Jakobus 3, 17

Die Weisheit aber von oben her ist zuerst lauter, dann friedfertig, gütig, läßt sich etwas sagen, ist reich an Barmherzigkeit und guten Früchten, unparteiisch, ohne Heuchelei. (Jakobus 3, 17 LUT)

Weisheit und Klugheit steht einem jedem Christen wohl an und keiner soll sie verachten, denn schon der Weise des Alten Bundes spricht: „Wohl dem Menschen, der Weisheit findet, und dem Menschen, der Verstand bekommt. Denn es ist besser, sie zu erwerben, als Silber, und ihr Ertrag ist besser als Gold. Sie ist edler denn Perlen, und alles, was du wünschen magst, ist ihr nicht zu vergleichen“ (Spr. 3, 13-15). Es gibt aber eine doppelte Weisheit, die eine stammt von unten her. die andere von oben her.  Die Weisheit von unten her, die weltliche Weisheit, taugt nur in menschlichen Händeln und weltlichen Dingen, als da sind Länder regieren, Aecker bestellen, Häuser bauen. In allen geistlichen, göttlichen Dingen kann nur die Weisheit von oben her recht urteilen. Wie unserer dunkeln Erde das Licht von oben herabkommt, so kommt auch das Licht der Wahrheit und Erkenntnis von oben in unser finsteres Herz durch Jesum Christum, das Licht der Welt. Er ist uns von Gott gemacht zur Weisheit und Gerechtigkeit und zur Heiligung und zur Erlösung“ (1. Kor. 1, 30).  Die Weisheit, die wir aus seinem Wort und seinem Wandel lernen, ist über alle irdische, menschliche Weisheit, denn sie tut uns die Augen auf über Gott und Welt, über Leben und Tod, über Zeit und Ewigkeit. Ob wir nun diese himmlische Weisheit besitzen, davon gibt unser Wandel Zeugnis.  Ist unser Wandel keusch? Verleugnen wir das ungöttliche Wesen und die weltlichen Lüste und wandeln züchtig, gerecht und gottselig in dieser Welt? Wir wissen ja, daß unser Leib sein soll ein Tempel des heiligen Geistes, daß, wer auf das Fleisch sät, vom Fleische das Verderben erntet“ (Galater 6, 8).  Sind wir friedsam, gelinde, lassen uns sagen? Oder haben wir bittern Neid und Haß in unserem Herzen? Suchen wir dem Nächsten den Rang abzulaufen und uns über ihn zu erheben, statt in Demut und Friedensliebe Dem nachzufolgen, der von sich sagen konnte: „Lernet von mir, denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig“ (Matthäus 11, 29)?  Sind wir voll Barmherzigkeit und guter Früchte? Suchen wir ernstlich Segen um uns her zu verbreiten, den Bedrängten, Bekümmerten und Notleidenden beizustehen, soweit wir können in edler Selbstverleugnung und Aufopferung, ohne nach dem Lohn, nach der Ehre vor Menschen zu fragen im Aufblick zu Dem, der spricht: „Seid barmherzig, wie auch euer Vater im Himmel barmherzig ist“ (Lukas 6, 36)?

Um diese Weisheit bitte ich dich, lieber Vater im Himmel. Mache du mich weise zur Seligkeit. Laß mich das Gute lieben und üben zu deiner Ehre nach dem Vorbild, das mir dein lieber Sohn gelassen hat. Amen!

(Christian Wilhelm Spieker)

Quelle: Glaubensstimme – Jakobus, Kapitel 3


Übersicht: Jakobusbrief

Diese Schriftstelle ist der Tagesvers zum 23. Februar 2025

Eingestellt am 23. Februar 2025