v. Hagen *) (Hagius), M. Peter, geboren im Juni 1569 auf einem seinen Eltern gehörigen Landgute mit Namen Henneberg bei dem Städtchen Heiligenbeil in Ostpreußen. Während seiner Studienzeit zu Königsberg befreundete er sich mit Joh. Eccard. Nachdem er sich dann auch noch einige Zeit auf den Universitäten zu Helmstädt und Wittenberg aufgehalten hatte, wurde er 1594 Rector der Schule zu Lyck in Preußen und von da kam er 1602 als Rector an die Kneiphof’sche oder Domschule in Königsberg, an welcher er 18 Jahre lang mit frommem Sinne in großem Segen wirkte. Er schrieb eine kleine erbauliche Schrift in deutscher und lateinischer Sprache unter dem Titel »praxis pietatis maxime quaestuosae. Königs. 1611.« aus den Evangelien und Episteln und eine Prosopopoeia veri et sinceri christiani in deutschen Versen. Am 31. Aug 1620 starb er an der Pest.
*) Vergl. Sahmens schön glossirtes Königsbergisches Gesangbuch. 1752. S. 45.
Als er 1607 mit Valentin Thilo und noch acht Andern zum Magister erhoben wurde, verfaßte Joh. Eccard für diese Feier eine fünfstimmige lateinische Motette. Er aber hatte ihm zuvor schon geistliche Lieder zu seinen Compositionen geliefert, von welchen drei mit Eccards reichen Tonsätzen geschmückt bereits in den preußischen Festliedern 1598 erschienen waren und dann auch in dem Königsberger G. von 1650 und durch dieses in vielen andern G.G. Aufnahme fanden:
„Freu dich, du werthe Christenheit“, auf’s Fest der Verkündigung Mariä.
„Freut euch ihr Christen alle, der Siegsfürst Jesus Christ“ – auf’s Fest der Himmelfahrt Christi.
„Maria, das Jungfräulein, ihr liebes Jesulein“ – auf’s Fest der Reinigung Mariä.
Noch sieben andere seiner Lieder erschienen erst in der zweiten Ausgabe der preußischen Festlieder Eccards, von dessen Nachfolger, Joh. Stobäus, mit Tonsätzen geschmückt, und zwar
_im Thl. 1. Elbing. 1642. ─
„Nun laßt uns mit den Engelein“
„Uns ist ein Kind geboren“ ─ ─ ─ Weihnachtlieder
„Wir danken dir, Herr, insgemein“ ─ auf’s Fest der h. drei Könige.
_im Thl. 2. Königsberg. 1643/4. ─
„Gott hat die Welt“.
„Gott sey gedankt in Ewigkeit“.
„Ich hab ein herzlich Freud“.
„Maria das Jungfräulein zart“.
Quelle:
Geschichte des des Kirchenlieds und Kirchengesangs der christlichen, insbesondere der deutschen evangelischen Kirche. Von Eduard Emil Koch, Dekan, ordentlichem Mitglied der historisch-theologischen Gesellschaft zu Leipzig. Erster Haupttheil: Die Dichter und Sänger. Zweiter Band. Dritte umgearbeitete, durchaus vermehrte Auflage. Stuttgart. Druck und Verlag der Chr. Belser’schen Buchhandlung. 1867 [Seite 275f./Digitalisat]
Weblinks und Verweise
Kirchenlieder=Lexicon. Hymnologisch=literarische Nachweisungen über ca. 4500 der wichtigsten und verbreitetsten Kirchenlieder aller Zeiten in alphabetischer Folge nebst einer Uebersicht der Liederdichter. Zusammengestellt von Albert Friedrich Wilhelm Fischer, Oberpfarrer zu Groß=Ottersleben, Superintendent a. D. E r s t e H ä l f t e, die Lieder aus den Buchstaben A – I umfassend. Gotha. Friedrich Andreas Perthes. 1878.
[Digitalisat]
Weitere Lieddichtungen von P. Hagen
Die ihr mit Sünden ganz beflecket