Wer aber beharret bis ans Ende, der wird selig. (Matthäus 24, 13)
Wer aber beharret: nämlich in der Bekenntnistreue.
Bis an’s Ende: Für den Einzelnen ist dies Ende seines Martyrtums durch Tod ober Befreiung, für die Gesamtheit der vollendete Sieg des Bekenntnisses über den Haß der Welt. In beiden Beziehungen wird das Leiden ein Ende haben. Verschiedene Deutungen des εἰς τέλος (Ende dieser Leiden, Ende des Lebens, Zerstörung Jerusalems). –
Bis an’s Ende: 1) Krebs, Rosenmüller: Bis zur Zerstörung Jerusalems (σωθήσεται, Flucht nach Pella). 2) Eisner, Kuindel etc.: Bis zum Tode. 3) Meyer: Bis zu Ende der Drangsale.
Es ist offenbar das Ende schlechthin, der jüngste Tag der Welt, wie er jedoch für jeden einzelnen Christen vorläufig kommt mit seinem individuellen jüngsten Tag, mit dem Tode. Gleiches gilt ja von der Parusie Christi. Ja, wie es eine innere Parusie gibt neben der allgemeinen und individuellen, äußeren Parusie Christi, so auch ein inneres Ende, Vor spiel des Todes und Weltgerichts, das ist die letzte innere Versuchung und Bewährung.
Er wird gerettet werden: Hier sehr emphatisch, ganz absolut σώζεσθαι. Das letzte Ende auf dieser Bahn ist die Errettung und Seligkeit schlechthin (Luk. 21, 19), auf jedem Abwege dagegen Verderben.
Quelle:
Evangelium nach Matthäus. Theologisch-homiletisch bearbeitet von J. P. Lange, Consistorialrath, Dr. und ordentl. Professor der Theologie in Bonn. Dritte, durchgesehene und verbesserte Auflag. Bielefeld und Leipzig. Verlag von Velhagen und Klasing. 1868.
[Seiten 150 u. 349, Digitalisat]