Offenbarung 1, 7

Hierauf haben wir (Vers 7) die feierlichen und herrlichen Worte:

„Siehe, er kommt mit den Wolken, und jedes Auge wird ihn sehen, auch die ihn durchstochen haben, und wehklagen werden seinetwegen alle Stämme des Landes. Ja, Amen!“ 

Diese Worte gehören nicht mehr zu dem voraufgehenden Lied, sind vielmehr ein Zeugnis an die Welt. So finden wir oft die zwei Dinge zusammen: Gemeinschaft und Zeugnis. Gemeinschaft mit dem Herrn und Zeugnis gegenüber der Welt. So wie einst die Wolke, die zwischen das Heer Israels und das der Ägypter trat, für Israel ein helles Licht zum Heil war, für die Ägypter aber Finsternis und Gericht bedeutete, wird auch das Kommen des Herrn für die Gläubigen Befreiung und Seligkeit, für die Weltkinder aber Gericht und Verderben bedeuten.

Wenn der Herr für die Erlösten wiederkommt, um sie nach Seiner Verheißung hinaufzunehmen ins Vaterhaus (Joh. 14, 3), wird nicht gesagt, daß Er „mit den Wolken“ kommt, obwohl sie Ihm „entgegengerückt werden in Wolken“ (1. Thess. 4, 17), wie auch Ihn bei Seiner Himmelfahrt eine Wolke aufnahm vor den Augen Seiner Jünger hinweg (Apostg. 1, 9). Aber hier (Offenb. 1, 7) ist vom Kommen des Herrn zum Gericht die Rede, zum Gericht für die Welt und insonderheit für die Juden. Darum die ernsten Worte: „Siehe, er kommt mit den Wolken!“ – Und die Erlösten, die einst bei diesem Kommen Jesu mit Ihm herniederkommen werden, die jetzt schon an die Herrlichkeit des Herrn denken, wie an Seine Rechte, die Er dann hier antreten wird, und ebenso an die Segnungen denken, die mit Seinem Reiche auf die Erde kommen werden, bekräftigen dieses Zeugnis und rufen:  „J a,  A m e n!“

(Emil Dönges)

Quelle:

Dönges, Dr. Emil: Was bald geschehen muß: Betrachtung über die Offenbarung. Erschienen bei: Verlag Geschw. Dönges, Dillenburg (2. Auflage, 1921) [Download im pdf-Format bei Martin Arhelger],


Eingestellt am 1. April 2024