Zweite sinnbildliche Handlung. Sacharja, Kap. 7. 8.

Der Prophet Sacharja, Kap. 7, 1ff.

Es war im 4. Jahr des Königs Darius, also 2 Jahre nach der Wiederaufnahme des Tempelbaus, daß die (ephraimitischen Esr. 2, 28 oder benjaminitischen Neh. 11, 31) Ansiedler in  B e t h e l  eine Gesandtschaft nach Jerusalem schickten mit der Anfrage an die Priester und Propheten, ob der Tag der Zerstörung Jerusalems und des Tempels durch die Chaldäer am 10. des 5. Monats noch ferner als Trauer= und Fasttag zu begehen sei? Sie hatten diesen und andere Gedenktage (im 7. Monat zum Andenken an Gedalja’s Ermordung) so manches Jahr fastend gefeiert. Jetzt spricht der Prophet sie davon los, ohne die Priester erst zu fragen. Haben sie denn etwa Gott gefastet? nicht sich selbst, wie auch ihr Essen und Trinken nicht für ihn war? Gott sehe das Fasten nicht als einen ihm wohlgefälligen Dienst an, sondern verlange Gehorsam gegen sein Wort, wie es schon die früheren Propheten verkündigt (Mich. 6, 6ff., Jes. 58, 3ff.). Nur weil Israel so hartnäckig widerstrebt habe, wenn man ihm die Gebote der Gerechtigkeit, Liebe und Wahrheit vorgehalten, habe er sie unter die Völker zerstreuen müssen. müssen. – Kap. 8, 18f.

Gerne wolle Gott die bisherigen vier Fasttage (auch am 10. des 10. Monats als Anfang der Belagerung, am 9. des 4. Monats wegen ihrer Eroberung) ihnen zu Tagen der Freude und Wonne und herrlichen Festtagen machen, wenn sie nur erst Wahrheit, Recht und Frieden lieben lernen. Daran schließen sich noch reichliche Verheißungen.

Kap. 8, 2.  Ich habe geeifert um Zion mit großem Eifer (1, 14). – 3. Ich kehre mich wieder zu Zion hin und lasse mich nieder in Jerusalem, es soll heißen die Stadt der Treue (Wahrheit), und der Berg Jehovah’s – der heilige Berg. – 4. Hinfort sollen sitzen Greise und Greisinnen in den Straßen Jerusalems, ein jedes seinen Stab in der Hand wegen hohen Alters  – 5. und die Straßen werden voll Knaben und Mädchen, die auf ihren Gassen spielen.  6. Scheint dies ein Wunder in den Augen des Ueberrests des Volks, wird es darum auch in meinen Augen ein Wunder sein.  – 7. Siehe, ich rette mein Volk von Morgen und Abend.  – 8. und bringe sie herbei und sie wohnen in Jerusalem und sollen mein Volk sein und ich will ihr Gott sein in Treue und Gerechtigkeit.  – 9. Stärket eure Hände, die ihr hörtet in diesen Tagen diese Worte aus dem Munde des Propheten (Hagg. 1, 11f.)  – 10. denn vor diesen Tagen ward der Lohn der Menschen nicht erzielt, und Lohn des Vieh’s gab’s nicht, und es war keine Sicherheit vor dem Feind, und ich ließ alle Menschen gegen einander los.  – 11. Doch nun bin ich nicht so gegen den Rest dieses Volks  12. sondern da ist Friedenssaat.  – 13. Und wie ihr ein Fluch unter den Völkern waret, so werde ich euch retten, und ihr sollt ein Segen sein.  – 16. Das aber sind die Dinge, die ihr tun sollt: Redet Wahrheit zu einander, Wahrheit und Recht. Zum Frieden richtet in euren Toren.  – 17. Und keiner sinne Böses gegen seinen Nächsten, und liebet nicht falsche Eide, denn all dies ist’s, was ich hasse.  – 18. Und es geschah des HERRN Zebaoth Wort zu mir und sprach:   – 19. So spricht der HERR Zebaoth: Die Fasten des vierten, fünften, siebenten und zehnten Monats sollen dem Hause Juda zur Freude und Wonne und zu fröhlichen Jahrfesten werden; allein liebet Wahrheit und Frieden.  – 20. Einst werden Völker kommen und Bewohner großer Städte  – 21. und die Bewohner der einen werden zur andern gehen und sagen: Auf, laßt uns gehen Jehovah’s Angesicht zu streicheln [ihn anzuflehen] und zu suchen den Herrn Zebaoth. Auch ich will mitgehen  – 22. Und kommen werden große Völker und mächtige Heiden zu suchen Jehovah Zebaoth in Jerusalem und sein Angesicht zu streicheln (ihn anzuflehen)  – 23. Da ergreifen zehn Männer aus allen Zungen der Heiden den Zipfel eines Juden und sprechen: Wir wollen mit euch gehen, denn wir haben gehört: Gott ist mit euch.