Von Gott will ich nicht lassen (EG 365, Württ. Gesangbuch 1912 #323)

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1) Von Gott will ich nicht lassen,
denn er läßt nicht von mir,
führt mich durch alle Straßen,
da ich sonst irrte sehr.
Er reicht mir seine Hand,
den Abend und den Morgen
tut er mich wohl versorgen,
wo ich auch sei im Land.

2) Wenn sich der Menschen Hulde
und Wohltat all verkehrt,
so find’t sich Gott gar balde,
sein Macht und Gnad‘ bewährt.
Er hilft aus aller Not,
errett’t von Sünd‘ und Schanden,
von Ketten und von Banden,
und wenn’s auch wär‘ der Tod.

3) Auf ihn will ich vertrauen
in meiner schweren Zeit;
es kann mich nicht gereuen,
er wendet alles Leid.
Ihm sei es heimgestellt;
mein Leib, mein Seel, mein Leben
sei Gott dem Herrn ergeben,
er schaff’s, wie’s ihm gefällt.

4) Es tut ihm nichts gefallen,
denn was mir nützlich ist.
Er meint’s gut mit uns allen,
schenkt uns den Herren Christ,
sein‘ eingebor’nen Sohn;
durch ihn er uns bescheret,
was Leib und Seel‘ ernähret.
Lobt Gott im Himmelsthron!

5) Lobt ihn mit Herz und Munde,
welch’s er uns beides schenkt;
das ist ein‘ sel’ge Stunde,
darin man sein gedenkt;
denn sonst verdirbt all‘ Zeit,
die wir zubring’n auf Erden.
Wir sollen selig werden
und bleib’n in Ewigkeit.

6) Auch wenn die Welt vergehet
mit ihrem Stolz und Pracht,
nicht Ehr‘ noch Gut bestehet,
die wir so groß geacht‘:
wir werden nach dem Tod
tief in die Erd‘ begraben;
wenn wir geschlafen haben,
will uns erwecken Gott.

-) [7] Die Seel‘ bleibt unverloren,
geführt in Abrams Schoß;
der Leib wird neu geboren,
von allen Sünden los,
ganz heilig, rein und zart,
ein Kind und Erb‘ des Herren,
daran muß uns nicht irren
des Teufels listig‘ Art.

7) [8] Darum, ob ich schon dulde
hier Widerwärtigkeit,
wie ich auch wohl verschulde,
kommt doch die Ewigkeit,
ist aller Freuden voll,
die ohne alles Ende,
und, weil ich Christus kenne,
mir widerfahren soll.

8) [9] Das ist des Vaters Wille,
der uns geschaffen hat.
Sein Sohn hat Gut’s die Fülle
erworben uns und Gnad‘.
Auch Gott der Heilig‘ Geist
im Glauben uns regieret,
zum Reich der Himmel führet.
Ihm sei Lob, Ehr und Preis!

Liedtext: Nürnberg 1569, Ludwig Helmbold (1532-1598)
Melodie: Lyon 1557, geistlich Erfurt 1563
Andere Melodie: 1628, Heinrich Schütz (1585-1672)

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Weblinks und Verweise

Notensatz 4stimmig (pdf, externer Link zu liederindex.de)

Notensatz, einstimmig (Erfurt, pdf), externer Link zu hymnary.org)

Audiofile der Melodie (midi, geistlich Erfurt, externer Link zu 4Bibeln)

Audiofile der Melodie (Schütz, , externer Link zu liederindex.de)

Audiofile der Melodie (, pdf, externer Link zu hymnary.org)

Liedeintrag bei Liederdatenbank

Liedeintrag bei hymnary.org

Ludwig Helmbold Kurzbiographie (englischsprachig, bei hymnary.org)

Nr. 452: Evangelisch-Lutherisches Gesangbuch von Wisconsin und anderen Staaten, publ. Georg Brumder, Milwaukee/Wisconsin; 1872 (siehe Eintrag bei hymnary.org)

Nr. 323: Gesangbuch für die evangelische Kirche in Württemberg, Schmuckausgabe, S. 343f. (Verlagskontor des evangelischen Gesangbuchs, Stuttgart 1912)


Eingestellt am 18. Juni 2020 – Letzte Überarbeitung am 7. Februar 2024