1) Wie könnt ich ruhig schlafen
in dunkler Nacht, wenn ich,
o Gott und Vater, nicht dein gedacht?
Es hat des Tages Treiben
mein Herz zerstreut;
bei dir, bei dir ist Frieden
und Seligkeit.
2) O decke meine Mängel
mit deiner Huld;
du bist ja, Gott, die Liebe
und die Geduld.
Gib mir, um was ich flehe:
ein reines Herz, das dir
voll Freuden diene
in Glück und Schmerz!
3) Auch hilf, dass ich vergebe,
wie du vergibst, und
meinen Nächsten liebe,
wie du mich liebst:
so schlaf ich ohne Bangen
im Frieden ein und träume
süß und stille und denke dein.
Liedtext: 1838, Agnes Franz (1794-1843)
Melodie: 1842, Friedrich Silcher (1789-1860) „So nimm denn meine Hände„
Quelle: Friedrich Silcher: Zwölf Kinderlieder aus dem Anhange des Specter’schen Fabelbuches: zweistimmig componirt“. III, Tübingen 1843
Dieses Lied erschien 1843 in Silchers Sammlung „Zwölf Kinderlieder für Schule und Haus“, zwei- drei- und vierstimmig komponiert mit dem Text „Wie könnt ich ruhig schlafen in dunkler Nacht, wenn ich, o Gott und Vater, nicht dein gedacht?“, einem Nachtgebet für Kinder von Agnes Franz. Die Melodie wurde später durch das Lied von Julie Hausmann „So nimm denn meine Hände„ weltbekannt.
Deren ruhiger, nur in der fünften Zeile durch Aufwärts-Intervalle und Modulation drängender Charakter fügt sich zu Hausmanns kindlichem Vertrauensbekenntnis so gut wie zu Agnes Franz’ Originaltext.
Weblinks und Verweise
Liedeintrag bei „Christliche Liederdatenbank“
Liedeintrag bei liederindex.de
Notensatz, 4stimmig (pdf, externer Link zu liederindex.de)
Audiodatei (mp3, Silcher, externer Link zu liederindex.de)
Notensatz, 4stimmig (jpg, Silcher 1843)
Wikipedia (DE): So nimm denn meine Hände
Lied Nr. 670, in: Jesus unsere Freude – Gemeinschaftsliederbuch
Lied Nr. 467, in: Gesangbuch für die evangelische Kirche in Württemberg, Schmuckausgabe, S. 495f. (Verlagskontor des evangelischen Gesangbuchs, Stuttgart 1912)