Phantasmagorien

Nähere Kenntnis der Natur lehrt, daß es eine Menge von Erscheinungen gibt, welche namentlich das Auge so zu täuschen vermögen, daß es an einem gewissen Ort die Gegenwart von Körpern voraussetzt, welche in der Tat nicht existiren (vergleiche z.B. Fata Morgana und Luftspiegelungen), und daraus hat sich die Kunst, solche Erscheinungen hervorzurufen gebildet, welche früher häufig zum Betrug mißbraucht wurde, gegenwärtig aber meist nur noch zum Gegenstande der Unterhaltung dient.

Diese „Kunst“ stellt die natürliche Magie dar, und die mit Hilfe derselben hervorgerufenen Erscheinungen werden Phantasmagorien genannt.

Nach: Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, Band 2. Leipzig 1838., S. 168-169.