Das ist je gewißlich war und ein teuer wertes Wort, daß Christus Jesus gekommen ist in die Welt, die Sünder selig zu machen. (1. Timotheus 1, 15)
Es ist gar keinem Zweifel unterworfen, daß Gott uns seinen Sohn gegeben hat, damit wir durch ihn leben sollen. Es ist so gewiß, als etwas gewiß sein kann, daß Gott uns das Leben hat gegeben, und solches Leben ist in seinem Sohne (1. Johannes 5, 11). Nehmen wir glaubwürdiger Menschen Zeugnis an, so ist Gottes Zeugnis unbedenklich größer. Wie viel mehr sollen wir das denn annehmen, wodurch wir unser Siegel mit dazu abgeben, daß er
wahrhaftig ist! Glauben wir nicht, so behandeln wir Gott, als ob er ein Lügner wäre, beleidigen ihn demnach auf’s äußerste, da wir ja schon Menschen, die doch in der Schrift als Lügner angegeben werden, nicht empfindlicher und ehrenrühriger beleidigen können, als wenn wir sie wie Lügner, wie alles Glaubens und Vertrauens unwürdige Personen behandeln, und etwas, das sie gesagt haben, eben deswegen bezweifeln, weil sie es gesagt haben.
Doch hebt der Menschen Unglauben Gottes Glauben auf? Und ob Etliche nicht glauben an das, was Gott geredet hat, was liegt daran? (Römer 3, 3). Es bleibe vielmehr also, daß Gott allein sei wahrhaftig. Wollte aber jemand wohl sehr gern mit aller Zuversicht glauben, kann es aber noch nicht, oder doch für diesmal nicht, so bleibt er doch treu, und hört es gern, wenn wir ihn anschreien: Ich glaube, lieber Herr, hilf meinem Unglauben! Und wer würde überhaupt je zum Glauben gelangen oder darin beharren, käme er nicht gnädig unserm Unglauben zu Hülfe. Mag es das Gesetz, mag es ein böses geängstetes Gewissen, mag es die Beschaffenheit, Menge und Größe unserer Sünden, mag’s der Unglaube selbst sein, der’s für ungewiß, für unwahrscheinlich, ja für unmöglich verschreien will, es ist dennoch je gewißlich wahr, und ein teuer wertes Wort, daß Christus Jesus kommen ist
in die Welt, die Sünder selig zu machen. Dennoch essen die Hündlein von
des Herrn Tische (Matthäus 15, 27); dennoch bleibe ich stets an dir (Psalm 73, 23).
Das ist wahr,
Und offenbar,
Daß Christus Jesus kommen ist,
Sünder groß
Zu machen los
Von Sünde, Welt und Satans List.
Andacht aus: Tägliches Manna für Pilger durch die Wüste. Schatzkästlein aus Gottfried Daniel Krummachers Predigten, Seite 257. Neu herausgegeben von J. Haarbeck, Pastor in Elberfeld, im November 1899 (Verlag der Buchhandlung des Erziehungsvereins, Neukirchen, Kreis Mörs)
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Schriftstellen
Dennoch bleibe ich stets an dir; denn du hältst mich bei meiner rechten Hand; (Psalm 73, 23)
Denn des Menschen Sohn ist gekommen, zu suchen und selig zu machen, das verloren ist. (Lukas 19, 10)
Sie sprach: Ja, HERR; aber doch essen die Hündlein von den Brosamlein, die von ihrer Herren Tisch fallen. (Matthäus 15, 27)
Daß aber etliche nicht daran glauben, was liegt daran? Sollte ihr Unglaube Gottes Glauben aufheben? (Römer 3, 3)
Und das ist das Zeugnis, daß uns Gott das ewige Leben hat gegeben; und solches Leben ist in seinem Sohn. (1. Johannes 5, 11)
Weitere Betrachtung zum Vers von C. H. Spurgeon