Sechste Predigt: Die Wiedergeburt

Aus: Johannes Wesley,
Sammlung auserlesener Predigten, 4. Aufl.

6. Predigt: Die Wiedergeburt

Laß dich’s nicht wundern, dass ich dir gesagt habe: „Ihr müsst von Neuem geboren werden“     Joh. 3, 7

Wenn je Lehren der christlichen Religion mit Recht Grundlehren genannt werden können, so sind es ohne Zweifel die Lehren von der

R e c h t f e r t i g u n g   und   W i e d e r g e b u r t.

Erstere bezieht sich auf das große Werk, welches Gott durch die Vergebung der Sünden für uns tut; die letztere auf dasjenige, was Gott durch die Erneuerung unserer gefallenen Natur in uns tut. In Beziehung auf die Zeit findet keines vor dem andern statt. In dem Augenblick, da wir aus Gnade gerecht gesprochen werden durch die Erlösung in Christo, werden wir auch „aus dem Geist geboren“. Aber nach unserer  V o r s t e l l u n g  geht die Rechtfertigung der Wiedergeburt voran. Wir stellen uns vor, Gottes Zorn sei abgewandt, ehe sein Geist in unsern Herzen wirkt.

Wie wichtig muß es daher für jeden Menschen sein, diese Grundlehren recht zu verstehen! Aus der vollen Überzeugung von der Wichtigkeit derselben, haben viele ausgezeichnete Männer sehr ausführlich über die Rechtfertigung geschrieben, indem sie jeden sich darauf beziehenden Punkt erklärten, und die Schriftstellen, welche davon handelten, auseinandersetzen. Desgleichen haben viele über die Wiedergeburt geschrieben, und einige weitläufig genug, aber nicht so klar, als man hätte wünschen mögen, auch nicht so tief und bestimmt, indem sie entweder eine dunkle und unverständliche, oder eine leichte und oberflächliche „Erklärung“ davon gaben. Eine volle und zugleich klare Erklärung scheint daher immer noch zu mangeln. Wir sehen uns deshalb veranlasst, eine genügende Antwort auf folgende drei Fragen zu geben:

I. Aus welcher Ursache müssen wir wiedergeboren werden? Worauf gründet sich diese Lehre von der Wiedergeburt?

II. Wie müssen wir wiedergeboren werden? Worin besteht die Wiedergeburt?

III. Zu welchem Zweck müssen wir wiedergeboren werden? Wozu ist die Wiedergeburt notwendig?

Diese Fragen werde ich unter dem Beistande Gottes kurz und klar beantworten, und alsdann einige Folgerungen hinzufügen, welche sich von selbst daraus ergeben.

I.

Aus welcher Ursache müssen wir wiedergeboren werden? Worauf gründet sich diese Lehre?

Der Grund davon liegt beinahe so tief, als die Schöpfung der Welt; wir lesen 1. Mose 1, 26.27: „Und Gott,“ der dreieinige Gott, „sprach: Lasset uns Menschen machen, ein Bild, das uns gleich sei. Und Gott schuf den Menschen ihm zum Bilde, zum Bilde Gottes schuf er ihn.“ Nicht bloß zu seinem  n a t ü r l i c h e n  Ebenbilde, einem Abbilde seiner eigenen Unsterblichkeit; zu einem geistigen Wesen, begabt mit Vernunft, Freiheit des Willens und verschiedenartigen Neigungen; nicht allein zu seinem Bilde als Herrn über alles, was auf Erden und im Meere ist; sondern hauptsächlich zu seinem  m o r a l i s c h e n  Ebenbilde, das, nach dem Wort des Apostels, in „rechtschaffener Gerechtigkeit und Heiligkeit“ besteht, Epheser 4, 24. Zu diesem Ebenbilde Gottes wurde der Mensch erschaffen. „Gott ist die Liebe.“ 1)  Demgemäß war der Mensch voll Liebe. Sie war die alleinige Triebfeder aller seiner Gefühle, Gedanken, Worte und Werke. Gott ist voll Gerechtigkeit, Barmherzigkeit und Wahrheit. So war auch der Mensch, als er aus der Hand seines Schöpfers kam. Gott ist ohne Makel, rein; und so war der Mensch im Anfang; rein von aller Sünde, sonst hätte Gott von ihm nicht sowohl als von den andern Werken seiner Hände sagen können: „Es war sehr gut,“ 1. Mose 1, 31. Sehr gut hätte er nicht sein können, wenn er nicht rein von Sünde und mit „rechtschaffener Gerechtigkeit und Heiligkeit“ 2) erfüllt gewesen wäre; denn hier giebt es keinen Mittelweg. Wenn wir ein vernünftiges Geschöpf annehmen, das Gott nicht liebt, nicht gerecht und heilig ist, so müssen wir notwendigerweise zugeben, dass es gar nicht gut ist, viel weniger sehr gut.

Obgleich der Mensch zum Bilde Gottes erschaffen war, so war er doch nicht zu einem unveränderlichen Wesen gemacht. Dies würde sich nicht vereinigen lassen mit dem Zustande der Prüfung, in den ihn zu setzen es Gott gefiel. Er wurde deshalb so erschaffen, dass er imstande war zu stehen, und dennoch dem Fallen ausgesetzt. Davon belehrte ihn Gott selbst und gab ihm eine feierliche Warnung. Dessen ungeachtet blieb der Mensch nicht in seiner Würde; er fiel von seinem hohen Stande; er aß von dem Baume, von dem der Herr ihm geboten hatte: „du sollst nicht davon essen“. Durch diese freiwillige Handlung des Ungehorsams gegen seinen Schöpfer, durch diese grobe Empörung gegen seinen Herrn erklärte er offen, dass er Gott nicht mehr zum Herrn über sich haben, dass er sich von seinem eigenen Willen leiten lassen wolle, und nicht mehr von dem Willen dessen, der ihn erschaffen, und dass er seine Glückseligkeit nicht mehr in Gott, sondern in der Welt, in dem Geschaffenen suchen wolle.

Nun hatte Gott ihm zuvor schon gesagt: „Welches Tages du davon (von der Frucht) issest, wirst du des Todes sterben;“ und das Wort des Herrn kann nicht gebrochen werden.

Demgemäß starb er denselben Tag; er starb den allerschrecklichsten Tod; er verlor das Leben aus Gott; er wurde getrennt von dem, mit welchem vereinigt zu sein, sein geistliches Leben ausmachte. Der Leib stirbt, wenn er von der Seele getrennt wird, und die Seele, wenn sie von Gott getrennt wird. Und diese Trennung von Gott erlitt Adam an dem Tag, in der Stunde, als er von der verbotenen Frucht aß. Davon gab er einen unmittelbaren Beweis, indem er sogleich in seinem Betragen zeigte, dass die Liebe Gottes in seiner Seele, welche nun dem Leben aus Gott entfremdet, ausgelöscht war. Er war nun unter der Macht knechtischer Furcht, so dass er die Gegenwart des Herrn floh. Ja, so wenig behielt er von der Erkenntnis dessen, der Himmel und Erde erfüllt, dass er suchte, „sich vor dem Herrn zu verstecken unter die Bäume im Garten“, 1. Mose 3, 8.

So hatte er beides verloren, die Erkenntnis und die Liebe Gottes, ohne welche es kein Ebenbild Gottes geben kann. Daher wurde er zu gleicher Zeit sowohl unheilig als auch unselig. Er versank in Stolz und Eigenwillen, das wahre Ebenbild des Teufels, und in sinnliche Triebe und Begierden, das Ebenbild der unvernünftigen Tiere.

Wenn gesagt wird: Nein, sondern die Drohung: „welches Tages du davon issest, wirst du des Todes sterben,“ bezieht sich auf  z e i t l i c h e n  Tod, und zwar allein auf den Tod des Leibes, so ist die Antwort einfach: Dies zu sagen, heißt geradezu, Gott zu einem Lügner machen und behaupten, dass der Gott der Wahrheit etwas bestimmt erklärte, was gegen die Wahrheit sei.

Denn es ist augenscheinlich, dass Adam in diesem Sinne nicht an dem Tag starb, an welchem er davon aß. Er lebte dem Leibe nach über neunhundert Jahre nachher, so dass dieses unmöglich von dem Tode des Leibes verstanden werden kann, ohne die Wahrhaftigkeit Gottes anzugreifen. Es muß daher der  g e i s t l i c h e  Tod, der Verlust des Lebens und Ebenbildes Gottes, darunter verstanden sein.

In Adam starben alle, alle Menschenkinder, die damals in Adams Lenden waren. Die natürliche Folge hiervon ist, dass jeder Abkömmling Adams geistlich tot in die Welt kommt, tot gegen Gott, gänzlich tot in Sünde; durchaus ohne Leben in Gott; verlustig des Ebenbildes Gottes, all der Gerechtigkeit und Heiligkeit, worin Adam erschaffen war. Anstatt dessen trägt jeder Mensch, der in diese Welt geboren wird, das Ebenbild des Teufels in Stolz und Eigenwillen, das Bild des Tieres in sinnlichen Begierden und Trieben. Der Grund der Notwendigkeit der Wiedergeburt ist also die gänzliche Verdorbenheit unserer Natur. Weil wir in Sünden geboren sind, müssen wir von Neuem geboren werden. Deswegen muß ein jeder von einem Weibe Geborene von dem Geiste Gottes geboren werden.

II. Allein, wie muß ein Mensch wiedergeboren werden? Worin besteht die Wiedergeburt?

Dies ist die zweite Frage; und es ist eine Frage der höchsten Wichtigkeit, die wir uns vorstellen können. Wir sollten daher in einer solch wichtigen Sache uns nicht mit einer oberflächlichen Untersuchung begnügen, sondern sie mit aller möglichen Sorgfalt betrachten und in unserem Herzen überlegen, bis wir vollkommen diesen wichtigen Punkt verstehen und klar einsehen, wie wir wiedergeboren werden müssen.

Nicht als ob wir einen genauen philosophischen Bericht über die Art und Weise, wie die Wiedergeburt zustande kommt, zu erwarten hätten. Unser Heiland bewahrt uns hinlänglich vor solcher Annahme, durch die Worte, welche unmittelbar auf den Text folgen, in dem Nikodemus an eine unbestreitbare Thatsache in der Natur erinnert wird, welche der weiseste Mann unter der Sonne nicht vollständig erklären kann: „Der Wind bläst, wo er will,“ nicht durch deine Kraft oder Weisheit, „und du hörst sein Sausen wohl,“ – du bist vollkommen davon überzeugt und zweifelst nicht im mindesten dass er bläst – „aber du weißt nicht, von wannen er kommt, und wohin er fährt.“ Die Art und Weise, wie er beginnt und wie er endet, steigt oder fällt, kann kein Mensch genau sagen. „Also ist ein jeglicher, der aus dem Geiste geboren ist.“ 3 Du kannst von dieser Thatsache ebenso gewiß versichert sein, als von dem Blasen des Windes; aber die besondere Weise wie dies geschieht, wie der Heilige Geist dies in der Seele bewirkt, kannst weder du, noch der weiseste Mensch erklären.

Dessen ungeachtet können wir eine deutliche biblische Erklärung von der Natur der Wiedergeburt geben, die jedem vernünftigen und erbaulichen Zwecke entspricht, ohne in gesuchte oder kritische Fragen uns einzulassen. Dies wird jedem aufrichtigen Menschen genug sein, der nur sein Seelenheil sucht. – Der Ausdruck „Wiedergeburt“ wurde von unserem Heiland in seinem Gespräch mit Nikodemus nicht zum ersten Mal gebraucht, er war schon vorher bekannt und allgemein im Gebrauch unter den Juden, zu der Zeit, als unser Erlöser unter ihnen erschien. Wenn ein erwachsener Heide von der Göttlichkeit der jüdischen Religion überzeugt war und dieselbe anzunehmen begehrte, so war es gebräuchlich, ihn zuerst zu taufen, ehe man ihn zu der Beschneidung zuließ. Wenn er getauft, war, so sagte man von ihm, „er sei wiedergeboren“, worunter man verstand, dass er, welcher vorher ein Kind des Teufels 4 war, nun in die Familie Gottes aufgenommen und unter seine Kinder gerechnet sei. Dieses Ausdruckes, welchen Nikodemus, „als ein Lehrer in Israel“ wohl verstanden haben sollte, bediente sich daher unser Herr in seinem Gespräch mit ihm, nur in einem  s t ä r k e r e n  Sinne, als Nikodemus es gewohnt war. Und dies mag die Ursache gewesen sein, warum er fragte:

„Wie mag solches zugehen?“ Es kann nicht buchstäblich geschehen. „Ein Mensch kann nicht wiederum in seiner Mutter Leib gehen und geboren werden;“ wohl aber geistlicherweise. Ein Mensch kann geboren werden von oben, von Gott, von dem Geist auf eine Weise, welche sehr viel Ähnlichkeit hat mit der natürlichen Geburt.

Ehe ein Kind in diese Welt geboren wird, hat es zwar auch Augen, aber es sieht nicht; hat Ohren, aber es hört nicht; und sehr unvollkommen sind seine andern Sinne. Es hat keine Erkenntnis von den Dingen der Welt, und auch keinen natürlichen Verstand. Diese Art des Daseins, in welchem es sich zu der Zeit befindet, gleicht mehr einem Pflanzenleben. Erst wenn ein Mensch geboren ist, sagen wir, er fange an zu leben. Denn sobald er geboren ist, fängt er an, das Licht und die verschiedenen Gegenstände, von welchen er umgeben ist, zu sehen; seine Ohren sind alsdann geöffnet, und er hört die Töne, welche nacheinander an dieselben anschlagen. Zu gleicher Zeit fangen alle andern Sinneswerkzeuge an, sich an den ihnen entsprechenden Gegenständen zu üben; er atmet und lebt auf eine Weise, die gänzlich verschieden ist von der frühern.

Wie genau passt dieses Gleichnis in jeder Hinsicht! So lange der Mensch bloß in seinem natürlichen Zustand, also nicht von Gott geboren ist, hat er in geistlicher Hinsicht Augen, und sieht nicht. – Ein dicker, undurchdringlicher Schleier liegt auf denselben. Er hat Ohren, aber er hört nicht; er ist gänzlich taub betreffs desjenigen, welches seine größte Sorge sein sollte. Seine andern geistlichen Sinne sind alle verschlossen; es ist gerade, als ob er sie nicht hätte. Folglich hat er keine Erkenntnis Gottes, keinen Umgang mit ihm; er ist ganz und gar nicht mit ihm bekannt. Er hat keine wahre Erkenntnis von den Dingen Gottes, von Geistlichem und Ewigem; darum ist er, obwohl ein lebendiger Mensch – ein toter Christ. Aber sobald er von Gott ge- boren, ist er gänzlich verändert in allen diesen Punkten. „Die Augen seines Verständnisses sind geöffnet,“ (solches ist die Sprache des großen Apostels), und er, der vor Alters „das Licht hieß aus der Finsternis hervorleuchten, der hat ihm einen hellen Schein in sein Herz gegeben;“ dadurch sieht er das Licht „der Erkenntnis der Klarheit Gottes in dem Angesichte Jesu Christi.“ 5 Seine Ohren sind geöffnet; er ist nun fähig, die innere Stimme Gottes zu hören, die ihm sagt: „Sei getrost, Deine Sünden sind dir vergeben; gehe hin und sündige fortan nicht mehr!“ 6 Dies ist der Inhalt von dem, was Gott zu seinem Herzen spricht, wenn auch nicht gerade in diesen Worten. Er ist nun bereit, zu hören, was derjenige, „der die Menschen lehrt, was sie wissen,“ für gut hält, ihm von Zeit zu Zeit zu offenbaren. Er fühlt in seinem Herzen das mächtige Treiben des Geistes Gottes; nicht in einem groben, fleischlichen Sinn, wie die Weltmenschen einfältiger Weise oder absichtlich den Ausdruck missverstehen, obwohl es ihnen wiederholt gesagt wird, dass wir darunter nichts anderes verstehen, als dass er die Gnade fühlt, welche der Geist Gottes in seinem Herzen wirkt, und sich derselben innerlich bewusst ist. Er fühlt einen Frieden, „welcher alle Vernunft übersteigt, und ist sich auch desselben bewusst.“

Er fühlt oft eine Freude in Gott, die unaussprechlich und voller Herrlichkeit ist. Er fühlt „die Liebe Gottes, ausgegossen in sein Herz durch den Heiligen Geist, welcher ihm gegeben ist.“ Alle seine geistlichen Sinne sind alsdann geübt, um Gutes und Böses zu unterscheiden. Durch ihren Gebrauch wächst er täglich in der Erkenntnis Gottes und Jesu Christi, den er gesandt hat, und aller der Dinge, welche sein geistliches Reich betreffen. Und nun kann mit Recht von ihm gesagt werden, dass er lebe; denn Gott hat ihn lebendig gemacht durch seinen Geist, er lebt in Gott durch Jesum Christum. Er lebt ein Leben, von dem die Welt nichts weiß; „ein Leben , welches verborgen ist mit Christo in Gott“ 7, Gott haucht, so zu sagen, beständig seine Seele an, und seine Seele atmet göttliches Leben ein. Gnade steigt hernieder in sein Herz, und Gebet und Danksagung steigt auf zum Himmel; und durch diesen Verkehr zwischen Gott und Menschen, durch diese Gemeinschaft mit dem Vater und dem Sohn, wird, wie durch eine Art von geistlichem Atmen, das Leben aus Gott in der Seele erhalten, und das Kind Gottes wächst auf, bis es zu dem „Maße des vollkommenen Alters in Christo“ 8 gelangt.

Daraus ersehen wir offenbar, was die Natur der Wiedergeburt ist. Sie ist die große Veränderung, welche Gott in der Seele hervorbringt, wenn er sie zum Leben bringt, wenn er sie vom Tode der Sünde zu dem Leben der Gerechtigkeit erweckt. Es ist die Veränderung, welche in der ganzen Seele durch den allmächtigen Geist Gottes hervorgebracht wird, sobald sie eine neue Kreatur in Christo Jesu wird, wenn sie erneuert wird nach dem Ebenbilde Gottes, in rechtschaffener Gerechtigkeit und Heiligkeit; wenn die Liebe zur Welt in Liebe zu Gott verwandelt wird; Stolz in Demut; Leidenschaft in Sanftmut; Haß, Neid, Bosheit in die reine, zärtliche und uneigennützige Liebe zu allen Menschen. Mit einem Wort, es ist die Veränderung, wodurch der irdische, fleischliche und teuflische Sinn in Christi Sinn verwandelt wird. Dies ist die Natur der Wiedergeburt. „Also ist ein jeglicher, der aus dem Geist geboren ist“.

Es ist nicht schwer für irgend jemand, welcher diese Dinge betrachtet hat, die Notwendigkeit der Wiedergeburt einzusehen, und die dritte Frage zu beantworten:

III.  Wozu sollen wir wiedergeboren werden?

Es ist sehr leicht einzusehen, dass die Wiedergeburt notwendig ist. Erstens – um der Heiligung willen. Denn was ist Heiligung nach den Aussprüchen Gottes? Nicht eine bloße äußerliche Religion, eine Anzahl von äußerlichen Pflichten, soviel deren auch sein und wie genau sie auch immer befolgt werden mögen. Nein, Heiligung ist nach dem Evangelium nichts Geringeres, als das auf das Herz gedrückte Ebenbild Gottes. Sie ist nichts anderes, als „gesinnt sein, gleichwie Jesus Christus gesinnt war“; sie besteht in einer durchgängig himmlischen Gesinnung. Sie fasst in sich eine solch beständig dankbare Liebe zu dem, welcher uns seinen eingebornen Sohn nicht versagt hat, so, dass es uns natürlich, ja notwendig wird, jeden Menschen zu lieben, und uns anfüllt „mit herzlichem Erbarmen, Freundlichkeit, Demut, Sanftmut, Geduld.“ Es ist eine solche Liebe zu Gott, welche uns lehrt, in unserem ganzen Wandel untadelhaft zu sein; die uns tüchtig macht, Seele und Leib, alles, was wir sind, und alles, was wir haben, alle unsere Gedanken, Worte und Werke als ein beständiges „Opfer, das durch Jesum Christum angenehm ist,“ 9 Gott zu übergeben. Diese Heiligkeit kann nicht stattfinden, bis wir im Geiste unseres Gemüts erneuert sind. Sie kann nicht in unserer Seele anfangen, bis diese Veränderung zu- stande gekommen ist; bis wir durch die über uns kommende Kraft des Allerhöchsten von der Finsternis zum Licht und von der Gewalt Satans zu Gott gebracht worden sind; das heißt, bis wir wiedergeboren worden sind, was deshalb unumgänglich notwendig ist zu unserer Heiligung.

Allein „ohne Heiligung kann niemand den Herrn sehen“, das Angesicht Gottes in der Herrlichkeit.

Folglich ist die Wiedergeburt unumgänglich notwendig: Zweitens – zur ewigen Seligkeit. Menschen mögen sich selbst einreden (so verzweifelt böse und so betrügerisch ist das Herz des Menschen), dass sie in ihren Sünden fortleben mögen bis zum letzten Atemzug, und dennoch nachher bei Gott wohnen können. Tausende glauben wirklich, dass sie einen breiten Weg 10 gefunden haben, der nicht zum Verderben führt. In welcher Gefahr, sagen sie, kann eine Frau sein, welche so harmlos und so tugendhaft ist? Welchen Grund zur Furcht kann ein so ehrlicher Mann, ein Mann von so anerkannter Moralität haben, nicht in den Himmel zu kommen? Insbesondere, wenn sie bei allem dem regelmäßig die Kirche besuchen und zum Heiligen Abendmahl gehen. Manche von diesen würden mit aller Dreistigkeit fragen: Wie! Bin ich nicht ebenso gut, als meine Nachbarn? Ja, so gut als deine unbekehrten Nachbarn; so gut, als deine Nachbarn, welche in ihren Sünden sterben 11. Denn ihr werdet alle zusammen in eine Grube fallen, – in die tiefste Hölle. Ihr werdet alle bei einander liegen in dem Feuerpfuhl, „in dem Pfuhle, der mit Feuer und Schwefel brennt.“ Alsdann (möge es euch Gott zuvor zu erkennen geben) werdet ihr endlich die Notwendigkeit der Heiligung zur Seligkeit – und folglich die Notwendigkeit der Wiedergeburt einsehen, und einsehen, dass niemand heilig sein kann, der nicht von neuem geboren ist.

Aus demselben Grund kann niemand, der nicht neu geboren ist, glücklich sein, selbst nicht in dieser Welt. Denn es ist nicht möglich in der Natur der Dinge, dass ein Mensch glücklich sein könne, welcher nicht heilig ist. Selbst der arme heidnische Dichter [Juvenal] sagt uns: Nemo malus felix, das heißt: Kein Gottloser ist glücklich. Die Ursache ist klar; alle unheiligen Gesinnungen erregen peinliche Gefühle. Nicht nur Bosheit, Haß, Neid, Eifersucht, Rache erzeugen schon eine Hölle in der Brust, sondern auch die sanfteren Gefühle, wenn sie nicht in gehörigen Schranken gehalten werden, geben tausendmal mehr Schmerzen als Vergnügen. Sogar Hoffnung, wenn sie getäuscht wird (und wie oft ist dies der Fall!) macht das Herz krank, und ein jedes Verlangen, das nicht dem Willen Gottes gemäß ist, kann uns viel Kummer bereiten. Alle Hauptquellen der Sünde: Stolz, Eigenwille und Abgötterei, sind in demselben Grade als sie herrschen, auch Hauptquellen des Elends. Deswegen findet, so lange als diese in einer Seele regieren, die Glückseligkeit daselbst keinen Weg. Allein sie  m ü s s e n  herrschen, bis unser ganzes Wesen verändert ist, d.h. bis wir wiedergeboren sind. Folglich ist die Wiedergeburt unumgänglich notwendig zur Glückseligkeit, in dieser sowohl als in der zukünftigen Welt.

Zum Schluß füge ich noch einige Folgerungen bei, welche sich aus den vorangegangenen Bemerkungen von selbst ergeben. Es folgt daraus, 1) dass die Taufe  n i c h t  die Wiedergeburt ist; es ist nicht ein und dasselbe. Freilich bilden sich viele ein, dass es ganz dasselbe sei, zum wenigsten sprechen sie so, als ob sie so dächten. Allein ich weiß keine christliche Konfession, welche dieses öffentlich erklärte. Gewiß geschieht es nicht innerhalb dieses Königreiches (England), weder in der vom Staat anerkannten Kirche, noch in den übrigen Gemeinden. In dem Katechismus der Dissenters finden wir folgendes:

Fr.: Was sind die Bestandteile eines Sakramentes? Antw.: Zwei; der eine ein äußeres, von den Sinnen erkennbares Zeichen, der andere eine innerliche und geistliche Gnade, die darunter vorgestellt wird.

Fr.: Was ist die Taufe? Antw.: Die Taufe ist ein heiliges Sakrament, worin Christus das Waschen mit Wasser verordnet hat als ein Zeichen und Siegel der Wiedergeburt durch den Heiligen Geist.

Es ist offenbar, dass hier von der Taufe als einem  ä u ß e r l i c h e n  Zeichen gesprochen wird, das sehr verschieden ist von der Wiedergeburt, dem darunter Vorgestellten. – Ebenso spricht sich die englische Kirche in ihrem Katechismus mit der größten Klarheit auf folgende Weise darüber aus:

Fr.: Was verstehst du unter dem Worte Sakrament?

Antw.: Ein äußeres und sichtbares Zeichen einer innern und geistlichen Gnade.

Fr.: Was ist der äußerliche Teil oder die Form in der Taufe?

Antw.: Wasser, womit die Person getauft wird in dem Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes.

Fr.: Was ist der innerliche Teil oder das dadurch Bezeichnete?

Antw.: Ein Absterben der Sünde und eine neue Geburt zur Gerechtigkeit.

Nichts ist daher klarer, als dass nach der Kirche von England die Taufe nicht die Wiedergeburt ist. *)

*) Anmerkung des Übersetzers:

Dem Obigen ähnlich spricht sich der Heidelberger Katechismus aus, in der 66. Frage: „Was sind die Sakramente? Antw.: Es sind sichtbare, heilige Wahrzeichen und Siegel, von Gott dazu eingesetzt, dass er uns durch den Gebrauch derselben die Verheißung des Evangeliums desto besser zu verstehen gebe, und versiegele; nämlich dass er uns wegen des ewigen Opfers Christi, am Kreuz vollbracht, Vergebung der Sünden und ewiges Leben aus Gnaden schenke.“ – Wiederum, in der 72. Frage: „Ist denn das äußerliche Wasserbad die Abwaschung der Sünden selbst? – Antw.: Nein, denn allein das Blut Jesu Christi und der heilige Geist reinigt uns von allen Sünden.“

– Ebenso heißt es im lutherischen Katechismus: „ Was bedeutet denn solches Wassertaufen? – Antw.: Es bedeutet, dass der Adam in uns durch tägliche Reue und Buße soll ersäuft werden und sterben mit allen Sünden und bösen Lüsten, und wiederum täglich herauskommen und auferstehen ein neuer Mensch, der in der Gerechtigkeit und Reinigkeit vor Gott ewiglich lebe.“

Allein der Grund der Sache ist so klar und augenscheinlich, dass es keiner andern Autorität bedarf. Denn was kann deutlicher sein, als dass das eine ein äußeres, das andere ein inneres Werk ist; dass das eine ein sichtbares, das andere ein unsichtbares Ding ist, und dass sie daher von einander gänzlich verschieden sind; das eine – eine Handlung des Menschen, welche den Leib reinigt, das andere – eine Veränderung, welche Gott in der Seele bewirkt, so, dass das erstere ebenso verschieden ist von dem letzteren, als die Seele vom Leib, oder Wasser vom Heiligen Geist.

Aus den vorhergehenden Betrachtungen mögen wir abnehmen, dass, wie die Wiedergeburt nicht ein und dasselbe ist mit der Taufe, sie auch 2) nicht immer mit der Taufe verbunden ist; sie gehen nicht beständig zusammen. Ein Mensch mag geboren werden aus Wasser, und dennoch nicht aus dem Geiste. Das äußerliche Zeichen ist leider oft da, wo die innere Gnade fehlt. Den Baum erkennt man an seinen Früchten, und es kann nicht geleugnet werden, dass viele von denen, welche Kinder des Teufels waren, ehe sie getauft wurden, dasselbe auch nach der Taufe blieben, denn sie thun die Werke ihres Vaters. Sie fahren fort, Knechte der Sünde zu sein, ohne irgend einen Anspruch zu machen auf innere oder äußere Heiligkeit.

Eine weitere Folgerung, welche wir aus dem ziehen können, was bemerkt worden, ist 3) dass Wiedergeburt und Heiligung nicht einerlei Dinge sind. Dies wird oft von denjenigen angenommen, die die Wiedergeburt als ein stufenweises Werk beschreiben, welches von der Zeit an, da wir uns zu Gott wenden, langsam und nach und nach in uns ausgeführt werde. Dieses ist anwendbar auf die Heiligung, aber nicht auf die neue oder Wiedergeburt. Die letztere ist ein Teil der Heiligung, aber nicht das Ganze; sie ist die Thür, der Eingang dazu. Mit unserer Wiedergeburt fängt unsere Heiligung, unsere innere und äußere Frömmigkeit an; und von da wachsen wir allmählig auf in  i h m, welcher unser Haupt ist. Dieser Ausdruck des Apostels zeigt uns deutlich den Unterschied zwischen dem einen und dem andern, und deutet uns die genaue Ähnlichkeit an, welche zwischen natürlichen und geistlichen Dingen stattfindet.

Ein Kind wird vom Weibe geboren in einem Augenblick, oder zum wenigsten in einer sehr kurzen Zeit. Nachdem wächst es langsam auf, bis es in das Mannesalter kommt. Auf die nämliche Weise wird ein Mensch aus Gott geboren, in einer kurzen Zeit, wo nicht in einem Augenblick. Aber er wächst nur durch stufenweises Zunehmen „zu dem Maße des vollkommenen Alters Christi“ heran. Das nämliche Verhältnis, welches zwischen unserer natürlichen Geburt und unserem Wachstum stattfindet, besteht also auch zwischen unserer geistlichen Geburt und Heiligung.

Aus den vorhergegangenen Betrachtungen können wir noch etwas ersehen. Allein dies ist ein so wichtiger Punkt, dass wir ihn wohl mit der äußersten Sorgfalt und nach seinem ganzen Umfang betrachten müssen. Was muß jemand, der die Seelen der Menschen liebt, und traurig darüber ist, dass irgend jemand verloren gehen sollte, zu dem sagen, den er dahin leben sieht als Sabbathschänder, Trunkenbold, oder in einer andern mutwilligen Sünde? – Wenn die vorangegangenen Betrachtungen wahr sind, was kann er dann sagen? Nichts als: „Du musst von Neuem geboren werden!“

Nein, sagt ein eifriger Mann, das kann nicht sein! Wie kannst du so lieblos zu dem Menschen sprechen? Ist er nicht bereits getauft worden? Er kann nicht von neuem geboren werden. – Kann er dies nicht? Bestehst du darauf? Wenn dem so ist, dann kann er auch nicht selig werden. Wenn er auch so alt ist, als Nikodemus war; er kann das Reich Gottes nicht sehen, es sei denn, dass er von neuem geboren wird. Wenn du daher sagst, er kann nicht wiedergeboren werden, so übergiebst du ihn wirklich der Verdammnis. Auf welcher Seite ist nun die Lieblosigkeit, auf meiner Seite oder auf der deinen? Ich sage, er
k a n n  wiedergeboren und so ein Erbe der Seligkeit werden. Du sagst, er kann  n i c h t wiedergeboren werden; und wenn dem so ist, muß er unwiderruflich verloren gehen. Du schneidest ihm den Weg zum Himmel ab und sendest ihn zur Hölle, aus lauter Barmherzigkeit.

Aber vielleicht ist der Sünder selbst, dem wir aus wahrer Liebe zurufen, „du musst von neuem geboren werden,“ geneigt uns zu entgegnen: Was ist das für eine neue Lehre? Ich brauche nicht von neuem geboren zu werden; ich ward von neuem geboren, als ich getauft wurde! Was, willst du, dass ich meine Taufe verleugnen soll?

Ich antworte darauf:

a) Wenn eine Unwahrheit in irgendeinem Falle entschuldigt werden könnte, so würde ich dir, o Sünder, raten, es nicht einzugestehen, dass du getauft worden bist.

Wie sehr vergrößert es deine Schuld! Wie wird es einst deine Verdammnis vermehren! Wurdest du, acht Tage alt, Gott geweiht – und hast diese ganze Zeit dem Teufel gewidmet? Wurdest du, ehe du noch den Gebrauch der Vernunft hattest, Gott dem Vater, dem Sohne und dem Heiligen Geist geweiht? Und hast du, seit du deine Vernunft gebrauchen konntest, Gott getrotzt und dich dem Satan gewidmet? Ist der Greuel der Verwüstung, Stolz, Zorn, Fleischeslust, thörichte Weltliebe in deinem Herzen? Sind alle diese verdammungswürdigen Dinge in deiner Seele, welche aufs feierlichste dazu bestimmt wurde, eine Behausung Gottes durch den Geist zu werden? Willst du dich dessen rühmen, dass du einst Gott geweiht wurdest? O schäme dich! Erröte! Verbirg dich! Brüste dich doch nie mit dem, was dich mit Scham vor Gott und den Menschen erfüllen sollte.

b) Du hast bereits deine Taufe verleugnet, tausend und aber tausendmal, und thust es noch Tag für Tag. Denn in deiner Taufe entsagtest du dem Teufel und allen seinen Werken. So oft du ihm nun Raum giebst, so oft du eines der Werke des Teufels thust, so oft verleugnest du deine Taufe. Du verleugnest sie durch jede mutwillige Sünde, durch jede unkeusche, unmäßige oder rachsüchtige Handlung, durch jedes schmutzige, unkeusche oder lieblose Wort, durch jeden Fluch, der aus deinem Munde kommt. So oft du den Tag des Herrn entweihst, so oft verleugnest du deine Taufe; ja auch so oft du deinem Nächsten thust, wie du nicht wünschest, dass er dir thue.

c) Ob du getauft bist oder nicht, du musst von neuem geboren werden, sonst ist es nicht möglich, dass du innerlich heilig werden kannst; und ohne innere sowohl als äußere Heiligkeit kannst du nicht glückselig sein, weder in dieser noch in der andern Welt. Sagst du: Ich thue keinem Menschen Unrecht, ich bin ehrlich und redlich in all meinem Thun, auch fluche und missbrauche ich den Namen Gottes nicht; ich entweihe nicht den Tag des Herrn, ich bin kein Trunkenbold und erlaube mir auch sonst keine Ausschweifungen; ich verleumde nicht meinen Nächsten und lebe auch sonst in keiner mutwilligen Sünde.“ Wenn dies so ist, so wäre es zu wünschen, dass alle Menschen so weit kämen wie du. Doch musst du noch weiter gehen, oder du kannst nicht selig werden; du musst von neuem geboren sein. Sagst du: Ich gehe noch weiter, ich thue nicht nur nichts Böses, sondern auch all das Gute, das ich thun kann. – Ich zweifle daran; ich fürchte, du hast tausend Gelegenheiten gehabt, Gutes zu thun, welche du unbenutzt hast vorüber gehen lassen, und für welche du Gott verantwortlich bist. Hättest du sie aber auch alle benutzt, so bliebe es doch dabei: „Du musst von neuem geboren werden.“ Ohne dies hilft alles andere deiner armen, befleckten Seele nichts. – Ich gebrauche aber auch alle von Gott verordneten Gnadenmittel, regelmäßig , ich besuche die Kirche und genieße das heilige Abendmahl. – Es ist gut, dass du es thust, aber alles dies errettet dich nicht vor der Hölle, wenn du nicht von neuem geboren bist. Du magst zweimal des Tages zur Kirche gehen; das Heilige Abendmahl jede Woche genießen, noch so viel beten; noch so gute Predigten hören; noch so viele Erbauungsbücher lesen: dessen ungeachtet musst du von neuem geboren werden. Keines dieser Dinge, noch irgend etwas anderes kann an die Stelle der neuen Geburt treten. Wenn du dieses Werk Gottes an deiner Seele noch nicht erfahren hast, so bete unaufhörlich:

O Herr, gieb mir die größte deiner Segnungen, laß mich neu geboren werden. Versage mir sonst, was du willst, versage mir nur dies nicht. Laß mich von oben geboren werden! Nimm hinweg, was dir gutdünkt: Ehre, Geld, Freunde, Gesundheit; gieb mir nur dies, aus dem Geiste geboren zu werden, nicht aus vergänglichem Samen, sondern aus unvergänglichem, aus dem lebendigen Wort Gottes, das da ewiglich bleibt. Und dann laß mich täglich wachsen in der Gnade und in der Erkenntnis unseres Herrn und Heilands Jesu Christi.

Amen.

Verzeichnis der benutzten Bibelstellen:

1 1. Joh. 4, 8: Wer nicht liebhat, der kennt Gott nicht; denn Gott ist die Liebe.

2 Eph. 4, 24: und ziehet den neuen Menschen an, der nach Gott geschaffen ist in rechtschaffener Gerechtigkeit und Heiligkeit.

3 Joh. 3, 8: Der Wind bläst, wo er will, und du hörst sein Sausen wohl; aber du weißt nicht, woher er kommt und wohin er fährt. Also ist ein jeglicher, der aus dem Geist geboren ist.

4 Apg. 13, 10: und sprach: O du Kind des Teufels, voll aller List und aller Schalkheit, und Feind aller Gerechtigkeit, du hörst nicht auf, abzuwenden die rechten Wege des HERRN;

5 2. Kor. 4, 6: Denn Gott, der sprach: Licht soll aus der Finsternis hervorleuchten, der hat einen hellen Schein in unsre Herzen gegeben, daß durch uns entstünde die Erleuchtung zur Erkenntnis der Herrlichkeit Gottes in dem Angesicht Jesu Christi.

6 Matth. 9, 2: Und siehe, da brachten sie zu ihm einen Gichtbrüchigen, der lag auf einem Bett. Da nun Jesus ihren Glauben sah, sprach er zu dem Gichtbrüchigen: Sei getrost, mein Sohn; deine Sünden sind dir vergeben.

Joh. 8, 11: Jesus aber sprach: So verdamme ich dich auch nicht; gehe hin und sündige hinfort nicht mehr!

7 Kol. 3, 3: Denn ihr seid gestorben, und euer Leben ist verborgen mit Christo in Gott.

8 Eph. 4, 13: bis daß wir alle hinkommen zu einerlei Glauben und Erkenntnis des Sohnes Gottes und ein vollkommener Mann werden, der da sei im Maße des vollkommenen Alters Christi

9 1. Petr. 2, 5: Und auch ihr, als die lebendigen Steine, bauet euch zum geistlichem Hause und zum heiligen Priestertum, zu opfern geistliche Opfer, die Gott angenehm sind durch Jesum Christum.

10 Matth. 7, 13: Denn die Pforte ist weit, und der Weg ist breit, der zur Verdammnis abführt; und ihrer sind viele, die darauf wandeln.

11 Joh. 8, 24: So habe ich euch gesagt, daß ihr sterben werdet in euren Sünden; denn so ihr nicht glaubt, daß ich es sei, so werdet ihr sterben in euren Sünden.

Quelle: Sammlung auserlesener Predigten von Johannes Wesley. Aus dem Englischen übersetzt von Dr. Wilhelm Nast. Vierte Auflage, im Verlag des Tractathauses, J. Staiger, Bremen 1899

Eingestellt am 7. März 2020