Das Gericht über die ganze Erde (Kapitel 24 bis 27)
Nachdem sowohl dem Gottesvolk als den Repräsentanten der Weltvölker jedem seine besondere Strafe angekündigt ist, wird nun als Vollendung der göttlichen Strafgerichte ein allgemeines Gericht, das sich über die ganze Erde erstrecken soll, geweissagt (Kap. 24-27).
Zunächst als Verwüstung der ganzen Erdoberfläche (Jes. 24, V. 1-4); wegen Uebertretung der göttlichen Ordnungen durch die ganze Menschheit (Noah’s ewiger Bund), V. 5f.; so wird alle Lust von der Erde weggenommen, V. 7-12; ein erretteter Ueberrest, zerstreut über die Enden der Erde, kann zwar noch Gott preisen, er fühlt sich aber (der Prophet selbst gesellt sich ihm bei) schwach und gering, V. 14–16; der Abgefallenen aber kann keiner entfliehen, V. 17f. Nun wird auch der Erdkörper zertrümmert, V. 18-20, selbst die (bösen) Engelmächte des Himmels sollen gerichtet und auf lange Zeit verschlossen werden (Offenb. 20) und die Gestirne ihren Glanz verlieren, während dagegen Gott an seinem Volk und dessen Häuptern seine Herrlichkeit offenbaren wird, V. 21-23.
Also auch die Engelmächte werden gebunden und verschlossen und ihr Gericht wird erst später weiter geführt. Die Entronnenen aber sammeln sich alle nach Zion, dessen Glanz nun die Sonne überstrahlt, und das neue Jerusalem wird auch neue Aelteste haben (Offenb. 4, 4).
Quelle:
Handbuch der Bibelerklärung, Erster Band. Das Alte Testament. Mit zwei Karten. Fünfte, umgearbeitete Auflage. Calw und Stuttgart. Verlag der Vereinsbuchhandlung, 1878. [S. 799f. / Digitalisat]
Übersicht: Der Prophet Jesaja – Kapitel 24