Theodor Haarbeck (* 11. November 1846 in Neukirchen; † 3. Dezember 1923 in Barmen) war ein deutscher evangelischer Theologe der Gemeinschaftsbewegung.
Leben
Der Sohn des Neukirchener Bürgermeisters Gustav Haarbeck besuchte von 1859 bis 1864 ein Gymnasium in Duisburg. 1864 und 1865 studierte er in Basel, 1865 und 1866 in Tübingen und 1867 und 1868 in Bonn. 1868 wurde Haarbeck Lehrer in einem Gymnasium in Bern. Drei Jahre später heiratete er bei Basel Hanna Rappard, eine Schwester des Inspektors Carl Heinrich Rappard. In St. Chrischona wurde Theodor Haarbeck im Jahre 1883 als Inspektor der Pilgermissionsanstalt ernannt. 1889 reiste er nach Slavonien. Als Inspektor in den Jahren 1890 bis 1919 und später als Direktor arbeitete er in der Evangelistenschule Johanneum in Barmen. 1902 wurde Haarbeck zum Vorstand der Gnadauer Konferenz ernannt. 1911 bis 1919 war er Vorsitzender des Gnadauer Verbandes, des Deutschen Verbandes für evangelische Gemeinschaftspflege und Evangelisation. Weihnachten 1919 ernannte die Universität Bonn ihn zum Ehrendoktor der Theologie.
Werke (Auswahl)
- Kurzgefaßte Glaubenslehre für nachdenkende Christen, 1902.
- Was lehrt die Heil. Schrift über Bekehrung? Ihloff, Neumünster. 6. Aufl. 1909. [Eintrag bei BSB Discover!]
- Was bleibt bei der Bekehrung, und was wird neu? Buchh. d. Johanneums, Barmen 1910. [Eintrag bei OPAC plus]
- Die Pfingstbewegung in geschichtl., bibl. u. psycholog. Beleuchtung, 1910.
- Kirche u. Gemeinschaft, 1911.
- Der Dienst am Evangelium in Predigt und Seelsorge. Kurze Anleitung für Nichttheologen, 1913.
- Das christliche Leben nach der Schrift. Kurzgefaßte biblische Ethik, 1921. [Eintrag im Katalog der DNB]
- Griechische Formenlehre samt der Lehre von den Präpositionen zum Neuen Testament nebst Beisp. zum Übersetzen u. e. alphabet. Wörterverzeichnis. H. Majer, Basel 1930. [Inhaltsverzeichnis]
- Was sagt die Bibel über Gott, Weltschöpfung, Weltschuld, Welterlösung, Weltgericht, Weltvollendung? – Biblische Glaubenslehre. Brunnen-Verlag, 10. Auflage 1956.
- Die Bibel sagt – Werkbuch biblische Glaubenslehre. ABC-Team-Buch, im Brunnen-Verlag, 12., erweiterte Auflage 1977. ISBN 3-7655-0418-1.
Literatur
- Friedrich Wilhelm Bautz: Theodor Haarbeck. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 2, Bautz, Hamm 1990, ISBN 3-88309-032-8, Sp. 410–411. [Archivfassung vom 26.02.2002 im Web Archive]
- Jakob Haarbeck: D. Theodor Haarbeck, Direktor der Evangelistenschule Johanneum in W.-Barmen: Ein Lebensbild, in Verbindg. mit… Buchh. d. Erziehungsvereins, 1935 [Bibliografische Informationen].
- Hans Hohlwein: Haarbeck, Theodor. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 7, Duncker & Humblot, Berlin 1966, ISBN 3-428-00188-5, S. 370 [Digitalisat – online-Version].
Quelle:
Seite „Theodor Haarbeck“. In: Wikipedia – Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 24. Dezember 2021, 18:00 UTC.
Stellung Haarbecks zur Pfingstbewegung
Den Wünschen zur Wiedervereinigung mit den „Pfingstgemeinschaften“, von denen der „Gnadauer Verband“ sich im Jahre 1910 getrennt hatte (niedergelegt in der „Berliner Erklärung„), setzte Haarbeck, nachdem er sich zunächst hatte täuschen lassen, ein entschiedenes „Nein“ entgegen, weil es ihm völlig klar war, daß in diesen Gemeinschaften nach wie vor ein fremder Geist wirksam war.