19 Da ward Daniel solch verborgenes Ding durch ein Gesicht des Nachts offenbart.
20 Darüber lobte Daniel den Gott des Himmels, fing an und sprach: Gelobt sei der Name Gottes von Ewigkeit zu Ewigkeit! denn sein ist beides, Weisheit und Stärke.
21 Er ändert Zeit und Stunde; er setzt Könige ab und setzt Könige ein; er gibt den Weisen ihre Weisheit und den Verständigen ihren Verstand;
22 er offenbart, was tief und verborgen ist; er weiß, was in der Finsternis liegt, denn bei ihm ist eitel Licht.
23 Ich danke dir und lobe dich, Gott meiner Väter, der du mir Weisheit und Stärke verleihst und jetzt offenbart hast, darum wir dich gebeten haben; denn du hast uns des Königs Sache offenbart.
Habt acht auf euch, wenn euch besondere Gnade zuteil wird –
Einige Hinweise zum ,,Achten auf sich selbst“.
Dies Beispiel zeigt uns, wie man auch beim Empfang besonderer Gnade in tiefer Demut bleiben kann. Der Traum Nebukadnezars, den niemand wissen konnte, war Daniel gezeigt worden. Gott hatte ihm auf das vereinigte Gebet der Freunde diesen Traum des Nachts offenbart. Was alle Weisen des ganzen Königreichs gern gewußt hätten, aber nicht finden konnten, das war ihm nun offenbar geworden. Welch eine Versuchung zur Eitelkeit lag in dieser ihm zuteil gewordenen Offenbarung! Welch eine Bewunderung seiner Person mußte jetzt im ganzen Land entstehen, wenn bekannt wurde, daß er den Traum ansagen und ihn deuten konnte. Durch dieses empfangene Licht übertraf und überflügelte er alle Weisen des Landes. Solche Stunden, in denen uns irgendetwas Besonders von Gott geschenkt wird, benutzt der Feind, um uns in Hochmut und Selbstgefälligkeit zu stürzen.
Wie vermied Daniel diese Gefahr? Wie fing er es an, daß er trotz dieser hohen Offenbarung demütig blieb? Er brach sofort nach dem Empfang dieses göttlichen Lichtes in ein Lob- und Dankgebet aus, in welchem er Gott alle Ehre gab, seinen Ruhm erhöhte und in tiefer Beugung erkannte und bekannte, wie völlig abhängig alle Menschen von Gott sind.
Diesen Weg laßt uns einschlagen, wenn uns ein besonderer Vorzug von Gott geschenkt wird. Das bewahrt in der Demut (Psalm 147, 1 – 6).
Siehe auch die Betrachtung von Matthew Henry’s zu Daniel 2, 22
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