Des Glaubens Flehen

HERR, ein Auge, das erkennt,
eine Liebe, die da brennt,
eine Schulter, die da trägt,
eine Hand, die segnend pflegt,
und die schweigend opfern kann,
schenke Deinem Kind fortan!

Einen Mund, der von Dir zeugt,
einen Sinn, der stets sich beugt,
HERR, vor Deinem heil’gen Wort,
und ein Ohr, das Dich sofort
am Geräusch des Tages hört,
das ist’s, was Dein Kind begehrt.

Einen Glauben, der nicht bangt,
wenn auch jede Stütze wankt,
einen Mut, der unverzagt
auf Dein Wort hin Großes wagt,
Füße, die stets folgsam sind,
HERR, erfleht von Dir Dein Kind.

Eine Hoffnung, die da wagt,
auszuharren, bis die Nacht
weichen muß dem Morgenlicht
und Dein großer Tag anbricht,
das wagt von Dir zu erfleh’n,
HERR, dein Kind; laß es gescheh’n!

(Jakob Kroeker)