Fleisch geschwächt ward), das tat Gott und sandte seinen Sohn in der Gestalt des sündlichen Fleisches und der Sünde halben und verdammte die Sünde im Fleisch; auf daß die Gerechtigkeit, vom Gesetz erfordert, in uns erfüllt würde, die wir nun nicht nach dem Fleische wandeln, sondern nach dem Geist. (Römer 8, 3.4)

Was heißt »nach dem Geiste wandeln«? Es heißt zweierlei. Erstens: es ist keine Anstrengung, sondern einfach ein Wandeln. Einst versuchte ich »nach dem Fleisch« Gott zu gefallen, und es war eine bedrückende und fruchtlose Bemühung; an deren Stelle tritt nun das stille und ausruhende Sichverlassen auf »Seine Kraft, die mächtig in mir wirkt«. Darum stellt Paulus im Galaterbrief den Werken des Fleisches die Frucht des Geistes gegenüber.

Und zweitens: »wandeln nach« heißt folgen. Und damit auch Unterordnung, denn hat Er nicht die Führung? Nach dem Geiste wandeln bedeutet, sich dem Geist in allem zu unterwerfen. Die Initiative in unserem Leben muß also bei Ihm liegen. Eines kann der, der nach dem Geist wandelt, nicht tun: vor ihm herlaufen!

(Watchman Nee)

Quelle: CLV Andachten – Römerbrief – Römer 8, 3


Nicht nur aus Furcht vor der Strafe sollen wir die Sünde lassen und gegen die Macht der Finsternis ankämpfen, sondern vor allem darum, weil die Sünde eine Feindschaft wider Gott und unser Verderben ist. Wer den Herrn erkannt hat, der hat auch erkannt, daß ein heiliges Leben das richtigste und beste, das seligste und der Bestimmung und Anlage des Menschen entsprechendste Leben ist. Dann sind wir wahrhafte Kinder Gottes, wenn Gottes Art und Wesen unsere Art und unser Wesen geworden sind. Wer nur aus Furcht vor Strafe sucht fromm zu sein, der hat im Grunde mit der Sünde und mit der Macht der Finsternis noch nicht gebrochen, er steht noch unter ihrer Herrschaft. Eine solche Frömmigkeit kann weder den Menschen befriedigen noch Gott gefallen. Willst du glücklich und des Eingangs in das Reich des Lichts gewiß sein, so hange dem Herrn mit ganzem Herzen und mit ganzer Seele an. Dies ist hienieden unsere wichtigste Aufgabe.

Ganz besonders warnen müssen wir solche Gläubige, die noch einen Bann in ihrem Herzen, noch ein Brandmal in ihrem Gewissen haben. Mögen sie es glauben oder nicht, wahr ist es deshalb doch, daß sie damit nicht nur etwa eine Schwachheit an sich tragen, sondern auch durch solche Sünde an den Satan, an die finstere Macht gekettet sind. Nicht um uns – in und samt der Sünde – seligzumachen, ist Christus in die Welt gekommen. Matthäus 1, 21 lesen wir von Ihm: „Er wird sein Volk selig machen von der Sünde“. Wer also zu diesem Volk gehören will, der nehme es ja doch recht zu Herzen, daß des Heilands Liebe Seligkeit durch wahre Freiheit bewirken kann und will.

(Markus Hauser)

Quelle: Glaubensstimme – Die Archive der Väter


Übersicht Römer  8

Eingestellt am 1. Juli 2023 – Letzte Überarbeitung am 13. Februar 2024