Heinrich Müller (1897-1971)

Der Pastor und Evangelist Heinrich Müller wurde am 4.7.1897 in Lemgo (Region Ostwestfalen-Lippe) geboren. Er ist überregional bekannt geworden durch die noch heute bestehende Evangelische Volks-und Schriftenmission, die er in seinem Wohnort Lieme/Lippe begründete.

Sein Leben lang war Heinrich Müller beseelt vom Dienst des Seelengewinnens durch die Traktatmission. Bereits als siebenjähriger Junge hat er seine ersten Schriften als Gehilfe seines Vaters verteilt, der Blaukreuzler war und mit Blättern namens „Rettung“ durch den Bezirk Lemgo zog.

Mit einem befreundeten Kaufmannssohn zusammen entwickelte er als Jugendlicher Kärtchen mit Bibel- und Liederversen, die die beiden in der Nachbarschaft verteilten, und bald auch waren es gedruckte Traktate, die sie von ihrem Taschengeld kauften.

Nach der Soldatenzeit und der Teilnahme am ersten Weltkrieg absolvierte Heinrich Müller eine Ausbildung an der traditionsreichen Evangelistenschule Johanneum in Wuppertal-Barmen. Danach folgte eine kurze Zeit des Dienstes in den „Jünglingsvereinen“ (heute CVJM)) im Lipperland. Bereits hier rief Müller die jungen Leute in klarer Weise unter das Wort Gottes und zur Umkehr. Viele kamen zum lebendigen Glauben an Jesus Christus, und zahlreiche Bibelkreise entstanden.

1927 gründete Bruder Müller die Volks-und Schriftenmission. Sie entwickelte sich aus einer seiner Schriften mit dem Titel „Durch Leiden zur Herrlichkeit“; die Mittel für eine Erstauflage von 30000 Stück ermöglichte Gott durch Gaben von Freunden. Nach und nach kamen etwa 100 kleinere Schriften und auch größere Broschüren dazu, die viel angefragt und gelesen wurden.

Die Traktate trugen Titel wie „Ist mit dem Tode alles aus?“, „Die Bibel-Das Wort Gottes?“, „Aberglaube und Zauberei“ oder „Die Wiederkunft Jesu“. Sie richteten sich besonders an Gläubige, doch immer auch mit einer evangelistischer Botschaft. Nach 40 Jahren Arbeit waren über eine Milliarde Schriften in die ganze Welt hinausgegangen, selbst in chinesischer und arabischer Sprache!

In einer umfangreichen Festschrift, die Heinrich Müller zum 40jährigen Jubiläum der Landeskirchlichen Volks- und Schriftenmission herausgab, wies er vier Jahre vor seinem Tode noch einmal in besonderer Weise auf seinen und aller Jünger Jesu Lebensauftrag hin:

»In einer Gegend gab es einen Sonderling. Er suchte alle die Plätze auf, wo Unkraut stand, entfernte es und streute kostbaren Blumensamen aus. Nach einigen Monaten zierten blühende Blumen die ehemaligen Unkrautecken. Man sah Vergißmeinnicht, Goldlack und andere Blumen. Die Menschen in den Ortschaften zerbrachen sich den Kopf, wer nur die Blumen dorthin gesät haben mochte, bis man nach langer Zeit entdeckte, daß der Sonderling den Samen ausgestreut hatte. Von der Zeit an nannte man ihn das Samenmännlein. – Wollen wir beide nicht auch solch ein „Samenmännlein“ werden, das auf dem Wege durch dieses Leben unermüdlich den kostbaren Samen des Wortes Gottes ausstreut? Wir gehen nur einmal über diese Erde. Bei diesem einmaligen Gang kommt es darauf an, daß wir Menschen des Segens werden.«

Quellen und Verweise

Arno Pagel (Hrsg.): Sie riefen zum Leben, S. 133 ff. TELOS Taschenbuch, im Verlag der Francke-Buchhandlung GmbH, Marburg an der Lahn 1977 [ISBN 3 88224 006 7; Digitalisat als pdf von sermon-online.com/de)

Kurzbiographie von Heinrich Müller bei Evangelische Schriftenmission Lemgo-Lieme

Traktate der Evangelischen Schriftenmission Lemgo-Lieme

Schriften von Heinrich Müller (externe Links zu Ev. Schriftenmission bzw. fcdi)

Die geistliche Waffenrüstung (fcdi-e-book, pdf, 83 Seiten)

Die Wiederkunft Jesu – Die Endzeit aus biblischer Sicht (fcdi-e-book, pdf, 158 Seiten)

Die wichtigste Lebensentscheidung – Der breite und der schmale Weg (fcdi-e-book, pdf, 19 Seiten)

Jesu – meine Freude (fcdi-e-book, pdf, 123 Seiten)

Jesu – meine Kraft (fcdi-e-book, pdf, 60 Seiten)

Jesus kommt wieder (fcdi-e-book, pdf, 26 Seiten)

Wie komme ich zum rechten Glauben? (fcdi-e-book, pdf, 35 Seiten)

Was bringt die Zukunft? – Nach Daniel Kap. 1 bis 6. Evangelische Volks- und Schriftenmission Lemgo-Lieme, 1973, 79 Seiten.

O selig Haus, wo man Dich aufgenommen! Zur Erinnerung an den Tag der Silberhochzeit. Evangelische Volks- und Schriftenmission Lemgo-Lieme, 1948.

Ihr sollt meine Zeugen sein! 40 Jahre Volks- und Schriftenmission. Evangelische Volks- und Schriftenmission Lemgo-Lieme, 1967.

Durch Leiden zur Herrlichkeit, 32 Seiten, Lemgo 1970.


Eingestellt am 8. Juli 2020 – Letzte Überarbeitung am 25. November 2023