Psychotechnik

Der Begriff „Psychotechnik“ kennzeichnet im ursprünglichen Sinne die Einführung und Anwendung psychologischer Konzepte, Verfahren und Methoden, mit dem Ziel der Optimierung von Abläufen und Verhalten in allen Lebensbereichen des Menschen, wie dem Erziehungswesen und dem beruflichen Bereich. Die Psychotechnik bildete einen Teilbereich der angewandten Psychologie.

William Stern, heute vorwiegend durch seine Konzeption des Intelligenzquotienten bekannt, führte den Begriff Psychotechnik 1903 zum ersten Mal ein, um damit die Anwendung der Psychologie, oder genauer der „psychologischen Einwirkung“ in allen Lebensbereichen von der Psychognostik (Vorläufer der heutigen psychologischen Diagnostik) zu unterscheiden [1, 2]. Stern selbst bezieht die Psychotechnik jedoch vorrangig auf pädagogische und therapeutische Einwirkungen. Der von William Stern einst vorgeschlagene Begriff der Psychotechnik konnte sich jedoch international nicht durchsetzen und wurde ab Mitte der fünfziger Jahre des vergangenen Jahrhunderts durch den Begriff der „angewandten Psychologie“ ersetzt [3].

Weblinks und Verweise

[1] Seite Psychotechnik bei Wikipedia (DE)

[2] Dorsch Lexikon der Psychologie, online-Ausgabe (Hogrefe, Bern)
Stichworte: Psychotechnik; Psychognostik; Psychologische Diagnostik

[3] Psychotechnik – eine junge Wissenschaft findet ihre Anwendung. Bericht über eine Ausstellung im Adolf-Würth-Zentrum für Geschichte der Psychologie der Universität Würzburg (Archivfassung des Artikels vom 13.12.2017 im WebArchive)

[4] Die Unvereinbarkeit des biblischen mit dem gruppendynamischen Menschenbild.
Aus: Beck, Horst W., Gruppen-Psychotechnik – Von der Hoffnung, sich selbst und andere zu befreien. Eine thologische Anfrage mit einer biblischen Orientierung zur Lage von Hellmuth Frey. ABCteam-Buch A. Band 925. Aussaat-Verlag, Wuppertal 1978 (ISBN 3-7615-0270-2)


Eingestellt am 3. Januar 2024 – Letzte Überarbeitung am 26. Januar 2023