Wim Malgo (1922-1992)

Wim Malgo (* 3. Oktober 1922 in Maassluis, Niederlande; † 8. August 1992 in Dübendorf, Schweiz) war ein Schweizer Evangelist, Prediger und Schriftsteller und der Gründer des Missionswerks Mitternachtsruf. Häufig von ihm angesprochene Themenfelder waren Israel und die Endzeit.

Leben

Malgo wuchs in Leiden (früher auch Leyden genannt) in Holland auf und entstammt einem frommen, baptistisch geprägten Elternhaus. Er besuchte neun Jahre lang die Sonntagsschule bei den Darbysten.  Als Jugendlicher begann eine Ausbildung zum Matrosen, brach diese aber 1939 ab. In dieser Zeit erlebte er nach mancherlei inneren Kämpfen eine, wie er sich selbst ausdrückte, „klare Wiedergeburt“. Er hörte einen Deckoffizier ein Lied summen, das er aus seiner Sonntagsschulzeit noch gut kannte: „Wenn ich wie Jesus wär…“ – Das Erlebnis war ihm eine Ansprache Gottes und Anlaß zu einer ganzen Lebensübergabe an Christus.

1942 wurde er zu Zwangsarbeit nach Österreich geschickt. Nach 1945 besuchte er zwei Jahre lang die Bibelschule von Saturnin Wasserzug und Gertrud Wasserzug-Traeder im Schweizer Beatenberg, wo er auch seine spätere Frau kennenlernte, mit der er sieben Söhne und fünf Töchter hatte. Nach der Bibelschule evangelisierte er als Zeltmissionar und bei Straßeneinsätzen.

Um auch dem christlichen Glauben Fernstehende zu erreichen, begann Malgo im April 1956 mit Rundfunk-Evangelisationen über die Sender Tanger und Monte Carlo. Später sendete er auch über Radio Luxemburg; ab 1961 startete die Überseemission (vor allem in Südamerika: Bolivien, Brasilien und Surinam) und von 1968 an in den Vereinigten Staaten. Aufgrund der starken Resonanz wurde das Missionswerk Mitternachtsruf gegründet und in der Folgezeit weiter ausgebaut. Die Zentrale des Werkes befindet sich seit 1962 in Pfäffikon ZH, heute in Dübendorf am Stadtrand von Zürich (Schweiz), wo 1978 die Zionshalle als Versammlungsgebäude der MNR-Gemeinde eingeweiht wurde. Die deutsche Niederlassung des Missionswerks residiert in Waldshut.

Zu dem von ihm herausgegebenen missionarischen Monatsblatt Mitternachtsruf kam als weitere Zeitschrift die Nachrichten aus Israel hinzu.

Vom American Christian College in Tulsa (Oklahoma) erhielt Malgo den Ehrendoktortitel für Literatur [1].

In seinen Büchern trat Malgo als konservativer und scharfer Kritiker von Gesellschaft [2] [3] und kirchlichen Institutionen auf; so bezeichnete er etwa das Reden des Papstes als „frommes Gerede ohne geistliche Substanz“ und „leer und so nichtssagend“ [4].

Endzeitankündigungen

Das nahe Ende war ein Hauptthema in Malgos Büchern und Publikationen. Das Gratisbuch Was sagt die Bibel über das Ende der Welt?“ erschien in über 20 Sprachen. In deutscher Sprache wurden mehr als eine Million Exemplare davon verbreitet. Für das Weltende nannte er in der Regel keinen konkreten Zeitpunkt, zeigte sich aber überzeugt, daß es unmittelbar bevorstünde. Die Wiederkunft Christi könne bereits 1988 (40 Jahre nach Israels Staatsgründung) erfolgen, spätestens aber 2007 (40 Jahre nachdem Israel den Sechstagekrieg gewann); demgemäß werde die siebenjährige Drangsal spätestens im Jahr 2000 beginnen [6]. In diesem Zusammenhang sprach Malgo sich für einen dementsprechenden Lebensstil aus [7]. Er war davon überzeugt, daß es zu keiner Wiedervereinigung Deutschlands kommen werde, und begründete dies mit seinem Bibelverständnis, nach dem dies erst bei der letzten Schlacht (Harmagedon) geschehen werde [8].

Schriften

  • Israel – das Zeichen an der Wand. 1974
  • Im Schatten von Harmagedon. Mitternachtsruf, Verlag Große Freude: Pfäffikon/Schweiz o. J. (ca. 1977)
  • Der beschleunigte Aufmarsch Russlands nach Israel. 1980
  • Heilsgeschichtliche Konstellationen von 1948 bis 1982. Mitternachtsruf, Verlag Große Freude: Pfäffikon/Schweiz o. J. (ca. 1980)
  • Was sagt die Bibel über das Ende der Welt? Mitternachtsruf: Pfäffikon/Schweiz, 14. Aufl. 1990 [Erstauflage wohl 1982/83]
  • Die totale Kontrolle 666. Mitternachtsruf: Pfäffikon/Schweiz, 1984

Literatur

  • Franz Graf-Stuhlhofer: „Das Ende naht!“ – Die Irrtümer der Endzeit-Spezialisten, 3. Auflage. Verlag für Kultur und Wissenschaft, Bonn 2007 (Erstausgabe Gießen 1992), S. 198–212, ISBN 978-3-938116-30-2 (= Theologisches Lehr- und Studienmaterial, Band 24)

Einzelnachweise

    1. Mitunter findet sich die Angabe des Autors als „Dr. Wim Malgo“ sogar auf dem vorderen Deckblatt eines Buches, z. B. beim Buch Heilsgeschichtliche Konstellationen.
    2. Mitternachtsruf, Okt. 1988, S. 18.
    3. Malgo: Heilsgeschichtliche, S. 70f.
    4. Wim Malgo: Israel, 1974, S. 24.
    5. Malgo: Aufmarsch, S. 97.
    6. Malgo: Aufmarsch, S. 57–59.
    7. Malgo: Aufmarsch, S. 65. Er verweist dabei auf Matthäus 6,19: „Sammelt euch nicht Schätze auf Erden“.
    8. Malgo: Schatten, S. 80.

Weblinks

Quellen

Seite „Wim Malgo“. In: Wikipedia – Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 1. September 2022, 14:56 UTC. URL: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Wim_Malgo&oldid=225819370 (Abgerufen: 30. September 2022, 11:06 UTC)

Missionswerk Mitternachtsruf. Einführung in Geschichte und Tätigkeit des Missionswerkes mit ausführlicher Darstellung der Zukunftsprognosen von Wim Malgo und Norbert Lieth aus den letzten 30 Jahren (Artikel bei relinfo.ch)

Missionswerk Mitternachtsruf. In: Zeitschrift für Religion und Weltanschauung – Materialdienst der Evangelischen Zentralstelle für Weltanschauungsfragen, Ausgabe 19/1972, S. 293-295 (Digitalisat als pdf, Download bei EZW Berlin möglich)

Eingestellt am 30. September 2022