Mel. „Meine Armut macht etc.“
1. Ach, was bin ich, mein Erretter
Und Vertreter,
Bei dem unsichtbaren Licht?
Sieh, ich lieg in meinem Blute; (Hesekiel 16, 6)
Ach, das Gute,
Das ich will, das thu‘ ich nicht! (Römer 7, 19)
2. Ach, was bin ich, mein Erbarmer,
Sieh, ich Armer
Bin wie Laub im Wetterwind!
Wie sich eine Spule windet,
So verschwindet
Meines Lebens Lauf geschwind.
3. Ach, was bin ich, mein Erlöser,
Immer böser
Find‘ ich meinen Seelenstand;
Drum, mein Helfer, nicht verweile!
Jesu, eile!
Reiche mir die Gnadenhand!
4. Ach wann wirst du mich erheben
Zu dem Leben?
Komm, ach komm und hilf mir doch!
Elend kann dich bald bewegen;
Heil und Segen
Wirst du lassen fließen noch.
5. Sündlich sind, Herr, unsre Herzen;
Das bringt Schmerzen,
Ja, den Untergang dazu,
Wenn du nicht, o Arzt der Seelen
Für das Quälen
Schaffest unsern Seelen Ruh‘.
6. Gib, daß mir die Sünd‘ nicht schade;
Herr, gib Gnade,
Laß mich seyn dein liebes Kind,
Ein demüthiges und kleines,
Aber reines,
Das zuletzt doch Ruhe find’t!
Liedtext: Joachim Neander (1650-1680)
Melodie: bei Freylinghausen, 1704
„Meine Armut macht mich schreien“; „Unter Lilien jener Freuden“
1744, bei J. G. Stötzel; „Seele, du mußt munter werden“
Quelle:
Lied Nr. 1677, in: Evangelischer Liederschatz für Kirche und Haus. Eine Sammlung geistlicher Lieder aus allen christlichen Jahrhunderten, gesammelt und nach den Bedürfnissen unserer Zeit bearbeitet von M. Albert Knapp, Diakonus an der Hospitalkirche in Stuttgart. Zweiter Band. Stuttgart und Tübingen. Verlag der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, 1837. [Seite 51, Digitalisat]
Schriftstellen
Er gibt aber desto reichlicher Gnade. Darum sagt sie: „Gott widersteht den Hoffärtigen, aber den Demütigen gibt er Gnade.“ (Jakobus 4, 6)
Ich aber ging vor dir vorüber und sah dich in deinem Blut liegen und sprach zu dir, da du so in deinem Blut lagst: Du sollst leben! (Hesekiel 16, 6)
Denn das Gute, das ich will, das tue ich nicht; sondern das Böse, das ich nicht will, das tue ich. (Römer 7, 19)
Weblinks und Verweise
Liedeintrag bei Hymnary.org
Lied Nr. 11, in: Joachim Neander. Sein Leben und seine Lieder. Auf Veranlassung seines 200. Todesjahres nach b e k a n n t e n und n e u e n t d e c k t e n Quellen bearbeitet von J. Fr. Ikon, Pastor in Bremen, Mit einem Bildnisse Neander’s. Bremen 1880. C. Ed. Müller’s Verlagsbuchhandlung. [Bundeslieder und Dankpsalmen, S. 327ff. / Digitalisat]
Lied Nr. 187, in: Gesangbuch zum gottesdienstlichen und häuslichen Gebrauch in Evangelischen Mennoniten=Gemeinden. Dritte veränderte Auflage. Herausgegeben von der Konferenz der süddeutschen Mennoniten zu Ludwigshafen a. Rh., 1910.
Druck von Chr. Scheufele, Stuttgart. [Digitalisat, externe Links zu Hymnary.org]
Melodieeintrag „Unter Lilien jener Freuden“ (Freylinghausen, 1704), mit 4stimmigem Notensatz (externe Links zu Hymnary.org)
Lied Nr. 525, in: Psalter und Harfe für das deutsche Haus. Ein evangelischer Liederschatz von 532 Kirchenliedern mit 560 Melodien in vierstimmigem Tonsatz für Gesang, Harmonium oder Klavier. Von Johannes Zahn. Gütersloh. Druck und Verlag von C. Bertelsmann, 1886. [„Unter Lilien jener Freuden“, zum Lied „Meine Armut macht mich schreien“: Erste und Zweite Melodie, S. 361, GIF-Datei – Digitalisat]