3. Mose 13, 7+8

Wenn aber der Grind weiterfrißt in der Haut, nachdem er vom Priester besehen worden ist, ob er rein sei, und wird nun zum andernmal vom Priester besehen, wenn dann da der Priester sieht, daß der Grind weitergefressen hat in der Haut, so soll er ihn unrein urteilen; denn es ist gewiß Aussatz.

Wenn der Grind weiterfrißt, soll der Priester den Menschen unrein urteilen.

Im Orient gab es und gibt es noch eine schreckliche Krankheit, den Aussatz. Wer davon befallen wird, der ist gleichsam lebendig tot. Er muß Haus und Familie verlassen und in Klüften, Höhlen oder Gräbern wohnen. Wer das geringste Anzeichen der Krankheit an sich entdeckt, der  m u s s  zum Priester. Der Aussatz ist ansteckend. Die ganze Familie und Nachbarschaft könnte davon angesteckt werden. ─

Da ist nun in dem Gesetz eine seltsame Anordnung getroffen worden. Jemand entdeckt ein weißes Pünktchen an seinem Arm, klein wie ein Stecknadelkopf. Der Priester sieht es und sagt: Nach acht Tagen mußt du wiederkommen, ist dann das Pünktchen halb so groß wie eine Erbse geworden, dann heißt das Urteil: „Unrein! Aussatz! Du musst fort in die Verbannung.“

Danach kommt zu dem Priester ein Mann, der von Kopf bis zu Fuß mit Aussatz überdeckt ist. Der Priester urteilt: „Du bist rein! Gesund!“ – Zunächst ist das unfaßbar! Und doch ist es recht so. In dem ersten Falle frißt die Krankheit weiter. Im zweiten Falle stößt der Körper das Aussatzgift auf der Haut ab. Die Krankheit erlischt. ─ Wir Menschen alle sind von einer noch schrecklicheren Krankheit befallen, vom Sündenaussatz. Er frißt meist weiter an verborgenen Stellen. Wir können ihn verstecken. Deshalb sind wir aber doch krank und werden einst verworfen. Bei etlichen aber bricht der Aussatz so aus, daß er „blüht“. Es geht solchen Menschen wie dem Zöllner. Sie sehen nur Sünde an sich und vermögen nur zu stammeln: „Gott sei gnädig mir – dem Sünder!“ Über solche Menschen urteilt der Herr Jesus, wie über den Zöllner: „Er ging hinab gerechtfertigt in sein Haus.“

Heiliger Gott! Öffne uns die Augen für die Größe unseres Verderbens, damit wir bei dir Gnade finden.

Eingestellt am 8. August 2021