Derselbe Geist gibt Zeugnis unserem Geist, daß wir Kinder Gottes sind. (Römer 8, 16)
Sind wir denn Kinder, so sind wir auch Erben, nämlich Gottes Erben und Miterben Christi, so wir anders mit leiden, auf daß wir auch mit zur Herrlichkeit erhoben werden. (Röm. 8, 17)
Anwartschaft auf eine lichte Zukunft
Welch eine Wandlung der Dinge zeigen solche Verse an! Man muß ihnen Aussagen der Schrift über unser neues Leben gegenüberstellen, um den Gegensatz zwischen altem und neuem Leben zu ermessen. Wir waren „Schwache, Gottlose, Sünder und Feinde“ (Röm. 5, 6-10). Wir werden „Kinder der Nacht“ genannt, die „tot waren durch Übertretungen und Sünden“. Wir taten „den Willen des Fleisches und der Vernunft und waren Kinder des Zorns von Natur, gleichwie auch die andern“ (Eph. 2, 1-3 u.a. Stellen). In Wahrheit: Dieses neue Leben ist eine Befreiung ohnegleichen. Nun kann man wieder atmen und leben. Man ist wieder Mensch geworden, denn Mensch sein heißt: zu Gott gehören.
Das Geheimnis zur praktischen Darstellung dieses Lebens ist und bleibt freilich der Heilige Geist. Ihm Raum zu geben im tapferen Gehorsam der Schrift ist unsere einzige Verpflichtung der neuen Natur gegenüber, die wir als Kinder Gottes in uns tragen.
Es bleibt daher für die Entfaltung dieser zweiten Freiheit in unserem Leben , d.h. für die Heiligung, die entscheidende Frage: Darf der Heilige Geist die Mitte des Lebens haben? Und diese Frage ist gleichbedeutend mit der Frage: Darf C h r i s t u s die Mitte meines Lebens haben? – „Denn der Herr ist der Geist. Wo aber der Geist des Herrn ist, da ist Freiheit“ (2. Kor. 3, 17). Der gesegnete Theologe Dr. Gordon sagte einmal:
„In einem Christenherzen sind ein Kreuz und ein Thron. Entweder ist Christus auf dem Thron und das Ich am Kreuz, oder das Ich ist auf dem Thron, und dann ist Christus am Kreuz“.
Ähnlich sagt es ein Liedvers:
O du armer Staub auf Erden!
Warum sorgst du so für dich?
Einer muß gekreuzigt werden,
es sei Christus oder Ich.
Wir sahen es im Vorausgehenden, die Schrift erklärt dazu nur e i n e s: Die Frage, wer gekreuzigt ist, ist längst entschieden! E i n e r ist gekreuzigt, nämlich i c h. Und das ist die Verpflichtung, die einzige, die wir unserer alten Natur, dem Fleisch gegenüber haben, diese Kreuzigung anzuerkennen.